Samstagsunterricht - Berliner CDU fordert Sechstagewoche in den Schulen

Do 14.05.20 | 07:03 Uhr
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Schulkinder gehen zum Unterricht in die Grundschule am Kollwitzplatz (Bild: dpa/Jörg Carstensen)
Audio: Abendschau | 13.05.2020 | Dirk Stettner | Bild: dpa/Jörg Carstensen

Die Berliner CDU hat sich dafür ausgesprochen, an den Schulen Schicht- und Samstagsunterricht einzuführen. Der bildungspolitische Sprecher Dirk Stettner sagte am Mittwoch der rbb-Abendschau, es werde Früh- und Spätschichten geben müssen.

Einige Wochenstunden sollten am Samstag stattfinden, um die Schichten von Montag bis Freitag nicht zu lang werden zu lassen und um nicht zu früh beginnen zu müssen. Leerstehende Schulen an einem Samstag machten keinen Sinn, so Stettner.

CDU-Konzept heißt "Schule neu denken"

Zudem ruft die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus mit einem großangelegten Programm zur schnellen Digitalisierung aller Schulen in der Hauptstadt auf. Nötig seien flächendeckend Breitbandanschlüsse, WLAN und eine einheitliche digitale Lernplattform (Cloud), sagte Fraktionschef Burkard Dregger am Mittwoch. Für alle rund 360.000 Schüler und ihre Lehrer müssten einheitliche Endgeräte her, was über ein Leihsystem, aber auch private Geräte umgesetzt werden könne.

Die CDU regt in ihrem Konzept "Schule neu denken" überdies eine systematische und verpflichtende digitale Weiterbildung von Lehrern in diesen Sommerferien an. Das gesamte Konzept dürfte dreistellige Millionenbeträge kosten. Allein für die Anschaffung von Leihgeräten könnten bis zu 100 Millionen Euro fällig werden, so Dregger - wenn tatsächlich jeder Schüler ein solches Gerät benötige, was unwahrscheinlich sei.

Sendung: Abendschau, 13.05.2020, 19:30 Uhr

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28 Kommentare

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  1. 28.

    In den 80ern hatte ich alle 14 Tage samstags Unterricht. Das wäre doch ein Kompromiss zwischen ganz und gar nicht. Wesentlich sinnvoller finde ich allerdings eine Rückkehr zum Frontalunterricht. Ein Lehrer soll auch lehren und nicht nur ein Lernbegleiter sein, währenddessen die Schüler in Gruppen den Fleißigen arbeiten lassen und die Faulen ihre Zeit absitzen. Das Bildungsniveau in Deutschland ist besorgniserregend!

  2. 27.

    Die Babyboomer aus dem Westen kennen noch den Samstagsunterricht. Anders war Schule mit Klassenstärken von über 40 Kindern nicht zu bewältigen; auch provisorische Container als Klassenräume waren nicht optimal. Aber es war zu bewältigen, weil es noch relativ viele und erfahrene Lehrkräfte gab, und weil die Schülerschaft nicht so individualistisch orientiert war, und vielleicht weil die Elternschaft sich nicht in alles eingemischt hat. Schule ist immer ein Spiegel der Gesellschaft.
    Zurück zum Thema: Samstagsunterricht wäre eine Herausforderung, vor allem für die Lehrer, die im Präsenzunterricht an vorderster Front stehen. Sie müssten sich darauf verlassen können, dass ihre Schulleitung ALLES daransetzt, die zuhause bleibenden Lehrkräfte voll in die Arbeit einzubinden. Zumindest Hausaufgaben korigieren ö.ä. sollte doch auch im Homeoffice möglich sein, aus Solidarität mit den KollegInnen, und aus Pflichtgefühl gegenüber den Kindern.

  3. 26.

    Lieber Berliner CDU, leider sind Ihre Vorschläge nur halbherzig. Samstagsunterricht ist nur die halbe Miete. Wenn schon, denn schon. Es müsste dann natürlich ab 11.45 Uhr an allen Schulen ein Fahnenappell mit Einholen der Deutschland-Fahne geben. Danach treten alle Schulklassen in Marschordnung an und setzen sich in Richtung örtliche CDU-Geschäftsstelle in Bewegung. Dort angekommen übergeben sie die eingeholte Fahne an den CDU-Kreisfürst, der das Fahnentuch übers Wochenende waschen, büngeln und verwahren muss, damit der Unterricht in der neuen Woche unter einer frischen Fahne starten kann. Und wenn Sie schon so zukunftsorientierte Vorschläge haben, treten Sie auch dafür ein, dass Twix künftig wieder Raider heißt und die Hexenverbrennung - zumindestens in Monaten ohne "r" wieder eingeführt wird.

  4. 25.

    Gute Idee, für ältere Schüler könnte man auch nachts unterrichten.

  5. 24.

    Wie alle Nichtlehrer denken, sie könnten bei dem Job mitreden. Befragt mal Quereinsteiger, ob sie sich so den Lehrerjob vorgestellt haben.....

  6. 23.

    Mir kommen die Tränen. Meine Kinder sind Erzieher oder arbeiten in der Pflege. Auch an Sonn- und Feiertagen müssen viele Menschen arbeiten. Das soll ja nach meinem Verständnis auch kein Dauerzustand sein, so dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das zeitlich begrenzt, nicht möglich sein soll.

  7. 22.

    Ich erinnere mich, dass wir am Samstag
    vier Stunden Unterricht hatten. Es hat
    nicht geschadet.

  8. 21.

    Völlig unnötig.
    Da auch Risiko-Lehrer geschützt werden sollten und kleinere Klassen hermüssen, ist die einzige sinnvolle Lösung die sofortige Befreiung der Lehrpläne von sämtlicher Denk- und Verhaltenspropaganda, Kernstofflernen, mehr Haudaufgaben, Notengnade.
    Entbürokratisierung wirkt Wunder und kostet kein Geld.
    So mancher Erdkundeunterricht wäre auch mal mit einer Folge Terra-X gelöst. Und das gute alte Telekolleg!

  9. 19.

    Gehts noch? Warum ist es nicht möglich, dass die Kinder auch am Samstag zur Schule gehen??? Man kann es wohl niemandem recht machen... Schrei nach Bildung und sozialen Kontakten... aber nicht Samstag.... hallo??? Was ist nur los????

  10. 17.

    Da haben Sie Recht, man sollte immer zuerst an die Kinder denken
    Endlich lernen dann die Lehrer mal was das heisst flexibel zu arbeiten denn von anderen wird es auch erwartet.....

  11. 16.

    Ich bin dagegen mein Kind Samstags in die Schule schicken zu müssen.Da ich Alleinerziehende selbst im System relevantem Beruf (ambulante Pflege)tätig bin, mit wenig Wochenenden Freizeit (da viel eingesprungen werden muss),ist mir dann mein Wochenende heilig. Zumal ich noch das Glück habe ,dieses freie Wochenende (wenn keiner ausfällt)in meinem Garten zu verbringen.Dies würde sich Aufgrund der Fahrzeit zum Grundstück nicht mehr lohnen,wenn mein Kind
    Samstags die Schulbank drücken soll.Mal ganz von dem Lehrermangel abgesehen, selbst ein Früh/ Nachmittag -Schichtsystem ist in meinen Augen nicht umsetzbar und kann auch keinem zugemutet werden. Ich sehe es bildlich vor mir wie überforderte Lehrkräfte wieder anfangen mit Schlüsselbund zu schmeißen oder der Rohrstock wieder in Mode kommt.

  12. 15.

    Ich werde mich weder in den Sommerferien in Techniken zwangsfortbilden, die ich ausreichend beherrsche und anwende, noch werde ich samstags unterrichten. Zum Glück gibt es ja berufliche Alternativen zum staatlichen Schulsystem.

  13. 14.

    Wir könnten die Kinder auch 7 Tage die Woche à 14 Stunden unterrichten. Das klingt noch effizienter! Und nachts gibt es lernen im Schlaf Hörbücher.
    Kinder lernen auch bei Ausflügen, sie lernen auch im Urlaub und am Wochenende. Andere Dinge als in der Schule, aber deshalb unter gar keinen Umständen streichbar. Ohne Ausgleichszeiten und -Handlungen wird die Schulbildung nicht besser, sondern die Zahl der überforderten Schüler, psychisch auffällige bis kranke Kinder und Jugendlichen wird in die Höhe getrieben und die nächste Generation kaputt gemacht.
    Und wer garantiert mir das von diesem effizienter gestalteten kinderalltag nach corona wieder abgewichen wird? Dadurch könnte ja vielleicht ein Schuljahr eingespart werden und wir können schon 14 jährige endlich in die Arbeitslosigkeit schicken...
    Traurig, dass selbst Lehrer so unpädagogisch sind (oder ist es einfach nur schwarze Pädagogik?).

  14. 13.

    Im Osten gab es das auch schon und wir leben alle noch.
    Wenn ich das hier schon lese: die armen gestresste Lehrer, zur Zeit sind es wohl eher die Eltern.

    Es gibt viele Menschen, die Samstags und auch Sonntags sogar Feiertags arbeiten müssen, dann können dies auch Lehrer.

  15. 12.

    Ich finde, man sollte die Sommerferien erst einmal zur Organisation der „neuen Schule“ nutzen und nicht unbedingt den jetzt schon gestressten Lehrern und den Familien den freien Sonnabend klauen.

  16. 11.

    Schöne Idee, aber wer stellt jetzt die zusätzlichen Lehrer ein die es braucht? Die Schüler einfach auf doppelt so viele Stunden zu verteilen kann man ja machen, aber halt nur mit doppelt so vielen Lehrern.

  17. 10.

    Das hört sich für mich gut an.
    Samstags ist nicht optimal, aber die Bildung meiner Kinder ist mir wichtiger. Aber ob die Lehrer da mitspielen?

  18. 9.

    Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Schule am Samstag wäre die absolut richtige Reaktion auf die momentane Lage. Aber.... die Kollegen Lehrer werden das schon wegen der “hohen “ Belastung schon zu verhindern wissen. Leider!!

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