Fürstenwalde (Oder-Spree) - Ermittlungen nach antijüdischem Angriffen mit Steinen auf Pfarrhaus dauern an

Do 16.11.23 | 14:24 Uhr
Archivbild: Die Innenstadt von Fürstenwalde (Spree) mit der Domkirche am 14.02.2017 bei Sonne. (Quelle: Picture Alliance/Moritz Vennemann)
Bild: Picture Alliance/Moritz Vennemann

Nach Angriffen gegen die evangelische Dom-Kirchengemeinde in Fürstenwalde (Oder-Spree) gibt es noch keine Hinweise auf den oder die Täter. Der Staatsschutz sei weiter mit den Ermittlungen befasst, sagte ein Polizeisprecher dem rbb am Donnerstag in Frankfurt (Oder). Bei mehreren gegen die Gemeinde gerichteten Vorfällen waren vor wenigen Tagen unter anderem Steine gegen das Pfarrhaus geworfen worden. Außerdem wurde die Scheibe eines Schaukastens zerschlagen und ein Solidaritätsaufruf zum Schutz jüdischen Lebens gestohlen.

Pfarrer spricht von Bedrohung

Pfarrer Kevin Jessa sagte dem epd in Fürstenwalde, der Angriff auf das Pfarrhaus, bei dem auch Steine gegen eine Scheibe geworfen worden seien, sei eine neue Qualität der Bedrohung. Er habe entschieden, den Schaukasten nun vorerst leer zu lassen, um einer möglichen weiteren Eskalation entgegenzuwirken und Ruhe für die Gemeinde und die Umgebung des Pfarrhauses zu schaffen. Jessa sprach zugleich von einer Welle der Solidarität mit der Gemeinde und auch von Hilfsangeboten. Es gebe zudem vor Ort auch das Bedürfnis, sichtbar Solidarität zu zeigen. "Meine Haltung bleibt auch ohne Aushang im Schaukasten sichtbar: Wir schützen jüdisches Leben", teilte Jessa am Dienstag auf Instagram mit. Er wolle sich auch weiterhin dafür einsetzen, dass Menschen aller Religionen friedlich zusammenleben und sich tolerieren. Er verwies aber auch darauf, dass "Synagogen nicht die einzigen Gotteshäuser in unserem Land sind, die noch immer Schutz brauchen - seit dem 7. Oktober noch dringlicher."

Die Polizei ermittelt in dem Fall zum Vorwurf der Sachbeschädigung und des Diebstahls im besonders schweren Fall gegen noch unbekannte Täter. Mögliche Zeuginnen und Zeugen des Geschehens sowie Personen, die auch ansonsten sachdienliche Hinweise zur Ergreifung der Täter liefern können, wurden von der Polizei gebeten, sich umgehend zu melden. Jessa sagte, es gebe derzeit auch von Außenstehenden vielfältige Bemühungen, Informationen über mögliche Täter zu sammeln.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.11.2023, 14:30 Uhr

Nächster Artikel