Pläne für die BVV - SPD und Grüne wollen jeden vierten Parkplatz in Berlin-Mitte umwandeln

Do 28.10.21 | 17:55 Uhr
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Symbolbild: Baukräne und Neubau in Berlin (Quelle: dpa/Ben Kriemann)
Bild: dpa/Soeren Stache

Grüne und SPD wollen in Berlin-Mitte jeden vierten Parkplatz umwidmen. Ein Entwurf für die Zählergemeinschaft der beiden Parteien beschreibt, wie die Straßen des Bezirks grüner, und die Kreuzungen sicherer werden sollen.

SPD und Grüne wollen in Berlin-Mitte jeden vierten Parkplatz entsiegeln und in Grünflächen, Begegnungsstätten und Fahrrad und E-Roller-Stellplätze umwandeln. Das geht aus einem Entwurfspapier hervor, in dem beide Parteien politische Ziele für eine Zählergemeinschaft formuliert haben, zu der sich SPD und Grüne in der BVV-Mitte zusammenschließen wollen. Zuerst berichtete die "Morgenpost".

Der 24-seitige Entwurf über die Zählgemeinschaftsvereinbarung sieht unter dem Punkt "Stadtgrün" eine weitreichende Umgestaltung öffentlicher Straßen und Plätze vor. Bis zu 25 Prozent aller Parkplätze sollen demnach bis 2026 weichen, der Asphalt soll aufgebrochen werden, damit die Flächen in Zukunft mit Bäumen bepflanzt und für eine nachbarschaftliche Nutzung zur Verfügung stehen können.

Die Pläne sehen Flächen vor "mit mehr Bäumen und Pflanzen, Wassersprinklern und Verweilmöglichkeiten, die im Sommer für Abkühlung sorgen", wie in dem Entwurf zitiert wird.

Parkraumbewirtschaftung "nahezu im gesamten Bezirk"

Unter dem Punkt "Mobilitätswende jetzt" erklären die Parteien außerdem, dass jeweils die ersten Parkplätze an Kreuzungen anders genutzt werden sollen. Entstehen sollen Stellplätze für Räder, Lastenfahrräder und E-Roller, um mehr Platz für klimaneutralen Individualverkehr und eine höhere Verkehrssicherheit in Kreuzungsbereichen zu schaffen, heißt es.

Die Parkraumbewirtschaftung wollen SPD und Grüne bis Mitte 2022 außerdem auf "nahezu den gesamten Bezirk" ausweiten.

Wie die Morgenpost berichtet, soll sich der Kreisvorstand der SPD im Bezirk Mitte bereits darauf verständigt haben, dem Entwurf mit dem Titel "Klimaschutz und sozialer Zusammenhalt für den Bezirk Mitte von Berlin" zuzustimmen.

Ein wesentlicher Aspekt in dem vorläufig formulierten Programm ist ein besserer Klimaschutz. In der Präambel des Papier heißt es, man wolle ökologische und soziale Gerechtigkeit dauerhaft sichern. Daher wolle man mutig voran gehen und "lieber Rückschläge und Irrtümer in Kauf" nehmen als den derzeitigen Zustand des Bezirks "ängstlich" zu verwalten.

Sendung: Inforadio, 28.10.2021, 20 Uhr

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52 Kommentare

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  1. 52.

    Sehr schön! Hoffentlich wird es auch umgesetzt, und zwar nicht nur in Mitte.

  2. 51.

    Die gleiche Erfahrung mache ich auch täglich ,wenn ich mit den Öffentlichen unterwegs bin!

  3. 50.

    Wenn Abstellflächen auf ehemaligen Straßen für Fahrräder, E-Roller, E-Scooter etc, dann sollte das Ordnungsamt und die Polizei konsequent dafür Sorge tragen, dass Fahrräder, E-Roller, E-Scooter etc. konsequent von den Gehwegen verschwinden. Dürfte nach der neuen STVO-Novelle auch lukrativ für Stadt sein. Sollte das Modell in Mitte Erfolg haben dann in gesamten Berliner Stadtbereich umsetzen.

  4. 49.

    Ich habe seit 1986 kein PKW mehr und komme gut klar mit der BVG.Bin 70 Jahre alt.

  5. 48.

    Kommt halt auf den Lebensentwurf an. Ich zum Beispiel brauche es zwei- bis dreimal die Woche, dann aber definitiv. Warum soll ich mir das von zugezogenenen Ex-Dörflern verbieten lassen? Fahre den Rest der Woche mit dem Rad, diese Kombi wird ja wohl noch erlaubt sein.

  6. 47.

    Das entscheiden Sie, wer wann und wo ein Auto braucht? Ich persönlich setze keinen Fuß in irgendein öffentliches Verkehrsmittel.

  7. 45.

    Sie sollen ihr Auto abschaffen, haben sie das noch nicht begriffen. Übrigens wird dabei kein Unterschied zwischen Verbrennen und E Autos gemacht. Bemerkenswert nicht. Für Kfz Stellplätze gibt es eine Bewirtschaftung, Fahrräder und E Roller bekommen diesen öffentlichen Raum zum Nulltarif, das nennt sich dann gerechte Gleichbehandlung aller Verkehrsteilnehmer.

