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Video: rbb24 | 14.09.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa/Hannes P Albert

Tarifverhandlungen

Verdi ruft Beschäftigte im Einzelhandel zu dreitägigem Warnstreik auf

Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftige im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg zu einem dreitägigen Warnstreik von Donnerstag bis Samstag auf. Man wolle damit "Druck in den festgefahrenen Tarifverhandlungen für den Einzelhandel" in der Region ausüben, teilte Verdi am Mittwoch mit.

Die Arbeitgeber würden demnach weiterhin an ihrer "Forderung nach Reallohnverlusten" für die Beschäftigten festhalten. Verdi bestehe dagegen in Berlin-Brandenburg und bundesweit auf eine Lohnerhöhung, die die Reallöhne sichere.

Konkret fordert Verdi eine Lohnerhöhung von 2,50 Euro pro Stunde. Diese Erhöhung müsse dauerhaft wirksam sein und nicht nur als Einmalzahlung erfolgen. Eine deutliche Lohnerhöhung sei auch deshalb nötig, weil vielen Beschäftigten im Einzelhandel bereits jetzt die Altersarmut drohe.

Die Arbeitgeber bieten bislang umgerechnet auf den Stundenlohn eine Erhöhung der Gehälter um 90 Cent an.

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Verdi klagt "kreative Ausreden" der Arbeitgeber an

Dies sei "eine Differenz, bei der es nicht möglich ist, in konstruktive Tarifverhandlungen einzusteigen", heißt es weiter. Verdi fordert eine "deutliche Bewegung" der Arbeitgeber. Neben einer Entgelterhöhung fordert Verdi in Berlin und Brandenburg außerdem eine Angleichung der Laufzeit der Tarifverträge. Hintergrund sei, dass in Berlin und Brandenburg die Verhandlungen aufgrund der Laufzeit der Tarifverträge erst drei Monate nachgelagert zu den Verhandlungen in den anderen Bundesländern beginnen. Damit hätten die Unternehmen und die Beschäftigten in der Region keine Möglichkeit, von Beginn an in die Verhandlungen einzugreifen.

Am Donnerstag soll ab 11 Uhr eine Streikkundgebung auf dem Berliner Breitscheidplatz stattfinden. Auf der Kundgebung soll neben Verdi-Vertretern auch SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sprechen.

Letzter Warnstreik vor wenigen Wochen

Zuletzt hatte Verdi Mitte August zu einem Warnstreik aufgerufen. Betroffen waren damals unter anderem Filialen der Supermarktketten Kaufland, Rewe und Edeka sowie die Kaufhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof, das KaDeWe, H&M, Ikea und Thalia. Auch Lager der Supermarktketten in Berlin, Oranienburg und Lübbenau wurden bestreikt.

Auch im Juli streikten die Beschäftigten. Die Arbeitgeber nähmen die Streiks "als Signal ernst", sagte damals Nils Busch-Petersen vom Handelsverband Berlin-Brandenburg.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.09.23, 14:20 Uhr

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