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Audio: Antenne Brandenburg | 24.07.2023 | Marie Stumpf | Quelle: rbb

Unabgestimmte Bauarbeiten

B158 wird bei Ahrensfelde zur Staufalle

Nichts geht mehr auf der Bundesstraße 158 zwischen Ahrensfelde und Blumberg. Straßenbauarbeiter geben hier mehr als einen Monat lang den Ton an. Kraftfahrer müssen sich auf den Umfahrungen in Geduld üben.

Wegen Bauarbeiten ist die Bundesstraße 158 zwischen Ahrensfelde und Blumberg (Barnim) seit Montagmorgen für fünf Wochen gesperrt. Auf der Strecke werden die Fahrbahndecke sowie Markierungen erneuert. Kraftfahrer müssen sich auf nicht unerhebliche Verzögerungen einstellen, denn auch auf den Umfahrungen wird viel los sein, denn die Bundesstraße 158 im Bereich Ahrensfelde gehört zu den am stärksten befahrenen Ausfallstraßen am Stadtrand Berlins.

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Sommerferien anvisiert

Die Straßenbauarbeiten seien extra in die Sommerferien verlegt worden, damit die sonst sehr stark von Berufspendlern genutzte Bundesstraße nicht voll sei. "In den Ferien ist es immer etwas ruhiger", erklärte Ahrensfeldes stellvertretender Bürgermeister Andreas Knop am Montag dem rbb. Er sah sich gegen Montagmittag auch bestätigt, weil nicht so viel losgewesen sei.

"Wir müssen aber mal abwarten, wie es sich entwickelt. Ich denke, dass es nicht ganz so schlimm wird, aber hier und da kann es schon zu Stau kommen", schränkte Knop ein.

Geschäfte im Gewerbegebiet ordern bereits weniger Ware

Während der Verkehr am Montag um 10 Uhr noch flüssig lief, sah es eine Viertelstunde später schon anders aus, denn die Straßenbauer hatten nun mit der Sanierung der B158 angefangen. Schnell bildete sich ein noch moderater Rückstau. "Auf Deutsch gesagt beschissen. Man kann die Zeit anders nutzen", fluchte ein Autofahrer, denn auf der B158 ist auch ohne Baustelle sehr viel Verkehr unterwegs.

Das Gewerbegebiet direkt an der B158 nahe Blumberg ist jetzt nur noch schwer zu erreichen. Aus Ahrensfelde oder Berlin gelangt man nur über einen langen Umweg hierhin. "Wenn ich jetzt von Eiche zum Gartenmarkt oder Einkaufen fahren möchte, dann müsste ich auf die Autobahn. Ich werde die Ecke aber einfach jetzt meiden", sagte eine Autofahrerin stellvertretend für viele andere dem rbb.

Geschäfte im Gewerbegebiet fürchten deutlich weniger Kunden und einen Umsatzeinbruch. Ein Supermarkt hier hat eigenen Angaben zufolge bereits seine Warenbestellungen reduziert.

Barnim

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Keine ausreichende Abstimmung zwischen Bahn und Landesbetrieb

Auf einer der Umfahrungen - die Lindenberg-Umfahrung - lässt es sich aktuell noch fahren. Doch ab dem 31. Juli ist auch diese Strecke gesperrt, weil ein Bahnübergang wegen Bauarbeiten gesperrt wird.

Der aktuellen Lage per Bahn zu entkommen, ist auch keine Lösung, denn die RB25 verkehrt aufgrund der Arbeit im August zwischen Ahrensfelde und Werneuchen größtenteils nicht. Diese Situation hätte die Gemeinde Ahrensfelde sich aber gerne erspart.

Viele in der Region fragen sich jetzt, ob sich Bahn und Straßenbauträger nicht abgesprochen haben. "Man informiert sich, aber man setzt sich nicht immer unbedingt an einen Tisch. Und so kommt das, dass das parallel stattfindet", sagt Dorothee Lorenz vom Landesbetrieb für Straßenwesen. "Wir haben beide das Ziel, das Ganze in den Ferien stattfinden zu lassen." Alternativen hätten nicht bestanden. Lorenz setzt so nun auf das Verständnis der Betroffenen.

Konkrete Abstimmungen zwischen Landesbetrieb und Bahn seien nur bei größeren Bauvorhaben üblich. Die Bauarbeiten auf der B158 fallen offenbar nicht unter diese Kategorie.

Ab kommender Woche bleibt den Autofahrern also nur noch der lange Umweg über Eiche und Hönow. Vier weitere Wochen lang. Die Sperrung soll bis zum 26. August bestehen bleiben.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 24.07.2023, 19:30 Uhr

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