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Audio: Antenne Brandenburg | 18.10.2023 | Dorrett Kirmse | Quelle: dpa/P. Pleul

Frankfurt (Oder)

Prozess gegen Schleuser aus Deutschland und Ukraine gestartet

In Frankfurt hat am Mittwoch der Prozess gegen drei mutmaßliche Schleuser begonnen. Sie sollen ukrainische Frauen nach Deutschland gebracht und zur Prostitution gezwungen haben.

Am Frankfurter Landgericht hat am Mittwoch der Prozess gegen zwei Männer aus Deutschland und eine Frau aus der Ukraine begonnen. Den drei Angeklagten wird vorgeworfen, 2010 und 2011 Frauen aus der Ukraine nach Deutschland geschleust und zur Prostitution gezwungen zu haben.

Die Frauen seien in der Ukraine angeworben worden. Ihnen sei zunächst ein Arbeitsvisum für Polen organisiert worden, mit dem sie in das Nachbarland einreisten. Von dort seien sie in Bordelle nach Bernau (Barnim) und Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) gebracht worden. Laut Anklage mussten die Frauen dort zunächst das Geld für die Schleusung, knapp 1.000 Euro, abarbeiten. Laut Staatsanwaltschaft kassierten sie 60 Euro pro Freier, von denen sie 20 Euro selbst behalten konnten.

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Personalmangel und Krieg in der Ukraine verzögern Prozess

Dass der Fall erst jetzt verhandelt wird, ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass in den Staatsanwaltschaften und Gerichten ein akuter Personalmangel herrscht. Erst vier Jahre nach den Taten wurde die Anklage geschrieben, weitere vier Jahre später gab es den Eröffnungsbeschluss am Gericht dafür.

Im vergangenen Jahr wurde das Verfahren dann vom Gericht eingestellt, weil es aufgrund des Krieges in der Ukraine unmöglich schien, die ukrainischen Frauen, die mittlerweile wieder in ihre Heimat zurückgekehrt waren, als Zeugen vor Gericht zu laden. Das Oberlandesgericht hat die Entscheidung aber mit der Begründung aufgehoben, dass es wohl doch möglich sei, die betroffenen Frauen zu laden.

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Verfahren gegen Ukrainerin nach erstem Prozesstag eingestellt

Das Verfahren wird nach dem ersten Prozesstag nur noch gegen einen Angeklagten weitergeführt. Er soll die beiden Bordelle in Brandenburg betrieben haben. Einen vom Gericht vorgeschlagenen Deal, der eine Bewährungsstrafe vorsieht, hatte er ausgeschlagen. Dieser Deal wurde vom zweiten Angeklagten angenommen. Das Verfahren gegen die angeklagte Ukrainerin wurde am Mittwoch bereits eingestellt.

Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt. Ein Urteil wird Mitte November erwartet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.10.2023, 16:10 Uhr

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