  8. 44.

    „Dann nützt es mir ja auch nichts, ein E-Auto zu kaufen, wenn ich eh nirgends parken kann/darf.“

    Ja, na dann … investieren Sie das Geld doch einfach direkt in ein schönes und schnelles Fahrrad!

  9. 43.

    Woher nehmen die Autofahrer eigentlich das Recht und die Selbstverständlichkeit, allen in dieser Stadt lebenden Menschen die Atemluft verpesten zu dürfen? Diese giftigen Abgase verkürzen die Lebenserwartung bei jeder und jedem von uns im Schnitt um drei Jahre – während der Eine vielleicht überhaupt keine Erkrankungen davonträgt, stirbt die Andere dafür jedoch vielleicht schon zehn oder zwanzig Jahre früher. Ja, auch die Autofahrer und ihre Angehörigen! Das ist doch kompletter Irrsinn … oder möchte da allen Ernstes irgendjemand Gegenteiliges behaupten?

    So viele motorisierte und mit fossilen Brennstoffen betriebene Gefährte überhaupt erst in die Stadt zu holen, war einfach ein Riesenfehler, der nun langsam aber sicher – endlich! – berichtigt werden muss.

    Und: Nein, natürlich soll jeglicher systemrelevanter Verkehr nicht eingestellt werden!

    Vermeidbare Fahrten jedoch, rein aus Bequemlichkeit, müssen reduziert werden.
    Für eine gesündere und lebenswertere Stadt für uns alle!

  10. 42.

    Was spielt das für eine Rolle? Sie sind da und kein anderer kann beurteilen, warum und wieso jemand ein Auto besitzt.

  11. 41.

    Na endlich, in anderen europäischen Großstädten wurde das längst umgesetzt, siehe Paris, Oslo, Barcelona, Madrid, Köln usw. Es geht ja auch um die Feinstäube, die das Leben nicht lebenswerter machen, muss man eben auch irgendwie verstehen. Es ist kein Verzicht, es ist eher Luxus.

  12. 40.

    Wieso den Menschen die Parkplätze für ihre Autos wegnehmen? Das erschließt sich mir nicht. Sollte man nicht Politik für alle Menschen machen und nicht die Menschen gegeneinander ausspielen? Habe selbst kein Auto, hätte aber gern eins, weil ich nicht mehr gern mit den stinkenden Öffis fahre. Wenn unzählige Schiffe Schrott aus China ankarren und mit ihren Dreckschleudern die Meere verpesten, das scheint völlig egal. Oder die sinnlose Überfischung der Meere, egal. Komische Politik.

  13. 39.

    @ Doris: Das sehe ich ähnlich. Aber auch arme Anwohner. Wer z.B. einen Wasserrohrbruch hat, muss einen Parkplatz haben/finden/reservieren, damit ein Handwerker kommen kann. Das betrifft alle Dienstleister, die auf ein Fahrzeug angewiesen sind. Nicht jeder wird sein (für den Kunden bezahlbares?) Tagesgeschäft mit einem Rad machen können.

  14. 38.

    Bitte auch in Lichtenberg. Es werden jedes Jahr mehr und mehr Autos. Ich konnte noch draußen spielen, meine Kinder sehen nur noch Blech. Das ist kein lebenswertes Berlin mehr. Hoffe, die Wahl hat etwas gebracht und es passiert nun wirklich auch in allen Bezirken etwas mit diesen sinnlosen stehenden Automassen. Bei uns stehen Wohnwagen, LKW, Transporter und normale Pkw manchmal monatelang. Einfach so. Kostenlos. Auf öffentlichen Grund. Versiegelter Boden. Keine Natur. Was könnte man da für schöne Parks oder auch Wohnungen bauen.

  15. 37.

    Oder vielleicht mal über den Tellerrand hinaus schauen und sehen, dass die Verkehrswende in anderen Städten und Metropolen bereits funktioniert. Schon mal in Paris gewesen?
    Die Autolobby hat in Deutschland echt krasse Arbeit geleistet!!! :-(

  16. 36.

    Da muß dann aber auch jedes 4te Automobil stillgelegt werden. Selbstverständlich auch Linienbusse, Müll-, Polizei- und Rettungsfahzeuge, Paketdienste, Pflegedienste und Apothekenlieferanten. Selbstredent bleiben Autos und Busse von Touristen schon in Brandenburg stehen. Außenring-Berlin ist nicht der Parkplatz von Innen-Ring-Berlin-Mitte-Mitte.

  17. 35.

    Ganz verrückter Vorschlag:
    Wie wäre es mit der Nutzung des ÖPNV, vielleicht sogar in Kombination mit einem E-Roller??? Ist enorm zeitsparend!!!

  18. 34.

    Welcher Schichtarbeiter wohnt denn noch in Mitte? Es geht hier nicht um Neukölln oder Lichtenberg. Anbei, ein Smart passt eigentlich überall noch dazwischen.

  19. 33.

    Einen privaten Stellplatz mieten, Parkhaus ect. Oder stell ich meinen Kram einfach auf Grund und Boden, der allen gehört? Oder mit in die Wohnung nehmen. Mach ich mit meinem Rad auch so.

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