Selbst Teile der Mittelschicht bedroht - Wohnungslosigkeit wird auch in Brandenburg zum Problem

Mo 18.09.23 | 21:40 Uhr | Von Andreas B. Hewel
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Archivbild:Sozialer Wohnungsbau in Potsdam am 28.07.2022 .(Quelle:imago images/E.Thonfeld)
Audio: rbb24 Inforadio | 19.09.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/E.Thonfeld

In Brandenburg sind derzeit knapp 3.300 Menschen als wohnungslos registriert. Menschen, die gar auf der Straße leben, sind da noch gar nicht eingerechnet. Sozialverbände fordern nun, den sozialen Wohnungsbau deutlich nach oben zu fahren. Von Andreas B. Hewel

  • Knapp 3.300 Menschen in Brandenburg als untergebrachte Wohnungslose erfasst
  • Es gibt eine große Dunkelziffer
  • Auch die Mittelschicht ist betroffen
  • Grundsicherung bei Rente wird fast zur Regel

3.290 Menschen sind in Brandenburg als untergebrachte wohnungslose Menschen erfasst. Und die Zahl der Betroffenen scheint deutlich zu steigen. Viola Jacoby, Vorsitzende der LIGA in Brandenburg, einem Zusammenschluss von Verbänden der freien Wohlfahrtspflege, kennt die sozialen Brennpunkte im Land und diese Zahlen machen ihr Sorgen. Auch weil sie weiß, dass es eine große Dunkelziffer gibt. "Wir gehen davon aus", so Jacoby, "dass die prekäre Situation vieler, viel, viel größer ist."

Vergleichbare Zahlen gibt es erst seit kurzem

Das Problem ist, dass es erst seit kurzem Zahlen gibt zur Wohnungslosigkeit, die sich vergleichen lassen. So hat sich auf Bundesebene die Ampelkoalition erstmals dran gemacht, wohnungslose Menschen zu erfassen. Ende Januar 2022 wurden bundesweit 178.000 Menschen registriert, die zwar wohnungslos, aber untergebracht waren. Entweder wohnten diese Menschen in Notunterkünften oder bei Verwandten oder Freunden. Obdachlose Menschen sind in diesen Zahlen noch nicht erfasst. Ein Jahr später schon hat sich diese Zahl mit 372.000 mehr als verdoppelt.

Auch wenn 2023 Flüchtlinge aus der Ukraine mit 130.000 Menschen rund ein Drittel der Wohnungslosen ausmachen, ist der Anstieg enorm. Damit wächst ein Ziel der Bundesregierung zur Mammutaufgabe an. Sie will mit einem "Nationalen Aktionsplan Wohnungslosigkeit" die Obdach- und Wohnungslosigkeit in Deutschland bis 2030 überwinden. So hart die Zahlen auch sind, dadurch dass sie erstmals erfasst wurden, lässt sich die Dimension der Aufgabe überhaupt erst ermessen.

Auch Mittelschicht betroffen

So ist laut Jacoby die Gefahr, von Wohnungsnot bedroht zu werden oder in sie abzurutschen, deutlich gestiegen. "Es trifft immer mehr die sogenannten mittelständigen Familien", erklärt Jacoby, "bei denen nur ein kleines Segment wegfallen muss – Arbeitslosigkeit, Krankheit – und schon ist man nicht mehr in der Lage, die erhöhten Mieten zu zahlen oder auch die Kredite für das Eigenheim." Ein Grund für den Anstieg dieser existenziellen Gefahr, wohnungslos zu werden, sind die gestiegenen Miet- und Energiepreise. Selbst Lohnsteigerungen von bis zu sieben Prozent könnten dies nicht ausgleichen.

