Soziales, Gesundheit, Integration - Brandenburger Staatssekretär Michael Ranft überraschend in Ruhestand versetzt

Mi 03.01.24 | 18:44 Uhr
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Archivbild: Michael Ranft, Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, aufgenommen nach einem Interview mit der dpa. (Quelle: dpa/Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 04.01.2024 | Po Keung Cheung | Bild: dpa/Stache

Der Brandenburger Sozial- und Gesundheitsstaatssekretär Michael Ranft tritt vorzeitig ab, er wird noch vor Ende der Wahlperiode überraschend in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Die Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) habe in vollem Einvernehmen mit Ranft entschieden, die Versetzung zu beantragen, teilte ein Sprecher des Ministerium am Mittwoch in Potsdam mit.

Beide hätten bis zum Ende vertrauensvoll zusammengearbeitet, es gebe keinen fachlichen Konflikt, hieß es aus dem Ministerium. Wer Ranft nachfolgt, ist offen. Der 65 Jahre alte parteilose Verwaltungsexperte hätte im August, kurz vor der Landtagswahl in Brandenburg, das Pensionsalter erreicht. Die Stelle des Staatssekretärs soll schnell nachbesetzt werden.

Leiter des Corona-Krisenstabs während der Pandemie

"Die vergangenen vier Jahre waren außerordentlich arbeitsintensiv und von mehreren großen Herausforderungen geprägt. Das hat immense Kraft gekostet und allen enorm viel abverlangt", ließ sich Nonnemacher in der Mitteilung zitieren. Ranft gab zu Protokoll: "Jetzt ist es Zeit für einen Wechsel. Dieser Entschluss ist über einen längeren Zeitraum gereift; dabei ging es mir insbesondere um die für unser Ministerium bestmögliche Lösung."

Der gebürtige Bremer begann seine Laufbahn 1991 in der Brandenburger Verwaltung, damals im Ministerium für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie. Seit 2019 ist er Staatssekretär und verantwortlich für Soziales, Gesundheit und Integration. Äußerst zeitintensiv war seine Aufgabe als Leiter des Brandenburger Corona-Krisenstabs.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.01.2024, 21:00 Uhr

21 Kommentare

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  1. 21.

    Sie finden das Beamtentum und die satten Pensionen, sowie die dazugehörigen satten Absicherungen offensichtlich in Ordnung??? Oder wie darf ich ihr "Palaver" verstehen???

  2. 20.

    Ob uns die Pensionen von Beamten (die nicht alle erreichen) oder aber ein arbeitslebenlanges Einzahlen der Sozialabgaben dem Steuerzahlern günstiger kommt, ist schon mehrmals ausgerechnet worden: Die Pensionen sind es, die günstiger sind. Sie sind für ein 45jähriges Mindergehalt als Belohnung anzusehen, wenn sie erreicht werden. Oft geht dabei unter, dass die meisten Beamten „unterbezahlte“ Landesbeamte (gegenüber der Wirtschaft und deren Ausbildungsanstrengungen) sind. Auch die haben gravierende Kürzungen zu ertragen, wenn aus gesundheitlichen Gründen die 45 Vollzeitjahre nicht erreicht werden können. Das ist bei Lehrern, Polizisten und Feuerwehr, auf Grund der schlechten Arbeitsbedingungen, öfter als im Durchschnitt der Fall.

  3. 19.

    Warum soll er denn mit Erreichen des Pensionsalters noch "jeden Job" annehmen wollen/ sollen?

  4. 18.

    Ja genau. Und vorher seit 1984 ununterbrochen im Dienste der Länder Berlin und/oder Brandenburg.
    Wie wäre es, mal das CV von Herrn Ranft zu lesen, dann muss man auch nicht derlei Unfug posten.

  5. 17.

    "Der Mann" geht im Sommer mit dann 66 Jahren ganz regulär in Pension wie jeder andere auch. Warum soll er dann noch "einen anderen Job" annehmen? Und selbst wenn? Was wäre daran verwerflich?

  6. 16.

    Bevor Sie hier so publikumswirksam palavern- der Herr hat mit Leichtigkeit die zur vollen Pension nötigen Dienstjahre absolviert. Das "vorzeitig" bezieht sich auf das Dienstamt als Staatssekretär- als solcher würde er bei Entlassung innerhalb der Wahlperiode in jedem Alter in den "vorzeitigen Ruhestand" versetzt. Dann hat er Anspruch auf Übergangsgeld- nicht zuletzt eine Absicherung für Menschen wie Herrn Ranft, die zum Teil Jahrzehnte in der Verwaltung oder in Ministerien gedient haben, so eine Position, in der sie teilweise nach Gutdünken von ihren Minister:innen abgesägt werden können oder nach deren Wahlmisserfolg ebenfalls vor dem Nichts stehen- Beispiele gibt es genug- überhaupt anzunehmen. Man kann sich in die Grundlagen und Regelungen des Beamtentums einlesen, bevor man schlau daherredet.

