Gedenken an Opfer des Holocaust - Panketal erinnert mit sieben Stolpersteinen an ermordete jüdische Einwohner

Mo 10.10.22 | 13:17 Uhr
Teelichter an Stolpersteinen erinnern an Pogrome in Cottbus
Audio: Antenne Brandenburg | 10.10.2022 | Klaus Lampe | Bild: rbb/Th. Krüger

In Panketal (Barnim) werden am Montag neue Stolpersteine für sieben von den Nationalsozialisten ermordete jüdische Bewohner verlegt. Das teilte die Gemeindeverwaltung dem rbb mit.

Erinnerung an getötete Panketaler

Am Sonntag hat es bereits eine Gedenkstunde gegeben, zu der Überlebende des Holocaust aus der Familie Benning eingeladen waren. Die sieben Stolpersteine werden jeweils vor der letzten selbst gewählten Wohnadresse der Holocaust-Opfer verlegt. Sie erinnern an Wolfgang Benning, Jenny Gold, Selma Kübler und die Familie Selig. Die Panketaler wurden im Konzentrationslager Auschwitz, im Ghetto Warschau und in Theresienstadt ermordet. "Sie [die Stolpersteine, Anmerk. der Red.] sollen als Zeichen verstanden werden, um eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte hervorzuheben", heißt es in einer Mitteilung. "Als mahnende Erinnerung daran, dass radikale Kräfte, die keinen Widerspruch duldeten, die europäische jüdische Bevölkerung gnadenlos verfolgt und über 6 Millionen jüdische Menschen ermordet haben."

Die Verlegung der Stolpersteine wird teils über das Bürgerbudget von Panketal realisiert. Der Panketaler Geschichtsverein hatte einen entsprechenden Vorschlag im November des vergangenen Jahres eingereicht. Bei den "Stolpersteinen" handelt es sich um eine Initiative des Künstlers Gunter Demnig. Der Künstler verlegte die Steine seit 1992 Deutschlandweit in 1.265 Kommunen und in 21 Ländern Europas. So wurden bis jetzt über 90.000 Stolpersteine verlegt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.10.2022, 06:30 Uhr

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