Abhängig von der Impfquote -
In Berliner Pflegeheimen soll wieder mehr Normalität einziehen. Künftig müssen sich Besucher nicht mehr testen lassen, wenn 90 Prozent der Heimbewohner geimpft sind. Das kündigte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstagabend in der rbb-Abendschau an. Zudem entfalle die tägliche Testpflicht für Pflegepersonal, wenn es geimpft sei.
Täglich zwei Stunden Besuch möglich
Seit Samstag gibt es mehr Möglichkeiten: Bewohner können in den Einrichtungen täglich für zwei Stunden von einer Person Besuch bekommen, auf dem Außengelände von zwei Personen. Außerdem entscheidet in Zukunft das jeweilige Gesundheitsamt über Besuchsverbote oder Besuchsbeschränkungen im Fall einer Covid-19-Infektion, nicht die Einrichtungsleitung.
Die Pflegeheim-Bewohner gehörten zu den ersten, die gegen Corona geimpft wurden. Die Impfquote in den Einrichtungen liegt teilweise über 90 Prozent.
Der Deutsche Ethikrat, die Stiftung Patientenschutz, die Gesundheitsministerkonferenz, die Caritas und auch das Robert-Koch-Institut hatten deshalb gefordert, dass nach der Zweit-Impfung der Bewohner die strengen Kontakt- und Hygiene-Beschränkungen in Heimen gelockert werden müssten.
Kalayci für Aufhebung der Impfpriorisierung
Kalayci hat sich am Mittwochmorgen bei Radioeins vom rbb außerdem für eine schnelle Aufhebung der Impfpriorisierung in Berlin ausgesprochen. Dies würde sie lieber heute als morgen machen. Das Problem sei aber, dass es derzeit noch zu wenig Impfstoff gebe.
Würde sie bereits jetzt alle Bürger einladen, könnten diese erst in zwei oder drei Monaten einen Termin bekommen. Denn zunächst müssten noch jene aus der Prioritätsgruppe drei geimpft werden.
Für Juni sei aber mehr Impfstoff angekündigt, dann könnte man die Priorisierung aufheben.