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Quelle: dpa/Patrick Pleul

Begriffsklärung

Wetter ist nicht gleich Klima

Mal ist es ungewöhnlich heiß, mal warten alle fröstelnd auf Badewetter in den Sommerferien. Aber ist das schon Klimawandel? Wo Wetter aufhört und Klima anfängt: Eine Begriffsklärung von Wolfgang Albus

Wetter und Klima sind nicht dasselbe. Aber sie sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich wechselseitig. Wetter ist das, was Meteorologen zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Atmosphäre messen können und was sich im Alltag beobachten lässt: es regnet oder schneit, die Sonne scheint oder es ist bewölkt. Wer die Temperaturen aufzeichnet, Niederschlagsmengen registriert oder die Windstärke misst, der beschäftigt sich mit dem Wetter. Und es lässt sich für einige Tage ziemlich gut für einen definierten Ort vorhersagen. Beim Klima ist das anders.

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Eine Frage der Zeiträume

Während das Wetter die Bedingungen an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit meint, fragt die Klimaforschung nach Zeiträumen von 30 Jahren bis hin zu erdgeschichtlichen Zeitskalen. Klima definiert den typischen Verlauf der Witterung für eine Region oder eine Klimazone. Die Weltorganisation für Meteorologie beschreibt das Klima als "durchschnittliche Wetterbedingungen" an einem bestimmten Ort über einen langen Zeitraum hinweg.

Wann ist es "zu heiß"?

Daran kann man sich orientieren, um festzustellen, ob ein Sommer in Brandenburg "zu heiß" oder "zu kalt" ist. Auch das Klima lässt sich prognostizieren, allerdings ebenfalls nur über längere Zeiträume. Forscher lesen aus Wetterdaten Trends heraus und welche Folgen daraus für das Wetter Tag für Tag entstehen. Diese Modelle sind komplex, da die einzelnen Stellgrößen sich gegenseitig beeinflussen. (Mehr zu den Klimavorhersagemodellen beim Deutschen Wetterdienst (dwd.de))

Wenn die gemessenen Daten aus dem bisherigen Muster ausbrechen, dann deutet dies auf einen Klimawandel hin. Beispielsweise durch CO2 in der Atmosphäre. Die Erderwärmung sorgt dafür, dass es immer häufiger Hitzewellen, Starkregen oder Dürre gibt. Nicht das einzelne Ereignis ist ein Beleg für den Klimawandel, sondern die Häufung.

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Keine Klimamessung

Mit Klimaveränderungen sind also langfristige und tiefgreifende Veränderungen der Witterung in einem Gebiet gemeint. Da können sehr großräumige Bereiche gemeint sein, zum Beispiel in Sibirien das Auftauen der Permafrostböden oder der stetige Rückgang der Gletscher in den Alpen. Anders als das aktuelle Wetter lässt sich das aktuelle Klima nicht messen. Einzelne Wetterextreme bestätigen oder widerlegen auch keine vorhergesagten Klimaveränderungen. Denn für das Klima sind Auswertungen rückwirkend über lange Zeiträume erforderlich.

Wahrscheinlichkeit steigt

Nicht jedes extreme Wetterereignis lässt sich unmittelbar mit dem Klimawandel erklären. Doch die steigende Durchschnittstemperatur auf der Erde erhöht die Wahrscheinlichkeit dafür, dass es zu einem extremen Wetterereignis kommt.

Dieser Text wurde erstmals veröffentlicht am 30. Juni 2023.

Beitrag von Wolfgang Albus

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