Tausende Kinder in Quarantäne - GEW und Eltern fordern tägliche Corona-Tests in Brandenburger Schulen

Die steigenden Corona-Zahlen an Brandenburger Schulen besorgen Eltern und Lehrergewerkschaft. Die Maßnahmen der Landesregierung halten sie für unzureichend. Deshalb wenden sich GEW und Eltern an die Kommunalpolitik.
Die Brandenburger Gewerkschaft für Erziehung (GEW) und der Landeselternbeirat fordern ab sofort tägliche Corona-Tests in Schulen. Im Rahmen ihrer Zuständigkeiten sollen Landräte und Oberbürgermeister wirksame Maßnahmen zum Schutz aller Beteiligten in ihren Regionen treffen, heißt es in einem am Samstag veröffentlichten offenen Brief.
Das Infektionsgeschehen im Schulbereich nehme einen besorgniserregenden Verlauf, wird betont. Immer mehr Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte infizierten sich. Zudem gebe es mehr Quarantänefälle. Derzeit befinden sich rund 11.000 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne.
Gewerkschaft und Eltern wollen Testpflicht auch für Geimpfte
Die benötigten Tests für alle Schulkinder sowie die Beschäftigten müssten sofort zur Verfügung gestellt werden. Die Kommunalpolitiker werden aufgefordert, mit einer Allgemeinverfügung die tägliche Testung in den Schulen anzuweisen.
Es müsse davon ausgegangen werden, dass in den kommenden Wochen und Monaten die sogenannte vierte Welle weiter an Dynamik gewinne. "Nach unserer Auffassung ist die Landesregierung Brandenburg zurzeit nicht in der Lage und Willens, alle erforderlichen Maßnahmen zur Sicherung der Gesundheit und zur Eindämmung der Pandemie zu ergreifen", wird in dem Brief kritisiert. Es fehle ein landesweites einheitliches Krisenmanagement. Aus Sicht der Gewerkschaft und des Landeselternrates genügt die bisherige Regelung, wonach für Geimpfte keine Testpflicht besteht, nicht aus.
Fast vier Prozent aller Schüler in Quarantäne
Wie das Bildungsministerium um Freitag mitteilte, hat sich die die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle unter Schülerinnen und Schüler innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Waren es bei der letzten Erhebung noch 1.267 Fälle, sind es nun 2.901. Auch die Zahl der Schüler in Quarantäne ist von 5.431 auf 11.259 nach oben geschnellt. Das entspricht einem Anteil von 3,78 Prozent aller Schülerinnen und Schüler.
Auch unter Lehrkräften infizierten sich deutlich mehr als noch in der Vorwoche. 241 der ingesamt rund 25.000 Lehrkräfte seien positiv getestet (Vorwoche: 124). Das entspricht einem Anteil von 0,96 Prozent.
Neue Eindämmungsverordnung und kostenlose Corona-Schnelltests
Ab Montag gilt in Brandenburg die neue Eindämmungsverordnung, wonach die 2G-Regel auf viele Bereich des täglichen Lebens ausgeweitet wird. Zudem soll auch in den Grundschulen wieder die Maskenpflicht für alle Schüler ab der ersten Klasse gelten.
Außerdem sind seit Samstag bundesweit wieder kostenlose Corona-Schnelltests, die sogenannten Bürgertests, wieder möglich. Der Bund führt damit das vor rund einem Monat stark eingeschränkte Angebot der Bürgertests wieder auf breiter Front ein. Damit haben alle mindestens einmal pro Woche Anspruch auf einen Schnelltest durch geschultes Personal - auch unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus.
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