Grundsicherung bei Rente wird fast zur Regel

Zunehmend betroffen von der Gefahr, wohnungslos zu werden, sind laut Andreas Kaczynski von der Landesarmutskonferenz Brandenburg auch alte Menschen. Bei Neurentnerinnen und -rentnern sei ein Antrag auf eine zusätzliche Grundsicherung fast zur Regel geworden. "Die müssten zum Teil aus ihren Wohnungen raus – können sie aber gar nicht. Wo sollen sie denn hin?" klagt Viola Jacoby. Es gibt schichtweg keine Wohnungen, die frei wären, auch keine kleineren. "Wir brauchen unbedingt den sozialen Wohnungsbau", fordert Jacoby.

Geld dafür gibt es eigentlich. 14,5 Milliarden Euro stellt der Bund den Ländern in den Jahren 2022 bis 2026 für den sozialen Wohnungsbau zur Verfügung. Ein Rekord laut Brandenburgs Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis90/Grüne). Für die Verhinderung von Obdach- und Wohnungslosigkeit selbst aber, so Nonnemacher, seien die Kommunen zuständig. Und die haben zumindest teilweise immer mehr nicht nur Wohnungslose, sondern auch Obdachlose zu betreuen.

Auch Obdachlosigkeit steigt

"In Fürstenwalde steigt die Obdachlosigkeit seit mindestens zwei, drei Jahren", sagt Thomas Thieme vom Caritas-Verband. In ihrem sozialen Zentrum, der sogenannten "Haltestelle", versucht der Verband Menschen in Not zu beraten und zu verhindern, dass Wohnungslosigkeit überhaupt erst entsteht. Doch seit der Corona-Pandemie hat sich laut Thieme deren Zahl in Fürstenwalde mehr als vervierfacht. "Wir haben vor der Pandemie im halben Jahr so fünf, sechs Obdachlosenpräventionen gehabt", bilanziert Thieme. "Die haben wir jetzt teilweise im Monat oder manchmal schon in der Woche. Also, wir hatten eine Woche mit neun Präventionen."

Gerade in Fürstenwalde habe sich zudem der Wohnungsmarkt in den vergangenen zwei Jahren völlig verändert, so Thieme. "Bis vor drei oder vier Jahren ungefähr wurden ja noch Wohnungen zurückgebaut", sagt Thieme. "Die wurden abgerissen, weil man meinte, nicht mehr so viele Wohnungen zu benötigen. Das hat sich jetzt komplett umgekehrt." Der Grund ist die Ansiedlung von Tesla in Grünheide. Zehntausend Menschen würden dadurch in die Region kommen und eine Wohnung suchen. Dieser Druck auf dem Wohnungsmarkt paust sich umgehend nach unten durch.

So wird auch Obdachlosigkeit in Fürstenwalde zunehmend zum Dauerproblem, sagt Thieme. "Wir haben die Situation, dass die Obdachlosennotunterkunft gefüllt ist und es auch dort keinen Abfluss mehr gibt, weil die Menschen eben keine Wohnung mehr bekommen. Und insofern wird es eben immer schwieriger, Menschen, die neu in die Obdachlosigkeit kommen, unterzubringen."

Wohnungslosigkeit ist in Brandenburg im Bundesvergleich noch niedrig

Im Bundesvergleich schneidet Brandenburg in Sachen Wohnungslosigkeit noch eher günstig ab. Kommen bundesweit auf 100.000 Einwohner 44 untergebrachte Wohnungslose, so sind es in Brandenburg lediglich 13. Doch diese Zahlen trösten die Betroffenen nicht. "Jeder Mensch ohne Wohnung oder Obdach ist ein Mensch zu viel", räumt auch Sozialministerin Nonnemacher ein. Das A und O ist so auch für Thomas Thieme der soziale Wohnungsbau. Der müsse drastisch nach oben gefahren werden. Bislang aber kann er diesen im Land fast nicht erkennen. Nur mit ihm aber, so Thieme, könne das Problem gelindert werden und bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung stehen.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 18.09.2023, 19:30 Uhr

Beitrag von Andreas B. Hewel

46 Kommentare

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  1. 46.

