Landgericht Cottbus
Weil er gezielt einen Rollatorfahrer in Herzberg (Elbe-Elster) angefahren hat, muss ein Mann aus dem Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt) in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden. Das Landgericht Cottbus ordnete die Unterbringung am Montag an.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann die Tat im November des vergangenen Jahres begangen hatte. Weil er aber schuldunfähig sei, handele es sich nicht um eine Verurteilung im klassischen Sinn. Laut Gericht ist bei dem Täter eine paranoide Schizophrenie nachgewiesen worden. Unmittelbar nach der Tat war er in eine Einrichtung in Eberswalde (Barnim) gebracht worden, das Gericht bestätigte nun die Unterbringung auf unbestimmte Zeit.
Wie der Angeklagte am Montag sagte, erkennt er selbst nicht an, dass er eine psychische Erkrankung hat. Allerdings soll der Mann in dem geschädigten Rentner eine Figur aus der Filmreihe "Star Trek" erkannt haben. Vor der Tat wollte der Beschuldigte dem Rollatorfahrer nach eigenen Angaben ein Mobiltelefon überreichen, bei dem es sich laut Angeklagtem um eine Zeitmaschine handelte, mit der der dritte Weltkrieg verhindert werden sollte.
Als das Opfer das Telefon nicht annahm, hätten Stimmen dem Beschuldigten befohlen, den Rentner zu verletzen. Daraufhin hatte der Angeklagte den Rollatorfahrer gezielt mit seinem Auto angefahren. Den Vorwurf des versuchten Totschlags zog die Staatsanwaltschaft im Prozess zurück. Dafür sei die Geschwindigkeit mit 15 km/h zu niedrig gewesen.
Der Beschuldigte befand sich bereits mehrfach in psychiatrischer Behandlung, hatte aber seine Medikamente vor der Tat nach eigenen Angaben selbstständig abgesetzt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.08.2023, 13:00 Uhr
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