Die Berlinale-Leitung um Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek und dem Künstlerischen Leiter Carlo Chatrian hält trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen weiter an den Plänen fest, die Berlinale im Februar mit Gästen in den Kinosälen durchzuführen. "Das Festival verfolgt weiterhin die Option eines Präsenzfestivals in enger Absprache mit den Behörden", teilte eine Berlinale-Sprecherin am Freitagabend mit. Gleichwohl verfolge man die Entwicklung der Pandemie sehr genau. "Priorität bleibt die Sicherheit unserer Gäste, des Publikums und unserer Mitarbeiter*innen", heißt es in der Mitteilung weiter.

Man überprüfe nun im Detail, ob die neuen Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz Anpassungen erfordern. Die Politik hatte sich zuvor auf strengere Regeln etwa in der Gastronomie geeinigt. Bei kulturellen Veranstaltungen bleibt es bei der 2G-Regelung. Veranstalter können aber selbst entscheiden, ob sie von vollständig Geimpften und Genesenen zusätzlich ein Testergebnis einfordern.

Der Branchentreff der Berlinale werde aber in jedem Fall ins Internet verlegt, hieß es weiter: "Für den European Film Market der Berlinale haben wir uns nun jedoch das Online-Format entschieden", teilte die Sprecherin mit. Sie bestätigte damit eine Information des US-Branchenblatts "Variety". Der European Film Market (EFM) ist als Filmmesse ein Teil der Berlinale - neben den Filmvorführungen fürs Publikum und Presseterminen.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Sie gilt als besonderes Publikumsfestival. Normalerweise werden Tausende Kinokarten verkauft - vor der Pandemie waren es mehr als 300.000 Tickets. Bereits für 2021 hatte die Berlinale umplanen müssen - damals wurde das Festival wegen des Coronavirus auf zwei Termine geteilt. Die nächste Ausgabe ist bisher mit Zugangsbeschränkungen vom 10. bis 20. Februar geplant.

Sendung: Inforadio, Nachrichten, 7.1.2022, 20 Uhr