Schlusslicht im Länderranking -
Brandenburg hat im bundesweiten Vergleich bisher die wenigsten Impfstoffdosen pro 100 Einwohner erhalten. Das zeigen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesministeriums für Gesundheit.
Laut aktuellem Impf-Dashboard des RKI kommt Brandenburg derzeit auf 63,8 Impfdosen pro 100 Einwohner (Stand 2. Juni). In Berlin liegt dieser Wert bei 66,7. Hochgerechnet sind das knapp 73.000 Impfdosen mehr als in Brandenburg. Bundesweiter Spitzenreiter in diesem Ranking ist das Saarland (75 Impfdosen pro 100 Einwohner), gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (69) und Schleswig-Holstein (67,1). Berlin befindet sich nach dieser Auflistung auf Platz fünf.
Woidke will das Thema bei Merkel ansprechen
Das Brandenburger Innenministerium hat diese Zahlen am Mittwoch zum Anlass genommen, im Gesundheitsausschuss des Landtags auf diese Impfstoff-Lücke hinzuweisen. Innenminister Michael Stübgen (CDU) sagte, er halte ein derartiges Missverhältnis für nicht hinnehmbar, zumindest dann, wenn permanent eine Art Bundesliga der Länder veröffentlicht werde. "Man kann schlecht in der oberen Liga mitspielen, wenn man gar nicht die Ressourcen dafür hat", so Stübgen im Gesundheitsausschuss. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) werde das Thema an diesem Mittwoch bei der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ansprechen.
Wegen der Impfdosen-Lücke war Brandenburg bei der Ministerpräsidenten-Konferenz am vergangenen Mittwoch bereits eine Ausgleichslieferung von etwa 29.000 Impfdosen vom Bund zugesagt worden. Das Innenministerium rechnet mit dieser Lieferung Ende Juni. Laut Innenminister Stübgen reiche das zwar noch nicht zum Ausgleich, führe Brandenburg aber in den Mittelbereich im Vergleich der Bundesländer.
Sendung: Antenne Brandenburg, 2.6.21, 15 Uhr