Energiekrise - EWE-Gasspeicher in Rüdersdorf zu 100 Prozent voll

Mi 21.09.22 | 14:34 Uhr
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Anlagen des Erdgasspeichers Rüdersdorf vom Energieversorger EWE. (Foto: Patrick Pleul/dpa)
Video: rbb24 Abendschau | 21.09.2022 | Tim Jaeger | Bild: Patrick Pleul/dpa

Der Gasspeicher des Energieversorgers EWE in Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) ist voll. EWE-weit seien die Speicher zu 99 Prozent gefüllt, "und in Rüdersdorf ist es tatsächlich so, dass der Gasspeicher einen Füllstand von 100 Prozent hat", sagte EWE-Sprecherin Nadine Auras am Mittwoch dem rbb. Das habe sich in den vergangenen Tagen ergeben. "Letzte Woche waren wir noch bei 96 Prozent."

Bei Bedarf kann auf Erdgasspeicher zugegriffen werden

Das bedeute für die Versorgung im Winter, dass das eingelagerte Gas bei Bedarf ausgespeichert und genutzt werden könne. Die aktuelle Versorgung werde aus den normalen Einkäufen gedeckt. "Darauf können wir uns aber nicht ausruhen und verlassen, weil wir nicht wissen, wie kalt und vor allem auch wie lang der Winter wird", so Auras.

Die EWE beliefert im Nordwesten Deutschlands, in Brandenburg und auf Rügen sowie in Teilen Polens unter anderem rund 1,4 Millionen Kunden mit Strom und rund 700.000 mit Erdgas. Da alle Gas-Netzbetreiber miteinander verbunden sind und im Krisenfall die Versorgung und der Zugriff auf die Speicher zentral gesteuert werden, hat der volle Speicher am Berliner Stadtrand auch eine Relevanz für die Hauptstadt.

Arbeiten an unterirdischem Wasserstoffspeicher laufen weiter

Unterdessen arbeitet die EWE in Rüdersdorf auch an der unterirdischen Speicherung von grünem Wasserstoff. Im dort angesiedelten Forschungsprojekt "HyCAVmobil" soll 100 Prozent reines Gas, das aus erneuerbaren Energien erzeugt wurde, in großen Mengen speicherfähig und bedarfsgerecht nutzbar gemacht werden. Dazu wird in 1.000 Meter Tiefe ein unterirdischer Speicher - eine Kaverne - ausgespült. Die Erkenntnisse aus der Forschungskaverne, die im kommenden Jahr erwartet werden, will das Energieunternehmen nutzen, um zukünftig unterirdische Speicher mit dem 1.000-fachen Volumen für die Speicherung von Wasserstoff zu nutzen. Die Arbeiten hierfür lägen nach Unternehmensangaben im Soll.

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.09.2022, 14:30 Uhr

11 Kommentare

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  1. 10.

    Als Rüdersdorfer verrate ich mal hier etwas: Wir haben hier noch einen 2. Speicher; nicht so groß wie der jetzt gefüllte Speicher. Über den kleineren erfährt man nichts mehr. Warum eigentlich ?

  2. 9.

    "die letzten Kubikmeter sind wohl die schwierigsten. "
    Jepp.
    Aber wie gesagt, das hätte im August schon erledigt sein können, wenn jeden Tag da nen Promille reingegangen wäre.

    Übrigens Interessant: Während Juniper aktuell mit 92% Gesamtfüllstand - über alle Speicher - kommt, ist bei astora mit einem fast gleichlautendem Gesamtvolumen aktuell mit 77% angesetzt. (Stichwort: Rheden)

  3. 8.

    Na da können ja jetzt endlich die gaspreise wieder sinken und die ganze panikmache aufhören.

  4. 7.

    Hab ich letztens irgendwas gelesen bis 9x% ist "leicht" die letzten Kubikmeter sind wohl die schwierigsten.
    Ist halt der einzige nennenswerte verbliebene Speicher in unserer Region. Aber Deutschland ist ja zum Glück nicht nur Berlin und Brandenburg.
    Wenn man das Soll jetzt schon erfüllt hat, könnte ja durchaus noch mehr Volumen sinnvoll oder zumindest machbar sein.
    Wird ja in Zukunft relevant werden Gas, Biogas, H2 was auch immer zu speichern.
    Ich werde mal meine Baumarktflaschen tauschen. Kleinvieh macht auch Mist ;-)

  5. 6.

    Schon sonderbar wie das bei zurückliegenden Berichten möglich sein kann.
    "Hart aber Fair" 24.01.2022 zeigte damals in nem Trailer/Einspieler,
    die (allgemein deutschen) Speicher liegen bei 42%.
    Das war, wenn auch kurz, vor dem Krieg!!!
    Und Russland liefert wahrlich, wenn denn dann, maximal 10% früherer Lieferungen?
    Wer sich mühe gibt und versucht Strom- und Gas-Verbrauch der letzten (ca. 20) Jahren im Internet zu recherchieren,
    könnte sich irretiert finden, da, je nach Bezug, irgendwie maximal gleichbleibend!
    Woher kommen da die Angaben der Medien auf den imer sugerierten Mehrbedarf?
    Aber,so SAGTE mir mal einer: glaub nicht was im Internet oder Zeitung steht.
    Soll das das sein???

  6. 5.

    Schon sonderbar wie das bei zurückliegenden Berichten möglich sein kann.
    "Hart aber Fair" 24.01.2022 zeigte damals in nem Trailer/Einspieler,
    die (allgemein deutschen) Speicher liegen bei 42%.
    Das war, wenn auch kurz, vor dem Krieg!!!
    Und Russland liefert wahrlich, wenn denn dann, maximal 10% früherer Lieferungen?
    Wer sich mühe gibt und versucht Strom- und Gas-Verbrauch der letzten (ca. 20) Jahren im Internet zu recherchieren,
    könnte sich irretiert finden, da, je nach Bezug, irgendwie maximal gleichbleibend!
    Woher kommen da die Angaben der Medien auf den imer sugerierten Mehrbedarf?
    Aber,so SAGTE mir mal einer: glaub nicht was im Internet oder Zeitung steht.
    Soll das das sein???

  7. 4.

    Sie durften noch - ich nicht mehr...
    Irgendwie ist der jetzt raus.
    Allerdings ist die Befüllung nicht mal ne Meldung wert.
    Immerhin hat EWE seit 1.7. an 52 Tagen kein Gas eingefüllt. Heisst, am 1.8, hätte das schon erledigt sein können.

  8. 3.

    Eigene selbst gemachte Erfahrungen sind durch nichts zu ersetzen außer noch mehr eigene Erfahrungen.
    Die Kollegen bei EWE kennen den H2 Markt und Technologie ziemlich sicher ziemlich genau.
    Kann man 99%ig von ausgehen, dass sie sich das was woanders existiert vorher angeschaut haben.

  9. 2.
    Antwort auf [Jablonkski] vom 21.09.2022 um 15:43

    Also wenn die 100 Mio. Kubikmeter für Kaverne 2 stimmen, die man so findet, würde eine Vertausendfachung in etwa der 4fachen Gesamtkapazität in Deutschland (23 Mrd. Kubikmeter) entsprechen. Bissel viel oder?
    Das Ding ist sicher nicht entscheidend aber für reine Forschung doch etwas zu groß.
    Forschung ist die Nummer mit H2 wie im Artikel beschrieben.

  10. 1.

    Man könnte in Bezug auf Wasserstoff ja auch mal bei Air Liquide oder Linde nachfragen. Die nutzen schon länger Salzkavernen zur Speicherung von H2.

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