Schule in Berliner Umland - Neuer Oberschulcampus in Altlandsberg soll 2023 fertig werden

Fr 22.07.22 | 18:52 Uhr
Oberschule Altlandsberg
Audio: Antenne Brandenburg | 22.07.2022 | Martina Rolke | Bild: Numrich Albrecht Klumpp

In den Randgebieten Berlins werden Schulplätze dringend gebraucht. In Altlandsberg (Märkisch-Oderland) wird aktuell deswegen eine Oberschule mit gymnasialer Oberstufe gebaut. Am Freitag fand dort das Richtfest statt. Im Schuljahr 2023/24 sollen hier bis zu 800 Kinder zur Schule gehen. Die Kosten von etwa 50 Millionen Euro trägt der Landkreis.

Drei große Gebäude des Oberschulcampus werden gerade gebaut, plus einer Sporthalle. Noch wird kräftig gebohrt und geschraubt, doch der Großteil ist fertig, auch das Glas in den Fenstern ist schon eingelassen, wie Altlandsbergs Bürgermeister Arno Jaeschke (parteilos) dem rbb sagte. "Wir haben eine Oberschule mit Grundschulteil. Diese füllt sich jetzt zusehends", sagte Jaeschke weiter. "Wir haben den Bedarf der Erweiterung und gleichzeitig auch den Bedarf beim Landkreis für das Berliner Umland." Für eine bessere Anbindung werde deswegen auch gleich eine Bushaltestelle dazu gebaut, direkt auf dem Schulgelände.

Kritik aus anderen Gemeinden

Doch Kritikern reicht das nicht. Denn die umliegenden Gemeinden hätten eine neue Schule lieber bei sich im Ort gehabt. "Wenn wir die Zahlen vergleichen, dann haben wir in Neuenhagen und Hoppegarten gemeinsam so viele Kinder wie Altlandsberg Einwohner hat", sagte Günter Paulat (parteilos), Gemeindevertreter aus Neuenhagen, dem rbb. "Aus diesem Grund frage ich mich, warum die Schule in Altlandsberg gebaut wurde", so Paulat weiter.

Zwei von Paulats drei Enkelkindern gingen nun auf eine nahe Privatschule - notgedrungen, weil keine andere Oberschulplätze mehr da wären, sagte er dem rbb. Das Einstein-Gymnasium in Neuenhagen platze aus allen Nähten, weil viele Eltern eine wohnortnahe Schule für ihre Kinder bevorzugten.

Weitere Schule in Hoppegarten geplant

"Der Druck auf die Schüler ist enorm groß, weil man einen gewissen Notendurchschnitt braucht, um ziemlich sicher aufs Gymnasium zu kommen", sagte Anwohner Roman Zabel, Vater von drei Kindern. Wenn es mal nicht klappt, sei man gezwungen, auf ein anderes Gymnasium zu gehen – beispielsweise in Strausberg mit einem weiten Fahrweg.

Eine Lösung für das Schulproblem könnte die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe auf dem ehemaligen KWO-Gelände in Hoppegarten werden. Die ist geplant, doch ist völlig unklar, wann sie gebaut wird. Zunächst wird man in der Region wohl auf den Oberschulcampus in Altlandsberg angewiesen sein.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.07.2022, 16:40 Uhr

Mit Material von Marie Stumpf

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