Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) - 3.000 Jahre alte Gräber bei Supermarkt-Abriss entdeckt

Mo 07.12.20 | 15:37 Uhr
Die Ausgrabungsarbeiten in Lübbenau (Bild: rbb/Schiller)
Die Ausgrabungsarbeiten in Lübbenau | Bild: rbb/Schiller

Bei Abrissarbeiten in Lübbenau haben Archäologen Jahrtausende alte Gräber entdeckt. Rund 140 Grabstätten mit dazugehörigen Beigaben sind bereits freigelegt. Über den Winter soll das Areal weiter untersucht werden.

Auf einer Baustelle in Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) sind Dutzende alte Grabstätten entdeckt worden. Bisher fanden Archäologen auf dem Areal, wo ein Supermarkt abgerissen wurde, rund 140 Gräber mit Beigaben. Die Gräber stammen laut Grabungsleiterin Catherine Korluß aus der Eisen- oder Bronzezeit und sind mutmaßlich bis zu 3.000 Jahre alt.

Die Funde liegen rund einen Meter tief. Ganze Knochenfunde seien dabei selten, sagte Korluß. "In der Zeit haben wir vor allen Dingen Brandbestattungen, die in Tongefäßen ausgeführt wurden und in kleinen Grabkammern im Boden beigesetzt wurden", so die Archäologin. Zwischen Scherben sind den Angaben zufolge aber auch Knochensplitter zu finden.

Die Ausgrabungsarbeiten in Lübbenau (Bild: rbb/Schiller)
Die Ausgrabungsarbeiten in Lübbenau | Bild: rbb/Schiller

Beigaben für Feiern im Jenseits

Rund 600 Jahre lang sollen Menschen an diesem Ort beigesetzt worden sein. In den beigelegten Gefäßen waren mutmaßlich Dinge, die den Verstorbenen die Reise ins und den Aufenthalt im Jenseits erleichtern solllten. Üblicherweise seien das Speisen und Flüssigkeiten gewesen, sagte Korluß.

Derzeit arbeitet ein achtköpfiges Team an den Ausgrabungen. Bis Anfang des nächsten Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Voraussetzung dafür sei aber, dass der Winter nicht zu kalt ist, so dass die Arbeiten zügig vorangehen können, hieß es. Schon im nächsten Jahr soll an der gleichen Stelle ein neuer Supermarkt stehen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.12.2020, 14:10 Uhr

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