Bundesliga | 0:2-Niederlage - Turbine verliert gegen Tabellenführerinnen aus Wolfsburg

Sa 15.10.22 | 16:03 Uhr
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Turbine Spielerin Viktoria Schwalm am Ball (Bild: imago/beautiful sports)
Audio: rbb24 Inforadio | 15.10.2022 | Christian Riedel | Bild: imago/beautiful sports

Turbine Potsdam hat in der Fußball-Bundesliga zuhause mit 0:2 gegen die Tabellenführerinnen aus Wolfsburg verloren. Alexandra Popp (23.) und Ewa Pajor (90.+4) schossen die Tore für die Gäste. Potsdam bleibt damit sieglos in der laufenden Saison. Wolfsburg setzt seinen Siegeszug fort: fünf Siege aus fünf Spielen.

Wolfsburg mit Chancenwucher

Es war ein denkwürdiges Startelfdebüt für Jil Frehse im Tor der Turbinen. Die 18-Jähirge ersetzte die rotgesperrte Vanessa Fischer im Tor von Potsdam und machte den Wolfsburgerinnen das Leben gehörig schwer. In der 15. Minute legte die Wölfin Brand den Ball von der rechten Grundlinie in den Potsdamer Strafraum. Die freistehende Roord schloss aus nur sechs Metern ab und scheiterte an einer Glanzparade der Potsdamer Torhüterin.

In der 23. Minute war die Debütantin im Tor von Potsdam dann aber hilflos, als Alexandra Popp zum 1:0 per Kopf einnickte. Für Nationalspielerin Popp war es das zweite Saisontor. Nur drei Minuten später stand Popp wieder völlig frei vor dem Potsdamer Tor. Wieder ein Kopfball. Wieder eine Glanzparade von Frehse. Die nächste Großchance für Wolfsburg hatte Brand (33.), brauchte aber zu lange für den Abschluss, sodass die Potsdamerinnen klären konnten.

Von Potsdam kam nur ein kleines Lebenszeichen in Halbzeit eins. Fünf Minuten vor der Pause zirkelte Schwalm einen Freistoß aus 20 Metern an das linke Außennetz der Gäste. Dank der starken Leistung ihrer Torhüterin, ging Potsdam mit nur 0:1-Rückstand in die Pause.

Pajor belohnt sich in der 94. Minute

Potsdam fand gut in die zweite Hälfte und hielt die Wolfsburgerinnen auf Abstand. Erst nach 15 Minuten kamen die Wölfinnen durch Blomqvist zu ihrem ersten Abschluss. Potsdam konnte gut gegenhalten und ließ kaum noch Torchancen zu. Jil Frehse, die in der ersten Halbzeit allerhand zu tun hatte, wird das gefallen haben.

Die letzten zehn Minuten gehörten dann der Wolfsburgerin Ewa Pajor. In der 82. Minute lief sie frei auf das Potsdamer Tor zu. Ihr Schuss wurde mit einer grandiosen Parade von Frehse gerade noch geklärt. Pajor wollte mehr und machte dann Druck. In der 86. Minute verfehlte sie nur ganz knapp das Tor und in der 89. Minute war es noch knapper, als Pajor den Pfosten traf. Riesenglück für die Potsdamerinnen.

Die warfen nochmal alles nach vorne und ließen hinten viel Platz. Pajor lief allein auf das Potsdamer Tor zu, legte den Ball links an Potsdams Torhüterin vorbei und schob in der 94. Minute zum 2:0-Endstand ein.

Potsdam verlor am Ende dank der grandiosen Leistung ihrer 18-jährigen Torhüterin Jil Frehse mit nur 0:2. Damit bleibt Potsdam auf Platz 11 der Tabelle.

Sendung: rbb UM6, 15.10.2022, 18 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Das Spiel der deutschen Nationalmannschaft in Grün gegen die neuformierte Potsdamer Mannschaft hat gezeigt, dass der hochgelobte Favorit durch Kampf und Moral auf dem Pitch jederzeit aus dem Gleis zu schieben ist. Die "Energie" Turbine hat im Sommer bei null angefangen, physikalisch gesehen ein Teambuilding Kaltstart erster Güte.

    Von Zaghaftigkeit aber keine Spur, die 18-jährige Jil Frehse zeigte ihr Können. Motivationskünstler Middeke kann stolz sein darauf, dass seine Spielerinnen seine Instruktionen immer besser verstehen und mit Überlegtheit umsetzen können.

    Immerhin stand es bis zur Minute 90+3 nur 1:0 für die Grüne Partei aus Niedersachsen. Keine gute Nachrichten, denn es reichte nicht zum Torabschluss. Das Tommy Stroot noch ein paar starke Sprüche in die Mikrofone blasen konnte, hatte er wohl der Weltklasse von Ewa Pajor zu verdanken. Ausreden vor der Kamera für nicht geschossene Tore nach angeblich klaren Chancen klingen wie Pfeifen im Walde vor dem FC Bayern Spiel.

  2. 1.

    Ein großer Auftritt der Potsdamer Fanbase. 2.633 Zuschauer*innen forderten mit herzhafter emotionaler Plakatierung im Karl-Liebknecht-Stadion ein "klares Nein zu Montagsspielen". Alle Bundesligaspiele werden sich ab nächster Saison auf insgesamt 6 TV/Streaming Kanälen live zu sehen sein.

    Wofür steht der nationale Frauenfußball, welche fußballerische Qualität wird -speziell im Vergleich zu neu erworbenen Sehgewohnheiten der vergangenen EURO -geboten? Wie professionell sind infrastrukturelle Bedingungen (Kamerapositionen, volle Tribünen, faszinierende Stimmung, Medienservice), die den Erfolg einer TV-Übertragung maßgeblich beeinflussen?

    Wie kann ein neugieriger Neu-Kunde sich ein Bild machen, einen Überblick verschaffen, wenn der Wettbewerb kaum nachvollziehbar ist bei einem Spieltag über 4 Tage? Die echten Stadion/Besucher*innen haben ein sehr gutes Statement für die Menschen in den Stadien gesprochen - ich denke für viele im deutschen Fußball.

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