1:0-Heimsieg gegen Sporting Braga - 1. FC Union wahrt Chance aufs Weiterkommen in der Europa League
Die Reise des 1. FC Union in der Europa League ist noch nicht zu Ende. Nach einem 1:0- Heimsieg gegen Braga haben die Berliner es nun selbst in der Hand, die Zwischenrunde zu erreichen. Entscheidend war hierfür ein Handelfmeter nach Videobeweis.
Der 1. FC Union Berlin hat in der Europa League die Chance aufs Weiterkommen gewahrt. Im Stadion an der Alten Försterei gewannen sie mit 1:0 (0:0) gegen Sporting Braga und zogen somit in der Gruppe D an den Portugiesen vorbei. Im letzten Spiel der Gruppenphase haben die Köpenicker es nächste Woche nun in der eigenen Hand, den zweiten Platz zu verteidigen und es in die Zwischenrunde zu schaffen. Tabellenplatz eins und damit der direkte Einzug in die K.o.-Phase der Europa League ist durch den zeitgleichen Sieg von St.-Gilles nicht mehr möglich.
1. Halbzeit: Union startet druckvoll
Angeheizt durch eine eindrucksvolle Choreografie und Gänsehaut-Stimmung im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei startete der 1. FC Union druckvoll in die Partie gegen Braga. Die ersten Minuten gehörten den Gastgebern, die immer wieder schnelle Angriffe über den rechten Flügel auf das gegnerische Tor starteten, aber bis auf einen Kopfball von Morten Thorsby (2.) erstmal nicht zu gefährlichen Abschlüssen kamen. Oft fehlte die Genauigkeit beim letzten Pass.
Nach der Anfangsphase beruhigte sich die Partie etwas, und es gab das erwartet enge Spiel zwischen den beiden Teams zu sehen, die sich in ihrer taktischen Ausrichtung sehr ähnlich sind. Sowohl Braga als auch Union standen hinten kompakt und machten die Räume eng. Die Portugiesen hatten zwar mehr Ballbesitz, wussten damit aber nicht viel anzufangen und blieben zunächst völlig ungefährlich. Die erste richtig gute Chance konnte Sporting erst in der 36. Minute verzeichnen, als Abel Ruiz den Ball aus halbrechter Position knapp am linken Pfosten vorbeischoss.
Die über weite Strecken passiv agierende Mannschaft von Trainer Urs Fischer schien in der Schlussphase der ersten Halbzeit dann aber noch einmal etwas aufzuwachen und den Druck wieder zu erhöhen. Ein vom Braga-Keeper gehaltener Volleyschuss von Sheraldo Becker (38.) und ein Kopfball von Christopher Trimmel über das Tor (40.) sorgten vor der Pause aber nicht mehr für die Führung.
2. Halbzeit: Handelfmeter nach Videobeweis
Der 1. FC Union startete mit einem frischen Mann in den zweiten Spielabschnitt. Der Ungar Andras Schäfer ersetzte im Mittelfeld den gelbbelasteten Thorsby. Und wieder zeigten sie sich zu Beginn druckvoll, aber auch weiterhin zu unpräzise, um dem Sporting-Torwart Matheus wirklich Probleme zu bereiten.
Genau wie in der ersten Hälfte waren danach die Portugiesen die deutlich aktivere Mannschaft und kamen nun auch in richtig gute Abschlusspositionen. Unions Torwart Frederik Rönnow parierte aber erst einen Schuss von Fabiano souverän (57.) und fing danach eine Hereingabe noch genau rechtzeitig ab, bevor Braga-Stürmer Vitinha rankommen konnte.
Gerade als es für Union hinten enger zu werden schien, sorgte der Videobeweis für die erlösende Führung. Nach einer Flanke von Janik Haberer sprang der Ball dem Sporting-Verteidiger Fabiano an den Arm. Schiedsrichter Stuart Attwell guckte sich die Szene an der Seitenlinie selbst noch einmal an und entschied nach dem Videostudium auf Elfmeter. Wie schon im letzten Europa-League-Spiel gegen Malmö ging Robin Knoche an den Punkt und verwandelte den Ball sicher in den linken Winkel zur 1:0-Führung (68.).
Der Treffer wirkte wie ein Weckruf für die Berliner, die danach völlig die Kontrolle über das Spiel übernahmen und viel offensiver wurden. Dadurch ergaben sich durchaus noch Chancen, die Führung zu erhöhen und sich damit in eine noch bessere Ausgangsposition fürs Weiterkommen zu bringen. Eng wurde es trotzdem auch hinten noch einmal, als Torwart Rönnow einen Freistoß von Ricardo Horta fast ins eigene Tor lenkte. Am Ende blieb es dann aber beim knappen 1:0-Erfolg.
Komplizierte Ausgangslage vor dem letzten Spieltag
Mit dem Sieg gegen Braga hat der 1. FC Union zwar die Chance auf ein Weiterkommen in der Europa League gewahrt, ganz einfach wird es für die sie allerdings nicht. Durch den zeitgleichen Sieg des Tabellenführers Royale Union Saint-Gilloise ist der erste Platz in der Gruppe D unerreichbar und damit ein direkter Einzug in die K.o.-Phase ausgeschlossen.
Am letzten Spieltag der Gruppenphase haben es die Köpenicker allerdings selbst in der Hand, ihren zweiten Platz zu verteidigen und es damit in die Zwischenrunde zu schaffen. Hierfür bräuchten sie am nächsten Donnerstag (21 Uhr) einen Sieg gegen St.-Gilles. Sollte die Mannschaft von Trainer Urs Fischer gegen die Belgier nur Unentschieden spielen oder verlieren, würde die Partie zwischen Braga und Malmö über das Schicksal der Eisernen entscheiden. Die Portugiesen liegen zwei Punkte hinter Union und könnten diese mit einem Sieg beim Tabellenletzten in Schweden wieder überholen. Dann würden die Eisernen in die Conference League abrutschen.
In einer möglichen Zwischenrunde würde der 1. FC Union gegen einen Tabellendritten aus der Champions League in Hin- und Rückspiel um den Einzug in die K.o.-Phase der Europa League spielen. Hier könnten große Namen wie der FC Barcelona, Juventus Turin oder Atletico Madrid warten. Für den Verlierer des Duells endet die Teilnahme am europäischen Wettbewerb.
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24, 27.10.2022, 21.45 Uhr