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Audio: Antenne Brandenburg | 11.09.2022 | Philip Barnstorf | Quelle: rbb

Industrie-Ansiedlung in Grünheide

Mehrere hundert Menschen kommen zu Teslas Info-Tag

Wasserverbrauch, Batteriefabrik, Logistikkonzept: Zu vielen kontroversen Themen rund um das Grünheider E-Autowerk suchte Tesla am Sonntag das Gespräch mit Anwohnern. Die nahmen das Angebot positiv auf. Eine Neuigkeit freute selbst erbitterte Kritiker.

Mehrere hundert Menschen kamen am Sonntag zur Info-Veranstaltung von Tesla in der Müggelspreehalle im Grünheider Ortsteil Hangelsberg (Oder-Spree). Ein Unternehmenssprecher sprach von rund 500 Besuchern bis zum Nachmittag. Vor Ort erwarteten sie rund 40 Tesla-Mitarbeiter, die an zehn Info-Ständen zu mehreren Themen rund um die Industrie-Ansiedlung in Grünheide informierten. Darunter war etwa der kontrovers diskutierte Wasserverbrauch des Werks, das Logistikkonzept und die Batteriefabrik, an der Tesla derzeit noch baut.

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"Das kann man auf andere Projekte übertragen."

Viele Besucher kamen aus Berlin oder Ostbrandenburg, etwa Herbert Hermann aus Rüdersdorf. "Ich will mich über Lademöglichkeiten informieren, denn meine Familie überlegt, sich einen Tesla anzuschaffen", sagt Hermann. Corinna Huge ist dagegen aus Berlin angereist. "Das hier ist ein gutes Beispiel, wie man große Bauvorhaben zügig voranbringen kann, ohne dass man entscheidende Belange nicht beachtet", sagte Huge, deren Sohn schon bei Tesla ein Praktikum macht. Sie findet: "Das kann man auf andere Projekte übertragen."

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Tesla strebt geschlossenen Wasserkreislauf an

Das dürfte Steffen Schorcht aus Erkner anders sehen. Er engagiert sich in einer Tesla-kritischen Bürgerinitiative. Für ihn ist die Industrie-Ansiedlung im Wasserschutzgebiet eine Gefahr für die Natur und vor allem das Grundwasser vor Ort. Dennoch sah er auch Positives: "Erfreulich ist, dass Tesla nach eigener Aussage einen geschlossenen Wasserkreislauf anstrebt." Das eingesparte Wasser könne dann unter anderem für einen Schulneubau in Hoppegarten genutzt werden. Derzeit stehen mehrere Bauprojekte, wie etwa die Hoppegartener Schule auf der Kippe, weil in der Region insgesamt das Wasser knapp wird.

Die Tesla-Mitarbeiter auf der Veranstaltung lehnten - wie so häufig - offizielle Interviewanfragen ab. Laut Branchenkreisen könnte das Unternehmen in der Produktion Wasser sparen, indem sie Hybridkühltürme und Trockenreinigungen einsetzen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.09.2022, 13:00 Uhr.

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