rbb24
  1. rbb|24
  2. Politik
Audio: RadioBerlin 88,8 | 16.02.2021 | Michael Ernst | Quelle: dpa/Anna Müller

Erst Schnell-, dann Selbsttests

So sollen Berliner Lehrer und Schüler künftig getestet werden

Um Corona-Infektionen in Berliner Schulen zu verhindern, hat sich der Senat eine Teststrategie in zwei Phasen ausgedacht. Zuerst soll in der Schule durch geschultes Personal getestet werden. Später sollen Tests auch alleine möglich sein. Alles freiwillig, versteht sich.

Die Senatsbildungsverwaltung hat die Berliner Schulen am Montag darüber informiert, wie es in Sachen Corona-Tests an den Berliner Schulen weitergehen soll.

Mehr zum Thema

Aufstieg in Kategorie 2

Lehrer und Erzieher sollen sich früher impfen lassen können

In einem öffentlich einsehbaren "Brief an alle Schulen" [berlin.de] heißt es, zusätzlich zu den bekannten Teststellen für asymptomatische Testungen und den achtmobilen Teststationen würden nun zehn Millionen Antigen-Tests für Kitas und Schulen beschafft. Diese sollen in zwei Phasen zum Einsatz kommen.

Phase 1: Schnelltests in der Schule für Mitarbeiter

In der ersten Phase, die ab dem 22. Februar (dem Start des Präsenzunterrichts für die Klassen 1-3) beginnen soll, soll sich das gesamte schulische Personal, das Präsenzunterricht und Notbetreuung gewährleistet, freiwillig in der Schule mithilfe von Schnelltests testen lassen können.

Die Tests, für die ein einfacher Abstrich im vorderen Bereich der Nase genügt, zeigen nach 15 Minuten Wartezeit ein Ergebnis an. Die Test-Kits sollen von 16. bis 19. Februar in die Schulen geliefert werden.

Pro Schule sollen zwei bis drei freiwillige Schulmitarbeiter zu Testteams geschult werden. Um diese Schulungen durchzuführen, seien die Berliner Hilfsorganisationen (DRK, ASB, DLRG, Johanniter, Malteser) um Unterstützung gebeten worden. Man wolle aber auch weiterhin Medizinstudentinnen und -studenten einsetzen.

Gestartet werde mit den Grundschulen, heißt es in dem Brief weiter.

Mehr zum Thema

Noch keine Zulassung

Scheeres: Erste Selbsttests für Schulen und Kitas geliefert

Phase 2: Selbsttests für Schüler und Personal zuhause

In der zweiten Phase sollen dann von den Schulen Selbsttests an das schulische Personal sowie an die Schülerschaft ausgegeben werden. Es sollen pro Person und Woche zwei Tests zur Verfügung stehen, die freiwillig angewendet werden können.

Die Tests würden verteilt, sobald diese zugelassen seien, was voraussichtlich Mitte März passiere, hieß es. Auch bei dem gewählten Modell genüge ein einfacher Abstrich im vorderen Bereich der Nase. Diese Art von Selbsttest können auch von den Schülern selbst durchgeführt werden, heißt es.

"Wir haben uns ausgetauscht mit den Expertinnen und Experten und haben darüber diskutiert, wo ist der beste Ort, macht man das in der Schule oder zu Hause?" sagte die Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) dazu bereits am Freitag. Und die Empfehlung laute: zu Hause. "Wenn man das vor Ort in der Klasse machen würde, und man geht sich selber mit dem Stäbchen durch die Nase und man niest rum, dann sprühen die Aeorosole durch die Gegend", sagte Scheeres. "Und das kann es nicht sein."

tagesschau.de

Spahn kündigt kostenlose Schnell- und Selbsttests an

Ab dem 1. März soll jeder Bürger in Deutschland Anrecht auf kostenlose Corona-Schnelltests bekommen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigte an, die Tests sollten von geschultem Personal durchgeführt werden, etwa in dafür geschaffenen Testzentren der Kommunen oder Apotheken. Und: Laut Spahn werden in Kürze sogenannte Selbsttests in Deutschland zugelassen und könnten so zu einem sicheren Alltag beitragen, etwa in Schulen und Kitas.

Was mit positiv Getesteten passiert, bleibt offen

Nicht geklärt in dem Schreiben wird, wie mit positiv getesteten Mitarbeitern und Schülern verfahren wird - insbesondere, wenn dies in der Schule geschieht.

Es findet sich in dem Brief an die Schulen lediglich der allgemeine Hinweis, dass Informationen über die korrekte Anwendung, zu allen organisatorischen Fragen und zum Ablauf "rechtzeitig" mithilfe von Info-Material und Erklärvideos beantwortet würden.

In dem Informationsschreiben heißt es weiter, man sei sich "bewusst, dass die erweiterte Teststrategie für Sie als Schulleiterin oder als Schulleiter ebenso wie für die Verwaltung eine große organisatorische Herausforderung ist". Doch man erhoffe sich von der neuen Strategie einen "großen Schritt in Richtung einer sicheren Schule."

Der Senat habe dazu ein "Unterstützungspaket für Kitas und Schulen in der Pandemie" im Umfang von 70 Millionen Euro auf den Weg gebracht, dessen wesentlicher Baustein der Ausbau der Teststrategie sei.

Sendung: Inforadio, 16.02.2021, 12 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen