Nach Bobic-Aus
Bei Hertha BSC ist zukünftig ein Duo für die sportlichen Geschäfte zuständig. Andreas Neuendorf und Benjamin Weber sind die Nachfolger von Fredi Bobic. Nach der Niederlage im Hauptstadtderby hatte der Verein die Trennung von Bobic verkündet.
Benjamin Weber und Andreas Neuendorf sind die Nachfolger von Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. Weber übernimmt die Aufgaben als Sportdirektor und Neuendorf wird Leiter der Lizenzspielerabteilung. Das gab der Verein am Sonntagmittag auf einer Pressekonferenz bekannt.
Am Samstagabend hatten Aufsichtsrat und Präsidium den bisherigen Geschäftsführer Sport Fredi Bobic von seinen Aufgaben entbunden. Neben Bobic muss auch der bisherige Technische Leiter Sebastian Zelichowski gehen. Die Stelle des Sport-Geschäftsführers wird vorerst nicht neu besetzt. Thomas Herrich bleibt alleiniger Geschäftsführer von Hertha BSC.
Hertha-Präsident Kay Bernstein sprach Ex-Geschäftsführer Fredi Bobic seinen Dank aus: "Wir sind weit weg davon, dass wir völlig im Streit auseinandergehen." Das Gespräch mit Bobic sei sachlich, ruhig und informativ gewesen. "Es war keine aktive Entscheidung gegen Fredi Bobic, sondern eine aktive Entscheidung für den Hertha-Weg", so Bernstein.
Der Verein zieht damit Konsequenzen aus der bisher ernüchternden Saisonbilanz. Nach der 0:2-Niederlage im Hauptstadtderby gegen den 1. FC Union Berlin steht Hertha BSC weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz. Die Blau-Weißen sind nach dem schwachen Jahresauftakt mit Niederlagen auch beim VfL Bochum (1:3) und gegen den VFL Wolfsburg (0:5) vom Abstieg bedroht. In der bisherigen Saison konnten sie nur 14 Punkte sammeln.
"Wenn man mit Benny Weber und Zecke Neuendorf zwei Identifikationsfiguren hat, die für diesen Verein brennen und diesen Weg zu 100 Prozent verkörpern, den Übergang der Akademie in die Vereinsvision zu implementieren, dann ist es genau das, was wir brauchen", sagte Hertha-Präsident Kay Bernstein über die Neubesetzung. Die Akademie solle in Zukunft weiter in den Fokus rücken.
"Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell zu meinem Verein zurückkomme", sagte der neue Sportdirektor Benjamin Weber auf der Pressekonferenz. Weber war von Juli 2014 bis Februar 2022 verantwortlich für die Nachwuchsarbeit bei Hertha BSC. Der Leiter der Fußball-Akademie verließ den Verein im vergangenen Jahr auf eigenen Wunsch. "Ich komme mit großer Vorfreude und bedanke mich, dass ich das Vertrauen bekommen habe", so Weber. Er brenne darauf loszulegen.
Andreas "Zecke" Neuendorf wird Leiter der Lizenzspielerabteilung. Der ehemalige Hertha-Profi (196 Pflichtspiele) und damalige Co-Trainer von Pal Dardai fehlte am Sonntagmittag auf der Pressekonferenz. "Zecke durfte ich als Akademieleiter von der Pike auf erleben", sagte Benjamin Weber. Neuendorf sei unglaublich empathisch und habe einen guten Zugang zu den Jungs. Die Hertha-Legende soll künftig das Bindeglied zwischen Mannschaft, Akademie und Verein sein.
Hertha-Präsident Kay Bernstein betonte, dass Sandro Schwarz der Trainer von Hertha BSC bleibt: "Sandro steht wie eine Eins. Sandro hat unsere Rückendeckung." Die Entscheidung begründete er mit der Entwicklung der spielerischen Leistung in der Hinrunde. "Wir denken auch, dass wir auf dieser Position eine Kontinuität brauchen", so Bernstein. Er habe am Sonntagmorgen die Mannschaft gemeinsam mit Schwarz über die personellen Veränderungen informiert.
Im Rahmen der Pressekonferenz gab der Verein auch einen Zwischenstand zu den Gesprächen mit 777 Partners. Die personellen Veränderungen haben nach Angaben von Bernstein keine Auswirkungen auf die Verhandlungen. "Natürlich haben wir sie informiert und sie gehen den Weg mit", sagte Bernstein. Das zeige auch, dass es inhaltlich eine viel stärkere Partnerschaft sei.
Fredi Bobic war im April 2021 zur Saison 2021/22 als Geschäftsführer Sport bei Hertha BSC engagiert worden und folgte damit auf den langjährigen Manager Michael Preetz. Der frühere Nationalstürmer Bobic hatte zuvor erfolgreich bei Eintracht Frankfurt gearbeitet. Auch in der vergangenen Spielzeit schwebte der Hauptstadtklub lange Zeit in Abstiegsgefahr und konnte sich mit dem als Retter verpflichteten Felix Magath nur durch die Relegation gegen den Hamburger SV in der Bundesliga halten.
Sendung: Antenne Brandenburg, 29.01.2023, 14.12 Uhr
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