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Audio: rbb24 Inforadio | 30.10.2022 | Tabea Kunze | Quelle: IMAGO/Matthias Koch

Nach 0:1-Rückstand

Union Berlin dreht Spiel gegen Gladbach und erobert Tabellenspitze zurück

Union Berlin hat die Tabellenspitze zurückerobert. Gegen Borussia Mönchengladbach drehten die Berliner am Sonntagnachmittag ein spannendes Spiel und gewannen mit 2:1. Der Siegtreffer fiel durch Danilho Doekhi in der 97. Minute.

Union Berlin hat am 12. Spieltag der Fußball-Bundesliga sensationell die Tabellenspitze zurückerobert. Nach zwischenzeitlichem Rückstand drehte die Mannschaft von Trainer Urs Fischer ein dramatisches Spiel gegen Borussia Mönchengladbach und gewann mit 2:1 (0:1). Nach Treffern von Gladbachs Nico Elvedi und Unions Kevin Behrens erzielte Danilho Doekhi in der siebten Minute der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer.

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Luthe und Friedrich werden verabschiedet

Drei Tage nach dem so wichtigen Sieg in der Europa League gegen Braga, gab es für die Fans im Stadion an der Alten Försterei am Sonntag schon vor dem Spiel Anlass für den ersten Applaus: Mit dem aktuellen Gladbacher Marvin Friedrich und Ex-Torwart Andreas Luthe wurden zwei verdiente Unioner offiziell und mit Beifall verabschiedet.

Die Partie begann anschließend mit zwei Änderungen in Unions Startformation. Urs Fischer ersetzte im Mittelfeld Morten Thorsby durch Andras Schäfer, in der Defensive rotierte Timotheusz Puchacz für Christopher Trimmel in die erste Elf und kam so zu seinem Bundesliga-Debüt im Trikot der Köpenicker. Gäste-Trainer Daniel Farke hingegen musste auf zahlreiche verletzte Stammkräfte wie Yann Sommer und Jonas Hofmann verzichten.

Die ersten beiden Chancen des Spiels gehörten dann den Gastgebern, genauer gesagt Janik Haberer. In der siebten Minute nahm Unions Mittelfeldmann eine Flanke von Ryerson gut mit der Brust an, ehe sein Schuss aus rund zehn Metern von Gladbachs Scully geblockt wurde. Die anschließende Ecke nahm abermals Haberer per Volley aus gut 20 Metern direkt, sie war allerdings keine große Gefahr für Tobias Sippel im Gäste-Tor.

In der Folge entwickelte sich eine Phase ohne große Chancen für beide Mannschaften. Geprägt war diese vom sehr ballbesitzorientierten Stil der Gladbacher und einer gutstehenden Berliner Defensive. Union verteidigte hoch, presste auch bei Abstößen immer wieder an und ließ so zunächst wenig zu. Die erste Möglichkeit für die Gäste entstammte folglich einer Standardsituation: Nach einem Foul von Diogo Leite an Marcus Thuram brachte Gladbachs Alassane Plea einen Freistoß aus knapp 25 Metern gefährlich aufs rechte Torwarteck. Unions Frederik Rönnow war allerdings auf dem Posten.

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Energie Cottbus hat sich durch einen 4:0-Sieg bei Tennis Borussia auf den zweiten Tabellenplatz verbessert. Überschattet wurde die Partie vom Zusammenbruch eines TeBe-Spielers. Das Spiel war für rund 25 Minuten unterbrochen.

Gladbach geht in Führung

Das erste Tor des Nachmittags fiel dann etwas überraschend auf der anderen Seite. Eine Gladbacher Kopfballabwehr landete rund 25 Meter vor dem Tor auf dem Fuß von Rani Khedira, der sofort abzog. Der Treffer zählte allerdings nicht, da Sheraldo Becker sich in der Schussbahn zwar noch wegdrehte, den Ball allerdings mit seinem angelegten rechten Arm noch entscheidend abfälschte.

