Lernrückstände wegen Corona -

Die Corona-Pandemie hat zu erheblichen Wissens-Defiziten bei Schülerinnen und Schülern geführt. Jede vierte Grundschule in Brandenburg braucht Unterstützung, um die Bildungsziele bis zum Schuljahresende zu erreichen. Das ist das Ergebnis der Lernstandserhebung, über die das Bildungsministerium am Freitag berichtete.
Auch weitere Schulformen bitten um Unterstützung
Vor allem im Fach Mathematik und bei sprachlichen Fächern gebe es demnach nach dem letzten Schuljahr mit fehlendem Präsenzunterricht begründete Zweifel, dass die Defizite aufgeholt werden können. 112 von 402 Grundschulen in Brandenburg haben diesbezüglich Unterstützungsbedarf angezeigt.
Auch in weiterführenden und Förderschulen werde im Vergleich zum Vorjahr insgesamt mehr Unterstützung benötigt. Schulen in der gymnasialen Oberstufe sollen laut der Erhebung dagegen weniger Bedarf als im Vorjahr angezeigt haben. "Das lässt vermuten, dass die Schülerinnen und Schüler dieser Schulform den Distanzunterricht gut absolviert haben und ihre zu erwartende Selbstständigkeit dazu führt, dass die Lernrückstände gut behoben werden können", heißt es in der Mitteilung des Ministeriums.
Land will 200 neue Stellen schaffen
Größere Defizite seien zudem im zweiten Ausbildungsjahr in den Berufsschulen festgestellt worden, weil die Doppelbelastung von betrieblicher und schulischer Ausbildung besonders herausfordernd sei. 83 Prozent dieser Schulen hätten angegeben, dass die Bildungsziele in diesem Jahrgang erreicht werden.
Das Land will mit 200 zusätzlichen Stellen die Schulen unterstützen, um Lernstoff aufzuarbeiten. Außerdem gibt es ein Aufholprogramm, Ferienangebote und zusätzliche Fördermittel für Schulsozialarbeit.
Lernrückstände insbesondere bei Mathe und Sprachen
Für die Erhebungen seien in den ersten vier Unterrichtswochen des Schuljahres die pandemiebedingten Lernrückstände vor allem in den Fächern Deutsch, Mathematik, Fremdsprachen und Naturwissenschaften ermittelt worden. Aufgeholt werden müsse vor allem im sprachlichen und mathematischen Bereich, weniger in Natur- und Gesellschaftswissenschaften, so das Ministerium.
Sendung: Brandenburg Aktuell, 15.10.2021, 19:30 Uhr