    Als die Linke im Land noch was zu sagen hatte, wurden die Wohnungen zurück gebaut die jetzt fehlen.
    Will nicht sagen, dass das kausal zusammen hängt. Aber verhindert haben sie es nicht.

  2. 45.

    Wo ist das Problem ? Überall sind Häuser zu verkaufen. Auch Wohnungen stehen reichlich zum Verkauf. Mit dem nötigen Kleingeld kann man heute noch zum Notar gehen.

  3. 43.

    "Mit guter Anbindung ist das zumutbar. Brandenburg an der Havel nach Berlin ca. 1 Stunde."
    Na, dann mal los und den Umzugslaster bestellt... :-)

  4. 41.

    Das sieht man leider jetzt schon. Viele Häuser stehen hier zum Verkauf...traurig anzusehen. Los wird diese derzeit nicht mal ein Makler. Die Häuser werden also verkommen.

    Was bin ich froh schon vor Corona eine Weiterfinanzierung gebraucht zu haben

  5. 40.

    >"Da rollt ein riesiges Problem auf uns zu und 2025 wird gewählt!"
    Wenn die Wahl an 1 Mio. neue Wohnungen bis 2025 geknüpft wird als Bedingung, dürfte niemand zu Wahl gehen.
    Fest steht, dass keine Partei (auch nicht die AfD) das Wohnungsproblem bezahlberer Wohnungen in ausreichendem Maß je in den Griff bekommen wird. Dazu ist das Immobiliensystem in Deutschland zu dolle gesteuert von Finanzmärkten. Außerdem ist der Bedarf ja über eine für solche Investitionen planbare Sicht von 20 Jahren nicht genau ermittelbar.
    Der Staat allein kann nur politische und vielleicht auch finanzielle Fördergrundlagen schaffen. Bauen müssen schon andere, z.B. kommunale Wohnungsunternehmen, Genossenschaften oder neue gemeinschaftliche Wohnformen.

  6. 39.

    "Die Welt schreibt heute dass..."

    Ein Radfahrer aus der Provinz zitiert aus der Springer-Presse...

    Was soll man dazu noch weiter sagen.

  7. 37.

    Mit der Altersarmut steigt die Gefahr in die Obdachlosigkeit zu rutschen.
    Und was macht die Regierung?
    Dank der FDP spart sie an allem was sich Sozial nennt und das in den verschiedensten Bereichen.
    Ich hoffe nur das die jetzige Regierung erkennt das wer den Geldhahn für soziale Zwecke, egal in welchem Bereich u. Umfang, absperrt nicht mehr aufs Neue gewählt wird.
    Ich sehe da ganz deutlich die Gefahr einer künftigen entweder extrem Rechts o. Links ausgerichteten Regierung.

  8. 36.

    Gestiegene Energiepreise, Grundsicherung bei Rentnern. Klare Schuld der Politik. Ganz alleine !!! Die Klimaretter aus SPD-Bonzen und grünen Wirrlingen WOLLTEN steigende CO2 Bepreisung. Das wäre ja so geil und hätte eine "Lenkwirkung". Na klar, eine Lenkwirkung in die Armut und Hoffnungslosigkeit. Die Politbonzen genehmigten sich irrwitzige Inflationsausgleichsprämien und Diätenerhöhungen. Die Rentner wurden mit "Erhöhungen" unterhalb der Inflationsrate abgespeist. Das Bürgergeld wurde dafür massiv erhöht und solche obskuren Gestalten, wie vom paritätischen Wohlfahrtsverband wollen noch mehr. Immer rein in den Rachen. Deutschland hat diese Politiker gewählt. Sie sind also auch selbst dran schuld. Vorwärrts nimmer, abwärts immer !!!!!

  9. 35.

    Die Welt schreibt heute das bis 2025 ca. 1 Million Whg in Deutschland fehlen.
    Da rollt ein riesiges Problem auf uns zu und 2025 wird gewählt!

  10. 34.

