Sozialsenatorin Katja Kipping - Berlin will Wärmenetzwerk für den Winter schaffen

Di 13.09.22 | 17:45 Uhr
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Katja Kipping (Die Linke), Berliner Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, spricht auf einer Pressekonferenz nach der Sitzung des Berliner Senats im Roten Rathaus. (Foto: Annette Riedl/dpa)
Bild: Annette Riedl/dpa

Ein "Netzwerk der Wärme" soll vereinsamte oder wegen der Energiekrise in Not geratene Berlinerinnen und Berliner im Winter auffangen.

Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) sprach am Dienstag nach einer Senatssitzung von einem Berlin-weiten Netz an Anlaufstellen verschiedener Akteure. Diese sollen Beratung anbieten, aber auch Orte des Austauschs und Anlaufstellen gegen Vereinsamung sein. Es starte mit bestehenden Stadtteilzentren und Nachbarschaftshilfen, sei aber offen für weitere Akteure.

"Berlin Spirit" abrufen

Das könnten Begegnungsstätten sein, Kantinen, Museen oder Bibliotheken, in denen sich Menschen aufhalten und treffen können. Als weiteres Beispiele nannte Kipping Pausenräume von Start-ups, die geöffnet werden könnten. Dort könnte etwa gemeinsam gekocht und gegessen oder gemeinsam an Kursen teilgenommen werden.

Das Konzept hat die Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales entwickelt. Auch Kultur und Wirtschaft sollen angesprochen werden. Es gehe darum, den berühmten "Berlin Spirit" abzurufen, sagte die Sozialsenatorin. Das Ziel sei auch, die Stadtgesellschaft immun zu machen gegen rechte Stimmungsmache. An den jeweiligen Wärmepunkten gehe es um Möglichkeiten zur Begegnung und auch darum, Vereinsamung zu verhindern.

Netzwerk sollte sich perspektivisch Charta geben

Das "Netzwerk der Wärme" soll die bisher drei Entlastungspakete des Bundes ergänzen und die soziale Infrastruktur Berlins ausbauen. Es steht laut Kipping unter der Überschrift "Gemeinsam geht es besser". Die Preissteigerungen stellten viele Berliner schon jetzt vor Herausforderungen, fügte sie hinzu. Ziel sei, "sich unterzuhaken und gemeinsam besser durch den Winter zu kommen".

Die Teilnehmer des Netzwerkes sollen sich perspektivisch eine Charta geben und mit einem einheitlichen Logo agieren, sagte Kipping. Der Senat sei Impulsgeber, gestaltet werde das "Netzwerk der Wärme" aber von den Bezirken und etlichen weiteren Partnern. Über weitere Maßnahmen will der Senat noch entscheiden. Am Montag ist ein Koalitionsausschuss zu dem Thema geplant.

Sendung: rbb24 Abendschau, 13.09.2022, 19:30 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.

    Ja, dass inzwischen viele Linke glauben nur Ihre Meinung zählt und alle anderen werden ausgeschlossen, sieht man an z. Bsp. Diskussionsverboten an den Unis und der Besserstellung von bestimmten Personengruppen unter der Begründung, dass diese Menschen sonst benachteiligt werden - anstatt die Menschen einfach gleich zu behandeln... Ebenso wird vergessen, dass es auch viele rechte Gruppierungen gibt, die sich sozial angagieren. Wie soll denn hier getrennt werden und auch warum? Wenn der vorrangige Zweck die Unterstützung von Schwachen ist, wäre hier eine Chance auf Dialog und damit auch auf Veränderung.

  2. 21.

    "Wie wäre es wenn Sie die Büros der Politiker auch als Wärmestuben anbieten? "
    Die Idee hat durchaus einen gewissen Reiz. Realpolitik würde in den Elfenbeintürmen sichtbar werden.

  3. 20.

    Habe auch mit Interesse gelesen, dass es darum geht, "die Stadtgesellschaft immun zu machen gegen rechte Stimmungsmache".
    War ja immerhin so ziemlich das einzige Konkrete.
    Und was wäre dann aber mit linker Stimmungsmache ("böser Kapitalismus")?
    Und dürfen vereinsamte alte Menschen, die diese "rechte Stimmungsmache" ganz zutreffend finden, dann aber nicht in Frau Kippings Wärmenetzwerk kommen?

  4. 19.

    Das Konzept hat die Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales entwickelt.
    Man hat also ernsthaft deutsche Beamtinnen und Beamte damit beauftragt, sich solche Vorschläge auszudenken? Also, für mich wäre das ein Dienstvergehen.
    Ich frage mich ohnehin, was eine ehemalige Parteivorsitzende der Linken, die zudem noch aus Sachsen stammt, auf einem Berliner Senatorensessel zu suchen hat! Will sie sich für Hohenfriedberg rächen?
    Fehlt nur noch ein Warmer-Winter-Gesetz.

  5. 18.

    Das Ziel sei auch, die Stadtgesellschaft immun zu machen gegen rechte Stimmungsmache.
    Ein schelm wer hier böses denkt und sieht das hier wohl geschickt wieder ein narrativ gebaut werden möchte das die politiker unsere retter in diesen schweren zeiten sind und alle die was anderes sagen sind pöse und rechts ;)

  6. 17.