  7. 15.

    Wieviel "Importstaatssekretäre" gibt es eigentlich noch in Brandenburg? Das soll keine Kritik an deren fachlicher Qualifikation sein, es nur erschreckend, wie wenig geeignetes Personal wohl im eigenen Land existiert.

  8. 14.

    "Ausserdem kann er einem anderen Job nachgehen ohne Rentenverlust, das sollte bei Staatsangestellten abgeschafft werden!
    Anders beim Otto Normalverbraucher der mit ner mickrigen Rente oder banalen Abfindung klar kommen muss!"

    Ob jeder Otto-Normalverbraucher den Job eines Staatssekretärs machen kann, stell ich mal in Frage... aber auch für die restlichen Beamten sind diese Vorzüge genauso gedacht, um die Anreize für Korruption niedrig zu halten. Denn wegen der Besoldung macht diese Jobs keiner. Wer im gehobenen Dienst anfängt, ist aktuell fianziell schlechter drann als Berufseinsteiger in anderen Branchen, ob das Handwerk, Pflege oder Handel ist.
    Diese ewige Neiddebatte bringt keinen weiter....

  9. 13.

    Guten Ruhestand dann. 8 Monate zusätzlicher vergüteter Lebensabend, das wünscht man jedem, nicht nur Politikern. Auch die von den Pandemiemaßnahmen Betroffenen hatten teils eine äußerst schwere Zeit – und in der Folge nun u. U. gar keine Arbeitsstelle mehr.

  10. 12.

    Solche Stellenausschreibungen müssen Sie mal lesen. Sie verhindern ostdeutsche Biographien. Das sind glas klare strukturelle Benachteiligungen.

  11. 11.

    Hallo,
    der Mann hatte zwar Stress kann sich aber jetzt zurücklehnen da er finanziell abgesichert ist.
    Ausserdem kann er einem anderen Job nachgehen ohne Rentenverlust, das sollte bei Staatsangestellten abgeschafft werden!
    Anders beim Otto Normalverbraucher der mit ner mickrigen Rente oder banalen Abfindung klar kommen muss!

  12. 10.

    Der Nachfolger hat ja nur bis 2026 Zeit. Wird doch nicht auch aus Wiesbaden, wie seine zukünftige Vorgesetzte, kommen?

  13. 8.

    So plötzlich, das klingt für mich eher nach abgesäbelt. Na hoffentlich hat die Ministerin keinen Einfluss auf die Nachfolge. Es herrschte ja Dürre im Land und ihre eigenen "Ernteerfolge" sind entsprechend dürr.

  14. 7.

    Schön 3 Jahre Pensionswirksam das Amt inne gehabt. Läuft....

  15. 6.

    Als ich vorzeitig in den Ruhestand gehen wollte, musste ich immens viel Papier bewegen, um dann zu erfahren, dass es zwar möglich sei, ich aber mit recht hohen, lebenslangen Abzügen zu leben haben. Ich glaube es ist wirklich an der Zeit, das Beamtentum abzuschaffen oder nur noch auf ganz wenige, ausgewählte Berufsgruppen, anzuwenden. Der zu versorgende Wasserkopf wird nie kleiner, eher größer. Das zu ändern wird aber nicht möglich sein, denn wer sägt den Ast ab, auf dem er sitzt.

  16. 5.

    Wieso genau musste der Mann nichts leisten? Er hatte das Pensionsalter erreicht. Die letztendliche Höhe der Pension richtet sich dabei auch nach der Anzahl der Arbeitsjahre als Beamter.

    Jetzt können Sie unterstellen dass der Mann in dieser Zeit bei seiner Arbeit nichts geleistet hat. Ich frage mich allerdings woher sie das wissen wollen?

  17. 4.

    Recht hat er! 4 Jahre als Staatssekretär sind mehr als ein Schlauch. Man ist der Ausputzer für alles und alle Termine, die der Ministerin nivjt in den Kram und in den Zeitplan passen. Habe im Arbeitsumfeld öfter mit unserem Staatssekretär zu tun und kenne das somit aus eigener Anschauung. Und sich da noch kurz vor der Pensionierung einen erneuten Wahlkampf zu geben- da ist die Entlassung mit dem erdienten übergangsgeld die schlauere Option. Richtig gemacht!

  18. 3.

    Würde mich freuen, wenn jemand aus der Region sein Nachfolger wird.

  19. 2.

    Es bekommt also wieder einer Geld ohne dafür etwas leisten zu müssen. Der Steuerzahler hat es ja

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