Nach einer Serie von Bränden in Woltersdorf (Oder-Spree) ermittelt die Polizei wegen möglicher Brandstiftungen. Zur Frage, ob ein Serienbrandstifter aktiv sein könnte, wollte sich die Polizei am Donnerstag zunächst nicht äußern.

In der Nacht zu Donnerstag hatten auf einem Werkstattgelände sieben Autos gebrannt. Zunächst soll ein Wohnmobil in Brand gesteckt worden sein. Das Feuer habe dann auf fünf weitere Fahrzeuge übergegriffen. Das Feuer konnte nach Polizeiangaben schnell gelöscht werden, angrenzende Gebäude wurden nicht beschädigt.

Es handelt sich laut Polizei um Kundenfahrzeuge, die zur Reparatur gebracht worden waren. Ein Sachschaden von rund 180.000 Euro sei entstanden.

Werkstattbesitzer Frank Sasse zeigte sich am Donnerstag wütend und fassungslos: "Das muss man erstmal verdauen. Irgendwem gehören ja die Autos, denen muss ich erstmal klarmachen, dass die Reparatur nicht geklappt hat. Da muss jetzt ein Gutachter kommen und das analysieren", sagte er dem rbb.

Dass das Feuer nur ein Zufall war, daran glauben Frank Sasse und viele Woltersdorfer schon lange nicht mehr. Allein in der vergangenen Woche hatte es drei Mal gebrannt. Bürgermeister Christian Stauch vermutet einen Serientäter hinter den ganzen Vorfällen: "Es haben PKWs gebrannt, es hat der Berliner Stadtforst häufiger gebrannt, es haben Bungalows gebrannt und jetzt ist der Brandstifter zweimal auf Gewerbegebiete eingebrochen und hat dort sehr wahrscheinlich diese Brandstiftung gelegt."

Auch die Polizei geht von einer Serie aus. Während der Löscharbeiten in der Nacht sucht ein Hubschrauber die Umgebung ab. Ohne Erfolg. Deshalb befürchtet Bürgermeister Stauch, dass es bald wieder brennen könnte. Die ständigen Einsätze würden auch zunehmend die Einsatzkräfte der Feuerwehr an die Belastungsgrenze bringen: "Die Kameradinnen und Kameraden sind mittlerweile ziemlich am Limit angekommen. Das Ganze ist auch immer mit familiären Einschränkungen verbunden."

Der Woltersdorfer Bürgermeister appelliert deshalb erneut an die Gemeinde, sich mit sachdienlichen Hinweisen bei der Polizei zu melden und aufmerksam zu bleiben.

Seit Juli hatte es in Woltersdorf laut Polizei insgesamt 14 Brände gegeben. Zuletzt haben in Woltersdorf mehrfach Autos in Flammen gestanden, am vergangenen Wochenende auch eine leerstehende Lagerhalle. Dabei entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 10.000 Euro.

Zuvor waren unter anderem Autos, Waldboden in mehreren Wäldern, verschiedene Bungalows und ein Kleidercontainer von Feuern betroffen.

Sendung: rbb24, 27.10.2022, 13:00 Uhr