Chip übermittelt Füllstand - Smarte Abfalleimer in Berlin könnten künftig BSR zum Leeren rufen

Sa 14.10.23 | 12:43 Uhr
  17
Symbolbild: Dieser Mülleimer hat eine solarbetriebene Pressfunktion und hat daher eine deutlich höhere Kapazitaet Kapazität als herkömmliche Abfallbehälter. Zusätzlich hat der Mülleimer eine digitale Füllstandsanzeige. (Quelle: imago images/R. Traut)
Audio: Fritz | 14.10.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/R. Traut

"Intelligente" öffentliche Abfalleimer könnten der Berliner Stadtreinigung (BSR) künftig über einen Chip ihren Füllstand melden und so dazu beitragen, dass die Stadt sauberer bleibt.

"Wir wollen das zunächst lediglich in einzelnen Bezirken ausprobieren und dann schauen, ob es sich auch in der ganzen Stadt etablieren lässt", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU, Christian Gräff, der "Berliner Morgenpost" (Samstag). Ein Pilotprojekt sei für Mitte und einen noch nicht bestimmten Außenbezirk geplant, berichtete die Zeitung.

Chip ruft BSR

Funktionieren soll das über einen sogenannten RFID-Chip in öffentlichen Abfalleimern, der der BSR Informationen darüber liefert, ob das Behältnis geleert werden muss. Damit ließe sich verhindern, dass die Mülleimer überquellen und sich der Abfall drumherum auf öffentlichem Grund verteilt. Andererseits erwartet Gräff: "Das kann wirklich zu Einsparungen der BSR führen, wenn man sieht, dass in bestimmten Ecken nicht jeden Tag geleert werden muss."

In Deutschland werden solche "smarten" Mülleimer dem Bericht zufolge schon in Mönchengladbach, Krefeld, Neu-Ulm und Frankfurt am Main getestet.

Sendung: Fritz, 14.10.2023, 12:00 Uhr

17 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 17.

    So machen wir das in Marienfelde in der Fabrik, die Müllbehälter sind abgefragt und melden den Standort, die Füllmenge und die Temperatur (da kann man auch die Feuerwehr alarmieren wenn es brennt, die Entsorgungswerker schauen alle 4 Stunden auf das Display und planen ihre Tour Das spart echt viel zeit und kein Behälter wird vergessen. Kostenpunkt so ca 200€ pro Sensor und die Dinger werden sogar in Tempelhof gefertigt.

  2. 16.

    „Ich verstehe es so: der Mülleimer ist voll“
    Da steckt Ihr gedanklicher Fehler. Nicht erst wenn er voll ist sondern abholbereit und das kann auch 80% o.ä. sein, sodass auch noch z.B. ein Tag Luft ist.
    Oder frühmorgens zum Schichtbeginn alle Mülleimer erfasst und die Routenplanung automatisch für den Tag optimiert.

  3. 15.

    Ich verstehe es so: der Mülleimer ist voll, signalisiert das der BSR, die dann kommt und den Mülleimer leert? So weit, so gut, wäre es nicht Berlin.
    Gut, geben wir den Glauben an die Stadt nicht auf.
    Was aber passiert, wenn der nächstgelegene Mülleimer, sagen wir mal, eine Stunde später den gleichen Füllzustand anzeigt, rückt dann die BSR wieder aus?
    Ist das nicht unsinnig, verbraucht unnötig Energie und Zeit, statt turnusmäßig die Abholung zu organisieren? Was da auch schon nicht immer klappt.
    Zudem kostet das Geld, das sicher besser für neue Mülltonnen Verwendung gefunden hätte.
    Egal, die BSR lässt sich für die neue Errungenschaft feiern und das ist auch gut so.

  4. 14.

    'Von dort geht es ohne Probleme ins Internet und somit weltweit.'

    Cool! Dann weiß die Müllabfuhr in New York oder Freetown, daß in Berlin mal wieder ein Papierkorb voll ist.

  5. 13.

    Anstatt teuer Mülleimer,mehr Mülleimer mit Leerung, anstatt Demontage wäre sinnvoller.

  6. 12.

    Was hilft das, wenn die Banausen alles daneben schmeißen.

  7. 11.

    Und vor allem sind sie nicht smart und dienen nur der Identifizierung aus bestimmter Entfernung wie der Name schon sagt aber nicht zur Messung ob ein Mülleimer voll oder leer ist.
    Das heißt mit RFID kann man dem Mülleimer einen maschinell lesbaren Namen geben ohne das man ihn anfassen muss. Wozu auch immer, wenn man schon davor steht, weiß man auch wo man ist. Wenn einer den Mülleimer klaut kann man den vielleicht im Umkreis einiger cm bestenfalls wenige m orten, bevor man drüber stolpert.
    Ich vermute eher, dass man auf LoRa WAN setzt. Das ist eigentlich die dafür geeignete und auch gedachte Technologie.
    Damit kann man einfach und mit wenig Energie messen und Daten einige 100m bis zum nächsten Gateway übertragen. Von dort geht es ohne Probleme ins Internet und somit weltweit.

