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Audio: Antenne Brandenburg | 28.10.2022 | Ute Sander | Quelle: dpa/Horst Galuschka

Inflation

DIW-Chef: Staat sollte nicht von Krise profitieren

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat gefordert, die Menschen in Zeiten steigender Preise mehr zu entlasten. Der Staat sei ein großer Gewinner der Krise, sagte Fratzscher am Freitag rbb24 Brandenburg aktuell. Vor allem durch die Inflation fließe mehr Geld über die Mehrwertsteuer in die Kassen.

Inflation und Energiekrise

Bundesregierung beschließt Gaspreis-Entlastungen für Dezember

Vor etwas mehr als zwei Wochen legte eine Expertenkommission Vorschläge zur Entlastung von Gaskunden vor. Nun plant die Bundesregierung einen ersten Entlastungsschritt - als Überbrückung bis zur Gaspreisbremse.

Vor allem Menschen mit wenig Einkommen entlasten

Dieses Geld sollte der Staat an die Menschen zurückgeben, so Fratzscher. "Er sollte nicht Profiteur einer solchen Krise sein". Dies geschehe zwar über die Entlastungspakete des Bundes. Das Problem sei aber, dass die Hilfen nicht bei denen ankommen, die sie am dringendsten bräuchten.

Die Verteilung geschehe nach dem Gießkannen-Prinzip. So würden einige Maßnahmen wie die Gaspreisbremse besser gestellte Haushalte deutlich stärker entlasten. Dagegen reiche es für viele Menschen mit geringem oder mittlerem Einkommen nicht, den starken Anstieg der Lebenshaltungskosten abzufedern. Fratzscher schlug vor, diese Gruppe zielgenauer zu entlasten. Dies könnte zum Beispiel über Einmalzahlungen geschehen, die direkt an die Betroffenen gehen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28.10.2022, 19:30 Uhr

 

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