Berlin-Mitte - Fünf Polizisten der "Alex-Wache" unter Verdacht der Körperverletzung im Amt

Fr 24.06.22 | 21:08 Uhr
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Polizeipräsenz an der mobilen Wache auf dem Alexanderplatz in Berlin (Bild: dpa/Heiko Kueverling)
Bild: dpa/Heiko Kueverling

Gegen eine Polizistin und vier Polizisten sind in der sogenannten "Alex-Wache" in Berlin-Mitte am Donnerstag Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt worden. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Gegen die beschuldigten Beamten bestehe der Verdacht der Körperverletzung im Amt, der Verfolgung Unschuldiger, der Nötigung und der Freiheitsberaubung.

Auslöser der Ermittlungen ist ein 21-Jähriger der Mitte Juli 2021 in der "Alex-Wache" eine Verlustanzeige erstatten wollte und dabei von einem Polizisten angegriffen und geschlagen worden sein soll. Der 21-Jährige brachte dies zur Anzeige.

Beschuldigter bereits in anderer Sache suspendiert

Drei der weiteren fünf damals anwesenden Dienstkräfte sollen das Opfer im Verlauf der Tat zu Boden gebracht haben. Hierbei soll der Polizist, der den 21-Jährigen anfänglich angegriffen haben soll, erneut und mehrfach auf diesen eingeschlagen und ihn so leicht verletzt haben.

Anschließend sollen die nun beschuldigten Polizisten und die Polizistin wahrheitswidrig ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte gegen das Opfer eingeleitet und entgegen der Entscheidung eines Staatsanwaltes eine Blutentnahme veranlasst haben. Dafür soll der 21-Jährige über zwei Stunden ohne Rechtsgrundlage von den Beschuldigten festgehalten worden sein.

Der Beschuldigte, der den 21-Jährigen mehrfach geschlagen hat, wurde durch die Polizei Berlin bereits in anderer Sache suspendiert.

Sendung: Inforadio, 25.06.2022, 07:25 Uhr

22 Kommentare

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  1. 22.

    Ganz einfach: noch hat kein Gericht seine Schuld festgestellt, daher ist er unschuldig.

    Allerdings muss man anmerken, dass etwa 45% aller Anzeigen gegen PVB grundlos gestellt wurden

  2. 21.

    Es ist schon beängstigend, wieviele Bürger das Prinzip der Unschuldsvermutung nicht kennen. Es wird Corpsgeist unterstellt ohne die gesamte Ermittlungsakte zu kennen.

    Letztlich wird ein Richter entscheiden, was weiter passiert. Ob es eine Verurteilung oder einen Freispruch gibt oder ob das Verfahren eingestellt wird.

    Wenn jemand gegen mich eine Dienstaufsichtsbeschwerde einreicht und damit nicht durchkommt, gibt's auch ne Anzeige von mir. Warum auch nicht,?

  3. 20.

    Kapier den einseitigen Artikel und die angebliche Vorgehensweise der Polizisten nicht. Warum soll man ohne richterlichen Beschluss eine Blutentnahme durchführen lassen ( diese Entscheidung braucht man wohl bei einer Blutentnahme in unserem Rechtsstaat ) und dann abschließend den Fall einem Richter vorzulegen. Einfach mal vorher beide Seiten genauer befragen und Vorhallen auch dann weiter berichten.

  4. 19.

    Ich verstehe nicht so richtig ...
    Ein 21jähriger will eine Verlustanzeige machen und wird dann mal so einfach zusammengeschlagen?
    Da muss doch noch etwas passiert sein, oder?
    Kann der rbb dazu noch ein paar Angaben machen?

  5. 17.

    Nachsatz :

    Suspendiert wurde der Beamte also schon , aber warum verrichtet er dann noch seinen Dienst?
    Noch eine offene Frage.

  6. 16.

    Tja, es gibt eben eienen Unterschied zwischen Glauben und Wissen! Das manche Menschen nicht mit Macht umgehen können, ist doch nichts neues und eines der größten Probleme bei Polizei.

  7. 15.

    Man sollte zunächst beide Seiten hören!

  8. 14.

