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Quelle: dpa/Sven Hoppe

Pandemiebekämpfung

Senat schafft weitere 3.000 Luftfilter für Berliner Schulen an

Rund 8.000 mobile Luftfilter stehen schon für die Berliner Schulen bereit, nun sollen weitere 3.000 folgen. Damit wären nach den Ferien knapp die Hälfte der Unterrichtsräume ausgestattet. Der Opposition ist das zu wenig, sie fordert Filter in jedem Raum.

Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung will 3.000 weitere Luftfilter für Schulen anschaffen. Das bestätigte ein Sprecher dem rbb am Montag. Zuständig für den Einkauf ist wie schon bei den letzten beiden Tranchen die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH. Die mobilen Geräte sollen bis zum Herbst bereitstehen, ein genaues Datum steht laut Gesundheitsverwaltung noch nicht fest.

Diskussion um Luftfilter in Schulen

Viel heiße Luft

200 Millionen Euro will der Bund bereitstellen, damit künftig wenigstens in dem einen oder anderen Klassenzimmer ein Luftfilter steht. In Berlin wurden bereits Geräte angeschafft, in Brandenburg kaum - in beiden Ländern sorgt das für Streit. Von Amelie Ernst und Tobias Schmutzler

Bund weitet Förderung aus

Bislang wurden knapp 8.000 Geräte durch den Senat und die Bezirke angeschafft. Die Kosten belaufen sich laut BIM auf 15 Millionen Euro. Mit der neuen Bestellung erhöht sich die Zahl nun auf über 10.000 Geräte. Die Bundesregierung hatte zuletzt beschlossen, auch die Beschaffung von mobilen Luftfiltern in Schulen zu fördern. Dazu sollen den Ländern 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Bisher fördert der Bund nur den Einbau fester Anlagen, was allerdings Zeit braucht.

Die Opposition kritisierte, dass die Ausstattung der insgesamt über 20.000 Unterrichtsräume mit Luftfiltern zu langsam vorangehe. "Bildungssenatorin Sandra Scheeres muss unverzüglich dafür sorgen, dass die mobilen Luftfiltersysteme nach den Ferien in allen Schulen zum Einsatz kommen", sagte der bildungspolitische Sprecher der FDP, Paul Fresdorf. Der Senat sieht in den Geräten aber nur eine ergänzende Maßnahme für den Schutz vor Corona-Infektionen, gemäß der aktuellen Empfehlung des Bundesumweltamtes. Die FDP fordert, dass Unterrichtsräume ohne Filter nun wenigstens eine CO2-Ampel bekommen: Die Geräte messen den CO2-Gehalt in Räumen und erleichtern damit das rechtzeitige Lüften.

Pilotprojekt in Berlin

Senat plant Lolli-Tests in Kitas und Grundschulen

Die herkömmlichen Corona-Tests sind für Kinder nicht wirklich geeignet. Der sogenannte Lolli-Test soll jetzt Abhilfe schaffen und für mehr Sicherheit sorgen. Noch zögert die Bildungsverwaltung aber. Von Birgit Raddatz

Bisher keine positiven Coronatests im Ferienhort

Grundsätzlich seien die Schulen der Stadt gut auf den Schulstart vorbereitet, sagte Scheeres der "Berliner Morgenpost" [morgenpost.de/Bezahlschranke]. Ziel sei es, in den Präsenzunterricht zu starten. Aber: "Wir gehen konservativ vor." Dazu gehöre, dass die Schülerinnen und Schüler sich in der ersten Schulwoche dreimal selbst testen und auch zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes innerhalb der Schule verpflichtet werden.

Aktuell in der Ferienzeit sei für die Sommerschule und die Hort-Ferienbetreuung die Maskenpflicht aufgehoben. Es werde aber weiterhin wie vor den Ferien zweimal die Woche getestet. "Wir haben bislang keine positiven Fälle in der Ferienzeit", sagte Scheeres.

Die für Schulen eingelagerten Tests reichen ihr zufolge bis Ende September. Aber: "Wenn es sein muss, testen wir das ganze Schuljahr weiter." Zuletzt hatten Linke und Grüne gefordert, dass zumindest in den ersten beiden Schulwochen anstatt der gängigen Schnelltests PCR-Lollitests in den Schulen zum Einsatz kommen, weil deren Ergebnis genauer ist. Am Dienstag startet dazu laut Scheeres zunächst ein Pilotversuch in 30 Kitagruppen. Laut Scheeres sollen sich die Schüler in der ersten Schulwoche dreimal selbst testen und zum Tragen einer Maske innerhalb der Schule verpflichtet werden.

Sendung: Inforadio, 19.07.2021, 13:00 Uhr

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