    Der sogenannte "Berlin Spirit" ist schon lange nicht mehr da! 30% aller hier in der Stadt Lebenden sind überhaupt noch "echte" Berliner.
    Wie wäre es wenn Sie die Büros der Politiker auch als Wärmestuben anbieten?

    Dieser ganze Mist ist nicht mehr tragbar!

  7. 15.

    Ich glaube bei unserer Regierung, breitet sich eine Demenz aus. Wärme Stuben u.s.w. Haben Krieg oder die Ukraine, wurde uns nicht ständig erzählt es wird keiner frieren , es gibt genug Strom u.s.w. Diese Regierung sollte abgewählt werden …..ganz schnell!!

  8. 14.

    Die Kantinen der Rathäuser, Senatsverwaltungen und Finanzämter (sofern dort überhaupt vorhanden) sind zumeist öffentlich zugänglich.
    Übrigens dürfen die Raumtemperaturen in öffentlichen Nichtwohngebäuden maximal 19 Grad Celsius bzw. 18 Grad Celsius betragen(siehe EnSikuMaV). Zum längeren Verweilen ist das ziemlich kühl.

  9. 13.

    Ich freue mich immer, wenn es hier Berichte über Frau Kippings Ideen gibt. Immer was zum Lachen …

  10. 12.

    Hallöchen. An jeder größeren Kreuzung in der Stadt könnte man doch eine Ghettotonne hinstellen. Brauch ich womöglich kein 29 Euro Ticket und keine Parkgebühren bezahlen. Das nennt man dann sparen. Man trifft die Nachbarschaft vielleicht noch Resteessen und alles wird gut. :-)

  11. 11.

    Selten größeren Unfug gelesen.

    Wie ratlos muss jemand sein, um solche „Vorschläge“ als Senatorin allen ernstes zu veröffentlichen?

    Da hat Frau Wagenknecht wohl doch eher recht…

  12. 10.

    ""Berlin Spirit" abrufen"....."
    Wie wäre es denn mit den Kantinen und Pausenräumen im Roten Rathaus, den Senatsverwaltungen, den Rathäusern der Bezirke, den Finanzämtern, den Küchen der Volkshochschulen usw.?
    Das wäre doch mal ein "Spirit" ... das Land FÜR den Bürger - direkt, unkompliziert, sozial, ohne Schönwetterreden. Einfach machen.
    Oder nicht, Frau SOZIALsenatorin?

  13. 9.

    Flächendeckend ehrenamtliche Politiker - geht nicht? Geht doch, etwa bei Bürgermeisterämtern im Landbreich. Schwups- wären weitere Millionen beisammen.

  14. 8.

    Berliner Startups sind ja hinlänglich bekannt für ihre schönen und großen Pausenräume. Jede Crowdfunding-Aktion startet erst mal mit dem Ausbau der Chillarea, da es gilt schöne Pause, gutes Geschäft . Sicherlich außerordentlich gerne teilen Berliner Jungunternehmer diesen heiligen Ort ihrer Rekreation im Winter und haken sich einfach mal unter. Arbeiten kann man dann im nächsten Frühjahr wieder. Ist auch keine Insolvenz, nur ein Produktionsstopp.

  15. 7.

    Ich glaube Suppenkuechen und Waermestuben gab es für die breite Masse letztmalig während des II. WK

  16. 6.

    "... Kantinen, Museen oder Bibliotheken ... Pausenräume von Start-ups ... könnte etwa gemeinsam gekocht und gegessen ... an Kursen teilgenommen werden."
    So, nun stellen also zehntausend Start-Ups (wieso eigentlich ausgerechnet Start-Ups?) ihre Pausenräume zur Verfügung. Und welche zehn-, zwanzig-, dreißigtausend Leute sollen sich dort dann um die Vereinsamten kümmern, kochen, Kurse abhalten, was weiß ich noch alles?
    Irgendwie scheint das wenig durchdacht, eben nach dem Motto, dieses oder jenes "könnte etwa"...
    Ach so, es geht ja auch darum, "die Stadtgesellschaft immun zu machen gegen rechte Stimmungsmache". Und was ist mit linker Stimmungsmache? Und dürfen vereinsamte alte Menschen, die diese "rechte Stimmungsmache" ganz zutreffend finden, dann aber nicht ins Wärmenetzwerk kommen?
    Fragen über Fragen...

  17. 5.

    Stimmt, nach Corona dachte man eigentlich, Geld spielt keine Rolle, ein paar Milliarden hier oder auch ein paar mehr Milliarden dort lassen sich immer finden... :-)

  18. 4.

    Oder noch besser einer Deckelung der Strom und Gaspreise, was ja spätestens seit Corona kein Problem mehr sein sollte, da waren ja auch Dinge plötzlich möglich die niemals sein sollten.

  19. 3.

    Willkommen in Berlin im Jahre 2022 - wo sich frierende Rentner in warmen Küchen aufwärmen und dann in ihre langsam verschimmelnden Wohnungen zurückkehren müssen - wie wäre es mit einer Erhöhung der dafür notwendigen Mittel, statt einer Erhöhung der Diäten?

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