    Ja, dann kaufen es noch wohlhabendere Personen. Das ist alles kein wirkliches Problem. Günstig wird es nicht mehr.

  11. 33.

    "Und das ist nun das Land, das wir haben wollen?
    Reiches Deutschland..."
    "Wir leben im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat” hat unser Bundespräsident gesagt.
    Ich vermute mal ein großer Teil der Bevölkerung sieht das anders.

  12. 32.

    Dann ist wohl wieder Vollzeitarbeiten oder Bürgergeld angesagt. Ich mache Bürgergeld.

  13. 30.

    Aber Sie haben schon gelesen, dass es um wohnungslose Personen im Land Brandenburg geht?

  14. 29.

    „ Die Wagenknechtpartei baut auch keine Häuser.“

    Sie dürfte sich aber mit großem Ernst der Probleme annehmen, so wie es früher „ Die Linke“ getan hat.

  15. 28.

    Das sehe ich anders. Jeder, der ein Eigenheim selbst baut, entlastet damit den Wohnungsmarkt. Dass er dafür eine Förderung bekommt, ist fair, denn wie wir sehen, baut der "Staat" seit Jahren zu wenig oder gar nicht. Stellen Sie sich vor nur 20% der Häuslebauer wurden ihre Bude abbrennen und den Wohnungsmarkt stürmen. Ganz ehrlich, das möchten auch Sie nicht erleben.

  16. 27.

    Hat nicht Ihre Regierung vor ein paar Wochen im Bundestag eine Wohnungsnot bestritten ?

  17. 26.

    Wer sagt denn das alle Wohnungslosen eine Wohnung wollen?
    Schonmal gefragt?
    Nicht jeder kommt mit der deutschen Bürokratie klar, oder versteht warum man Rechnungen bezahlen muss.
    Nicht jeder würde Ordnung auf einen Grundstück halten wollen, und nicht jeder mag Wohnung.
    Wochenende Wohnungslose haben Dokumente an Mann?
    Da müssen andere Lösungen eingeführt werden: zBsp implantierte Chips, dann wäre wenigstens die Dokumenten Sicherheit und Geldversorgung gesichert.
    Aber wie Gesagt gibt Wohnungslose die nicht klarkommen mit Bürokratie und Geld und gibt Wohnungslose die es unverschuldet geworden sind.

  18. 25.

    Bei den Baukosten ist es ohne Subvention derzeit nicht möglich bezahlbare Wohnungen zu bauen.

  19. 24.

    Ich sehe, dass in den letzten 15 Jahren in D. viel Schindluder bei bezahlbarem Wohnraum gemacht wurde. Es fanden viele Verdrängungen statt. Erst kaum bemerkt in den Ballungsräumen wie B und P. , heutzutage überall. Viele Wohnungen, welche schwer vermietbar waren, wurden in Neubaugebieten aufgewertet, z. B. durch Sanierung u. Einbau von Fahrstühlen. Dadurch wurden sie entsprechend den Regularien teurer. Wenn die neuen EU Gesetze zur energetischen Sanierung gelten, dann wird es noch teurer :-((

  20. 23.

    Sie bezeichnen "Soziale(n) Wohnungsbau" als "das Wohnen auf Kosten anderer" - wie bezeichnen Sie dann Leben von Mieteinnahmen aus Wohngeld - "Leben auf Kosten von Bund und Ländern"? Mal markiege Sätze bei Seite...

    Die Versiegelung soll nicht zunehmen und der CO²-Ausstoß (besonders beim Bau) auch nicht.
    Dilemma: der Bedarf durch mehr Einwohner und trotz steigender Wohnkosten ist aber da.
    Ich finde da sollte man sollte bei "Einwohnern" und Wohnkosten pragmatischer sein ; )
    Das Rentensystem wird so sicher nicht finanziert und Sozialbindung hilft auch ; )

  21. 22.