  8. 10.

    Schöne neue Welt, wenn der Mülleimer intelligenter ist als der gemeine Nutzer desselben.

  9. 9.

    Wär vielleicht billiger (und störungssicherer) wenn man den Flaschensammlern eine kleine Prämie für die Meldung von vollen Mülleimern zahlen würde?
    Entschuldigung für den Sarkasmus, aber mehr fällt mir hier nicht ein!

  10. 8.

    Gibt es die Dinger auch für den Privatgebrauch? Nachricht aufs Smartphone des Liebsten: Schatzi, Müll rausbringen. SOFORT!

  11. 7.

    „Technisch“ etwas sehr wunderliche Aussagen hier!
    Sorry, RFID ist die Technik die ihr z.B. auf eurer Bankkarte zum kontaktlosen Bezahlen verwendet, oder die auch den Kontrolleuren mit ihren Lesegeräten bei so manchen Chipkarten ihre Probleme bereitet. Es gibt auch eine ‚Long Distance‘ Variante - das sind dann ein paar Meter, ist evtl. im letzten gekauften Hemd integriert…..
    Auf jeden Fall nix was irgendwie etwas von allein irgendwohin meldet. (@Dude: mit WLAN hat das überhaupt nichts zu tun!) RFID muss immer ausgelesen werden, also entweder hält dann ein Mitarbeiter immer ein Lesegerät dran oder der Müllwagen kann evtl. beim Vorbeifahren erfassen ob es sich lohnt anzuhalten. Also wieder einmal ‚Hauptsache digital, egal wofür‘?
    Und eine ‚Online-Meldung‘ via Funk halte ich für einen unbezahlbaren Witz….
    (@Burghard: ich hoffe sie gehören nicht zu den Leuten die sich gelegentlich Gedanken um ihre Daten machen? Angeblich gibt es hier einen Moderator- und der winkt diese Daten durch???)

  12. 6.

    RFID chips funktionieren doch nur auf kurze Entfernung, und sie rufen auch nicht, sondern werden gerufen, das heisst man muss immernoch mit dem Müllauto in die Nähe fahren. Dafür brauchen sie immerhin keine eigene Stromversorgung, was natürlich vorteilhaft ist.

  13. 5.

    Mir geht es nicht um "smarte" Müllbehältnisse, sondern viel mehr darum, dass deren Anzahl bedauerlicher Weise immer geringer wird. Ich sehe leider immer häufiger Menschen, die die Hinterlassenschaften ihres Hundes zunächst brav in eine Plastikhülle eintüten, diese aber nach einiger Zeit frustriert am Straßenrand entsorgen, und ich selbst, der ich ganz gerne einmal ohne Meckern die Hinterlassenschaften anderer vom Trottoir entferne, auch nicht weiß, wohin damit und folglich mir dieses fruchtlose Bücken erspare. Also gerne auch smart, vor allem aber mehr davon, statt immer weniger.

  14. 4.

    Toll. Dann kostet ein Mülleimer statt 50 € eben 1500 €. Wenn das WLAN ausfällt, haben wir Zustände wie in Napoli.

    Manche Ideen sind wirklich wunderlich.

  15. 3.

    Hilfreich wäre, wenn die BSR ihre Mülleimer auch in allen Parks und Grünanlagen montiert. Besonders in Kreuzberg sind noch viele für Ratten zugängliche Mülleimer im Einsatz. "Moderne" neue Mülleimer fallen dort dadurch auf, dass die Klappen unten aufgehen, wenn sie voll sind. Der Müll fliegt dann durch die Parks :(
    PS: Da würden die altbewährten schon reichen, die funktionieren gut :)

  16. 2.

    Die Idee ist gut. Jetzt muss der Mülleimer nur noch benutzt werden. Es gibt einen Unterschied zwischen leeren und lehren. Daran scheitert es, bei Rave the Planet und den zahlreichen anderen Super-Events. Wurde die Müllbeseitigung dem Veranstalter in Rechnung gestellt oder ist das Vermüllen der Stadt noch hipper als Party an sich? Wo das Lehren ohne Lerneffekt bleibt, hilft das Leeren nichts, wenn der Dreck überall hingeschmissen wird, außer in den Mülleimer.

  17. 1.

    Technisch interessant. Aber es dürfte effizienter sein, wenn feste Touren (und die vielleicht häufiger) gefahren werden, als wenn kreuz und quer nur zu einzelnen Mülleimern gefahren wird, welche gerade Voll melden.

Nächster Artikel