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Audio: Antenne Brandenburg | 07.12.2020 | Michel Nowak | Quelle: dpa/M. Sohn

Weitere 83 Hektar Wald

Umweltverbände wollen Tesla-Waldrodung per Eilantrag stoppen

Zusätzliche 83 Hektar Wald will der US-Elektroautobauer Tesla für sein Werk in Grünheide roden - das Landesumweltamt hat dies bereits erlaubt. Die Umweltverbände Nabu und Grüne Liga wollen nun mit einem Eilantrag die Rodung doch noch stoppen.

Die Brandenburger Landesverbände des Nabu und der Grünen Liga wollen verhindern, dass Tesla auf seinem Werksgrundstück bei Grünheide (Oder-Spree) weitere 83 Hektar Wald rodet. Am Montag reichten die beiden Umweltverbände einen Eilantrag beim zuständigen Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) ein.

Das Landesumweltamt hatte die Erlaubnis für die Rodungsarbeiten in der vergangenen Woche erteilt. Der amerikanische Autohersteller Tesla darf somit zusätzlich 82,8 Hektar Waldfläche auf dem geplanten Betriebsgelände in Grünheide roden. Die Umweltverbände hatten umgehend angekündigt, dagegen juristisch vorzugehen. Sie verweisen darauf, dass das geplante Elektroauto-Werk noch nicht abschließend genehmigt sei.

Umweltverbände: Schutz seltener Tierarten vernachlässigt

In blindem Aktionismus würden ständig weitere Teil-Zulassungen für Rodungsarbeiten erteilt, so die Umweltverbände. Eine ergebnisoffene Bewertung des Gesamtantrags sei so kaum möglich. Zudem würde der Schutz seltener Tierarten auf dem betreffenden Waldgelände vernachlässigt.

Es sei unrealistisch, dass beispielsweise sämtliche Zauneidechsen und Schlingnattern bereits abgefangen seien. Mit einer einstweiligen Verfügung könnte das Gericht die Rodungsarbeiten stoppen.

Tesla führt Maßnahmen auf eigenes Risiko durch

Tesla schafft unterdessen auf der Baustelle bei Grünheide weiter Tatsachen. Seit der vergangenen Woche fallen auf den betreffenden Flächen Bäume. Der Konzern hat bereits 90 Hektar Wld gerodet. Die abschließende umweltrechtliche Genehmigung für den Fabrikbau vom Land Brandenburg steht noch aus.

Ab Sommer 2021 sollen bis zu 500.000 Fahrzeuge im Jahr in Grünheide produziert werden, dafür sind etwa 12.000 Arbeitsplätze geplant. Tesla führt die zugelassenen Maßnahmen weiterhin auf eigenes Risiko durch. Sollte die abschließende Genehmigung des Vorhabens nicht erfolgen, sind alle schon errichteten Gebäude zu beseitigen und die Fläche auf Kosten des Investors wieder zu bewalden.

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