    Bei der Bekämpfung der Wohnungsnot geht es vorrangig nicht um Häuslebau. Den können sich die allerwenigsten der Wohnungslosen leisten. Es geht um bezahltbare Wohnungen, sprich Wohnungen im Sozialsegment um die 6 EUR/qm.
    Solch ein Wohnungsbau muss gefördert werden. Einfamilienhäuser erst, wenn dann noch Geld im Fördertopf übrig ist.

  22. 21.

    Mit guter Anbindung ist das zumutbar. Brandenburg an der Havel nach Berlin ca. 1 Stunde.

  23. 20.

    Und was bedeutet das? Bauen Sie Häuser oder stellen Räume Ihrer Wohnung zur Verfügung? Oder endet da die individuelle Würde?

  24. 19.

    Man muss sich wirklich fragen was noch für die eigene Bevölkerung gemacht wird!? Unsere Ampel ist einfach nur zum schreien. Highlight ist Frau Faser! Hilfe ……..

  25. 18.

    Warten wir doch erstmal die Anschlußfinanzierungswelle der vor 7-8 Jahren superzinsgünstig gebauten Eigenheime ab. Diese wird in 2-3 Jahren losgehen, und der Leitzins steigt und steigt...und das günstig gebaute Häuschen wird zum finanziellen Fiasko....



  26. 17.

    Diese Entwicklung ist das Ergebnis einer durch und durch asozialen Politik. Ob’s die Leute noch begreifen werden?

  27. 16.

    Ich will aber verdammt nochmal innerhalb des SBahnrings für 5 Euro/qm wohnen, enteignen!

  28. 15.

    Was soll uns das sagen? Das Sie Wohnungslose in Ihre Wohnung aufgenommen haben und wir es auch tun sollten?

  29. 14.

    Ich habe 3 Jahre studiert und bis zu meiner EU Rente durchgängig als Erzieherin gearbeitet. Ich beziehe aber erst seit diesem Jahr Wohngeld, da es die neue Reform möglich macht. Vorher hatte ich immer ein paar Euro zuviel. Sprich, ich habe durch minijobs meine Rente ausgebessert bzw müssen. Das hatte schon was Existenzangst. Jetzt kann ich nicht mehr arbeiten, aber ich bin im einem Verein ehrenamtlich tätig. Ich habe meinen Beruf geliebt, für mich war er Berufung. Ich hätte nie gedacht, daß wenn ich mal auf staatliche Hilfe angewiesen wäre, es so eng würde im Geldbeutel. Im letzten Jahr sind die Bezüge meiner Kollegen angehoben worden, aber nur für die im öffentlichen Dienst angestellt sind. Es gibt aber viele freie Träger, da sieht es oft anders aus. Erzähl das mal jungen Menschen die vor der Berufswahl stehen. Soziale Arbeit muss besser bezahlt werden, sonst werden viele am Ende ihres Berufslebens zum Sozialfall. Traurig

  30. 13.

    Heißt es nicht auch (blödsinnigerweise) "Eine Zensur findet nicht statt"?
    Ich könnte Ihnen etliche Beispiele aufführen, bei denen diese Behauptung bereit mit Füßen getreten wurde und wird.

  31. 12.

    Falls sich jemand fragt, wo das hinführen soll! Guckt in das ´Land of the free´, wo sich in Kalifornien dann zwei Menschen ein 22 m² Zimmer, inklusive Küchenecke und Duschkammer, für 1000 dollar teilen! Der Markt regelt das schon .....

  32. 11.

    "Selbst Teile der Mittelschicht bedroht
    Wohnungslosigkeit wird auch in Brandenburg zum Problem"
    Und das ist nun das Land, das wir haben wollen?
    Reiches Deutschland...

  33. 10.

