Interview | Bürgermeister Altlandsberg vor Amtsantritt - "Mit den Mitarbeitern im Rathaus können wir in den nächsten acht Jahren viel bewegen"

Do 31.08.23 | 12:40 Uhr
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Portrait: Michael Töpfer ist neuer Bürgermeister in Altlandsberg. (Quelle: privat)
Audio: Antenne Brandenburg | 31.08.2023 | Bürgermeister Michael Töpfer | Bild: privat

16 Jahre war Arno Jaeschke im Amt. Jetzt übernimmt Michael Töpfer die Geschäfte in Altlandsberg. Er will ein offenes Ohr für die Bürger haben, die Ortsteile einen und die wirtschaftliche Zukunft verträglich gestalten, erzählt Töpfer im Interview.

Michael Töpfer tritt am Freitag sein neues Amt als Bürgermeister von Altlandsberg (Märkisch-Oderland) an. Bei der Stichwahl im Mai setzte sich der Kandidat der Wählervereinigung Bürger für Stadt und Land mit 71,5 Prozent der Stimmen deutlich gegen Amtsinhaber Arno Jaeschke (parteilos, für die CDU) mit 28,5 Prozent durch. Damit steht an der Spitze des Rathauses der erste Wechsel seit 16 Jahren an. Im Interview mit rbb|24 erzählt Töpfer von seinen Plänen.

rbb|24: Herr Töpfer, was hat sich seit der Wahl im Mai getan?

Michael Töpfer: Das war erstmal eine verdammt lange Zeit, und tatsächlich gab es viele Gespräche. Es gab zum Teil schon eine Übergabe durch den scheidenden Bürgermeister, sodass ich die Chance hatte, mich schon einmal in einige Themen einzuarbeiten und Gespräche mit den Mitarbeitern im Rathaus zu führen. Es wird aber Zeit, dass ich jetzt selbst meinen Schreibtisch beziehen kann. Da freue ich mich auch drauf.

Was werden Sie als erstes angehen?

Es gibt ja die bekannten 100 Tage. Ich würde mal denken bis Ende des Jahres gebe es drei Themen. Das erste ist Kommunikation, Kommunikation mit den Altlandsbergern. Verwaltungshandeln nach außen hin zu kommunizieren, damit klar ist, warum wir etwas tun. Der zweite wichtige Punkt wäre: Was können wir in Sachen Bürgerservice verbessern? Ich hatte mir eine Servicestelle im Rathaus auf die Fahne geschrieben, so dass die Bürger mit ihrem Anliegen kommen können, dort gehört werden und man Lösungen findet, für das, was unsere Altlandsberger umtreibt. Und dann die spannenden Themen, die jetzt auch durch die Presse gegangen sind: das Altreifenlager in Altlandsberg [Boden nach Löscharbeiten wohl mit Schadstoffen belastet, Anm. d. Red.] und wie natürlich auch die große Wasserfrage, sprich WSE [Abwahlanträge gegen die beiden Vorsteher, Anm. d. Red.].

Jetzt sind Sie hauptberuflicher Bürgermeister und bekleiden das Amt für acht Jahre. Was meinen Sie, wie wird sich in dieser Zeit Altlandsberg verändert haben?

Das ist eine gute Frage: Wie soll sich Altlandsberg perspektivisch entwickeln? Der Ausbau von Kitaplätzen wird sicherlich auf der Agenda stehen. Wir haben Gewerbetreibende in der Stadt, die auf der Suche nach adäquaten Flächen sind. Hier wird es sicherlich eine Entwicklung im Bereich Gewerbe geben. Und ja, das Wichtigste ist, dass es uns in den acht Jahren gelingt, das Zusammenwachen der Ortsteile noch besser zu gestalten. Altlandsberg ist nicht nur der Ortsteil Altlandsberg, sondern die Summe aller Ortsteile. Und hier geht es darum, die Infrastruktur bereitzustellen, so dass die Ortsteile auch zusammenwachsen können.

Altlandsberg bezeichnet sich selbst als "Acker-Bürger-Stadt". Kann die Stadt das Image überhaupt noch aufrechterhalten, wenn immer mehr Industrie nach Altlandsberg zieht und dadurch Ackerflächen verloren gehen?

Ja gut, das wird immer ein Kompromiss sein. Natürlich, wenn an einer Stelle Gewerbe oder Industrie angesiedelt wird, dann steht diese Stelle nicht mehr für den Ackerbau zur Verfügung. Aber wir können dafür Sorge tragen, dass unsere örtlichen Landwirte durchaus Flächen, die wir hier in der Region haben, nach wie vor auch nutzen können. Und vielleicht sollten wir den Fokus mehr darauflegen, tatsächlich die örtlichen Landwirte mit diesen Flächen zu versorgen und nicht große Agrargesellschaften, die gar keinen Bezug zur Stadt Altlandsberg haben.

Mit welchem Gefühl gehen Sie an Ihren neuen Job heran?

Voller Zuversicht, voller Motivation, durchaus entspannt. Ich freue mich auf ein tolles Team, dass da auf mich wartet. Mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus können wir in den nächsten acht Jahren viel bewegen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um eine gekürzte und redigierte Fassung. Das Interview führte Philipp Gerstner für Antenne Brandenburg.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.08.2023, 14:10 Uhr

1 Kommentar

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  1. 1.

    Mit 71% der Stimmen gegen den anderen Bewerber mit 45% der Stimmen durchgesetzt??
    Bitte prüfen, danke.

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