Und so war es schließlich die Borussia, die in der 33. Minute in Führung ging. Bei einer gut getretenen Ecke von Lars Stindl stand Gladbachs Nico Elvedi an der Grenze des Fünfmeterraums sträflich frei und musste den Ball nur noch einnicken. Kurz darauf hatten die Gastgeber dann sogar Glück, dass es beim 0:1 aus ihrer Sicht blieb: Am linken Strafraumeck legte der umtriebige Thuram den Ball per Hacke schön über Rönnow, setzte den dann folgenden Kopfball allerdings auf das Tornetz. Auch weil Unions Schäfer anschließend auf der anderen Seite eine scharfe Hereingabe von Becker nicht kontrollieren konnte, ging es mit einem 0:1 aus Köpenicker Sicht in die Kabinen.

Der zweite Durchgang begann dann mit viel Ruhe und wenig Torchancen. Zwar erhöhte allen voran Union Berlin nun seine offensiven Bemühungen etwas, entscheidende Lücken fanden die Berliner in der Abwehrreihe ihrer Gäste allerdings zunächst nicht. Wohl auch deshalb entschied Urs Fischer sich in der 59. Minute für einen Dreifachwechsel: Christopher Trimmel, Genki Haraguchi und Sven Michel ersetzten Puchacz, Schäfer und Jordan.

Joker Behrens sticht

Das Spiel blieb jedoch zunächst hakelig. Die Zweikämpfe wurden umkämpfter und etwas unsauberer, die Körperlichkeit im Spiel beider Mannschaften höher. Offensiv war Union weiterhin in Lauerstellung und nun etwas spielbestimmender, aber kaum einmal wirklich gefährlich. Zu oft fehlte der entscheidende Pass, sodass ein Schuss von Ryerson aus großer Distanz (69.) und einer vom ebenfalls eingewechselten Jamie Leweling (75.) zunächst die größten Chancen waren.

All das änderte sich in der 78. Minute. Mit einer passgenauen Flanke aus dem linken Halbfeld bediente Diogo Leite Joker Kevin Behrens. Der stand bei seinem folgenden Kopfball erst lange in der Luft und verwandelte dann mustergültig zum 1:1-Ausgleich. Dass er dabei von Tobias Sippels Faust am Kopf getroffen wurde, störte ihn kaum.

In der 86. Minute jubelte Union Berlin dann erneut. Nach einer Ryerson-Flanke entwischte Trimmel seinem Gegenspieler und wuchtete den Ball per Kopf ins Tor. Weil Unions Routinier dabei allerdings knapp im Abseits stand, zählte der Treffer nicht.

In der siebten Minute der Nachspielzeit eskalierten die Fans im Stadion an der Alten Försterei dann komplett. Als letzte Aktion des Spiel brachte Leweling eine kurz ausgeführte Ecke in den Strafraum, wo Doekhi am höchsten stieg und den Ball ins Gladbacher Tor köpfte. Union Berlin eroberte so auch nach nur einem Tag die Bundesliga-Tabellenführung vom FC Bayern München zurück.

Die Kurzanalyse

In der ersten Halbzeit war das Spiel vom Sonntag ein sehr ausgeglichenes. Union Berlin stand defensiv zwar sehr sicher und gewohnt gut strukturiert, offensiv verpassten die Berliner es allerdings, für besondere Gefahr zu sorgen. In der zweiten Halbzeit erhöhten die Gastgeber dann den Offensivdruck. Besonders Fischers Wechsel zeigten hierbei die gewünschte Wirkung: Michel brachte Bewegung ins Köpenicker Spiel, Behrens bescherte den Ausgleich, Trimmel erzielte ein – wenn auch irreguläres – Tor und Leweling bereitete Doekhis späten Siegtreffer vor. Grundvoraussetzung für all das war, dass Union bis zum Ende an den Sieg glaubte und viel für ihn investierte.

Das sagt das Netz

Das Stadion an der Alten Försterei im Stadion an der Alten Försterei.

Im Stile einer Spitzenmannschaft.

Lange Rede, kurzer Sinn...

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb UM6, 30.10.2022, 18 Uhr

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