    Ich habe nur berichtet, was passiert ist und wie man das dem "Publikum" "verkauft" hat. Achtung Ironie: " Sicher ist der Mieter sehr zufrieden, daß sich infolge der Wohnraumverknappung seine Miete "stabil erhöht" hat. Der Kapitalismus ist ja auch nicht für Menschen, sondern für's Kapital gemacht. Da aber offenbar die Mehrheit immer noch glaubt, klüger als der Nachbar zu sein und demzufolge bessere Chancen zu haben, ist diese Form des Zusammenlebens so erfolgreich. Die solidarische Art des Zusammenlebens im Sozialismus, wollte am Ende keiner mehr - ich erinnere mich noch deutlich. Also klagt nicht - ihr wollt das genau so.
    Wie gut ich das finde, habe ich nicht gesagt.

  34. 9.

    Das ist richtig, aber ohne Job wird es auch eng. Arbeite im öD im Ministerium, was bringt mir da ne bezahlbare Wohnung welche 100 km weit weg ist

  35. 8.

    Sozialer Wohnungsbau ist nicht nur das Wohnen auf Kosten anderer, sondern ist auch deshalb ungerecht, weil es zur Entmischung der Mieter führt.
    Das bessere Mittel für Hilfe ist: Wohngeld.

    P.S. Ein Dilemma: 34 Jahre schlechtere Bezahlung = weniger Rente. Bis heute noch wird strukturell benachteiligt. Wenn jede „Marotte“ hier thematisiert wird, warum dann nicht das hier? Definiere „strukturelle Benachteiligung“ und was das über Moral aussagt: Anhand von Stellenausschreibungen für Spitzenjobs.

  36. 7.

    Im ländlichem Raum werden immer noch Wohnungen abgerissen, teilweise bereits gut energetisch saniert.
    Alle Menschen können auch nicht in Berlin oder anderen Großstädten leben. In vielen kleineren Städten bekommen Sie gute Wohnungen für 5-7Euro je qm zur Miete angeboten.

  37. 6.

    Man muss sich fragen, wann hier in Deutschland die ersten "trailer parks" mit all deren Problemen entstehen und geduldet werden müssen, da die Menschen sich eine "normale" Miete immer weniger leisten können.

  38. 5.

    Wohnungsabriss um den „Markt“ stabil zu halten ist logisch im Kapitalismus. Es muss alles möglichst verknappt werden um die Preise hochzujagen. Nur der Sozialismus spielt keine solche falschen Spielchen. Kapitalismus = legaler Betrug.

  39. 4.

    Die Wagenknechtpartei baut auch keine Häuser. Es sind Politiker, keine Maurer. Ein Rentner wird seine angestammte Heimat/Gegend nur ungern verlassen und allein das Wort "unterbringen" ist schon gruselig. Explodierende Baukosten machen es nicht leichter, auch für Umbdu und Sanierung vormals anders genutzter Bestandsbauten nicht. Die Wohnungslosen selbst werden keine überdimensionalen Vorstellungen vom neuen Zuhause haben, aber die neuen Vorschriften verschärfen die Situation drastisch und treiben die Kosten hoch.

  40. 3.

    Tja, das wäre mal ein Thema für „Die Linke“, aber vermutlich ist das nicht hipp genug. Wohnungslose sind nun einmal weder bunt noch lustig, es geht ihnen einfach schlecht. Die übrigen Parteien von SPD über Grüne, CDU, FDP bis AfD interessieren sich ohnehin nicht für sozial schwache. Da gilt es, auf die „Wagenknecht-Partei“ zu hoffen.

  41. 2.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

  42. 1.

    In Frankfurt und Hüttenstadt (nur als Beispiel) wurden in den letzten Jahren ganze Neubauviertel abgerissen - um den „Markt“ stabil zu halten.
    Jetzt braucht niemand so tun, als hätte man nicht ahnen können, daß die Wohnungsnot auch irgendwann das „flache Land“ erreichen wird. Selbst hier im Dorf gibt’s manchmal verwahrloste Typen, die ihre ganze Habe im Rucksack und einer Plastetüte dabei haben und die Bushaltestelle „besetzen“.

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