    1. Ich würde nie zum Alexanderplatz gehen
    2. Wenn mir die Geldbörse gestohlen wurde, würde ich nie zu einer Polizeiwache gehen. Was soll ich da? Mir dumm kommen lassen, mich anherrschen lassen, oder bestenfalls lustlos abarbeiten lassen? Eine Verlustanzeige kann man auch im Internet stellen.
    3. Ich bin kein jugendlicher Gewalttäter, sondern Rentner. Da nennt man das Lebenserfahrung.

  9. 13.

    Ging doch flott. Mitte Juli 21 geschah das und nach noch nicht mal 1 Jahr erfolgen die Durchsuchungen,, Respekt.Jetzt noch 1 Jahr Staatsanwaltschaft und 2024 evtl dèr Prozess.

  10. 12.

    Da können wir uns ja alle 'freuen' auf die Nachrichten die wir demnächst von der geplanten Kotti-Wache hören werden.

  11. 11.

    Bis zur Verurteilung durch ein Gericht ist genau diese Formulierung in allen Nachrichten Publikationen üblich, selbst dann noch wenn der Täter auf frischer Tat ertappt wurde.

  12. 10.

    Zitat: "Hier sind mir zu viele Konjunktive !!! Ich glaube das nicht."

    Nun, die Verwendung des Konjunktiv ist die einzig richtige Form in diesem Artikel. Denn wie Sie beim Lesen eigentlich festgestellt haben müssten, befinden sich die Ermittlungen gegen die Beamten aufgrund eines (begründeten) Anfangsverdachts in einem relativ frühen Stadium. Es wäre also grundsätzlich falsch, hier Tatsachenbehauptungen aufzustellen.

    Ihre Ungläubigkeit, die Sie hübscherweise mit drei Ausrufezeichen garniert haben, dürfte also darin begründet sein, dass Sie nur glauben, was Sie glauben wollen bzw. Sie offenbar der Meinung sind, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Und das ist ja nun doch etwas realitätsfremd.

  13. 9.

    Normalerweise klappt das ganz gut, wenn sich Polizisten ein gegenseitiges Alibi geben. Was ist hier anders gelaufen? Wie konnte hier die Wahrheit herauskommen?
    Das ist ja der Grund, warum sich so wenige Menschen trauen, Polizisten anzuzeigen (trotz Beschwerdestelle). Die Polizei reagiert dann regelmäßig mit Gegenanzeige. Und die Kollegen folgen dem Corps-Geist, so wie hier zufällig mal rausgekommen.
    Das Vertrauen in die Polizei ist tatsächlich schlechter als oft dargestellt wird.

  14. 8.

    Lese ich das jetzt richtig das es sich um einen 11 (in Worten ELF) Monate alten Vorfall handelt???
    Sorry, für mich erübrigt sich hier jeglicher weitere Kommentar :-(((

  15. 7.

    Ganz schwer zu sagen was da genau vorgefallen ist. Aber da es sich um die bewaffneten Organe unseres Staates handelt, sollte die Sache möglichst von unabhängiger/ unbeteiligter Seite untersucht werden. Wenn tatsächlich gegen Beamte schon mehrere einschlägige Vermerke in der Personalakte vorliegen, spricht dies zumindest für ein Problem in "der Polizei". Hier gilt alle für einen, einer für alle. Das ergibt sich schon aus der Aufgabe/Tätigkeit, die diese Personen, zum Glück, ausüben.

  16. 6.

    Wartet doch erstmal ALLE Fakten ab ! Immer gleich verurteilen, hilft nicht. Die Wache auf dem Alex ist WICHTIG und Hilft vielen Betroffenen. Bleibt doch mal locker und überlegt mal selbst was ihr für die Sicherheit der Stadt Berlin beitragt

  17. 5.

    Glauben Sie mir, wenn die Berliner Polizei Ermittlungsverfahren und Suspensionen in den eigenen Reihen ausspricht, dann kann das einfach nicht unter den Teppich gekehrt werden.
    Wird ja wohl Videoaufnahmen aus Kameras geben.

  18. 4.

    Wenn die Vorwürfe stimmen, gehören die Personen aus dem Beamtenverhältnis unter Verlust ihrer Pensionsansprüche entlassen. Und einige Sozialstunden sind bestimmt auch nicht fehl am Platze.

  19. 3.

    Hier sind mir zu viele Konjunktive !!!
    Ich glaube das nicht.

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