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Video: Brandenburg aktuell | 14.11.2021 | Stephanie Teistler | Gespräch mit Katharina Swinka | Quelle: dpa/Gregor Fischer

Distanzunterricht wäre Rückschritt

Bildungsministerin Ernst gegen weitere Verschärfung der Corona-Regeln an Schulen

In Brandenburger Schulen gilt seit Montag für alle Schüler Maskenpflicht. Zudem müssen sie sich öfter testen. Schärfere Maßnahmen will Bildungsministerin Ernst vermeiden. Der Landesschülerrat sieht die Kinder und Jugendlichen ohnehin sehr belastet.

Die Brandenburger Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hat sich gegen eine weitere Verschärfung der Corona-Regeln an Schulen ausgesprochen.

"Die Maske ist etwas, was man vertreten kann", sagte Ernst Brandenburg aktuell vom rbb. Aber Wechselunterricht und Distanzunterricht wären ein großer Rückschritt. Aus ihrer Sicht ginge das zu Lasten der Kinder und Jugendlichen, was nicht zu verantworten wäre. "Vor allem wenn man weiß, dass es mit einer nicht so hohen Impfquote, wie wir uns das wünschen, zu tun hat", so Ernst.

Wegen der stark gestiegener Infektionszahlen müssen alle Schülerinnen und Schüler laut einem Beschluss der Landesregierung ab Montag wieder Masken tragen. Zudem werden sie dreimal statt wie bislang zweimal pro Woche auf das Coronavirus getestet.

Steigende Corona-Zahlen

Brandenburg weitet 2G-Regel aus - Maskenpflicht auch wieder für Grundschüler

In vielen Bereichen in Brandenburg haben ab Montag nur noch Geimpfte und Genesene Zugang. Das Kabinett reagiert mit der neuen Eindämmungsverordnung auf die rasant steigenden Corona-Zahlen.

Landesschülerrat: Psyche leidet extrem

Auch der Landesschülerrat Brandenburg warnt vor einer weiteren Belastung der Schülerinnen und Schüler. Bei vielen leide in der Corona-Pandemie die Psyche extrem – und das liege nicht nur an den Einschränkungen innerhalb der Schule, sagte Katharina Swinka vom Landesvorstand am Sonntagabend in Brandenburg aktuell vom rbb. "Man trifft keine Freunde mehr, die in unserem Alter den elementaren Kontakt darbieten", so die 19-Jährige. Wenn dazu noch Distanzunterricht käme, wie im vergangenen Jahr, sei es schwierig, mit anderen Leuten in Kontakt zu kommen.

Swinka warnte zudem davor, die Schüler mit dem Nachholen von Unterrichtsstoff zu belasten, der in der Vergangenheit versäumt worden sei. Es sei nicht machbar, wenn teilweise zwei oder drei Monate Unterrichtsstoff fehlten, diesen jetzt nachzuholen, den Schülerinnen und Schülern damit noch mehr zuzumuten. Vielmehr sollten Lehrer auf das Verhalten der Schüler im Unterricht achten und nachfragen, ob es ihnen gutgehe.

Swinka appellierte zudem an die Eltern, sich impfen zulassen – auch zum Schutz der eigenen Kinder. Denn Eltern könnten Infektionsträger sein und somit eine Gefahr bilden.

Fallzahlen innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt

Die Brandenburger Gewerkschaft für Erziehung (GEW) und der Landeselternbeirat halten die Maßnahmen der Landesregierung für unzureichend. Sie fordern in einem offenen Brief ab sofort tägliche Corona-Tests in Schulen.

Nach Angaben des Bildungsministeriums vom Freitag haben sich die gemeldeten Corona-Fälle unter Schülerinnen und Schülern innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt – von 1.267 auf 2.901 Fälle. Rund 11.000 Schülerinnen und Schüler befinden sich demnach in Quarantäne.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.11.2021, 15 Uhr

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