Abwahlantrag - Wasserverband Strausberg-Erkner: Auch stellvertretender Verbands-Chef soll gehen

Mi 16.08.23 | 18:04 Uhr
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Das Wasserwerk Spitzmühle vom Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE). (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.08.2023 | Martin Krauss | Bild: dpa/Patrick Pleul

Mehrere Mitglieder des Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE) haben einen weiteren Abwahlantrag gestellt. Im Fokus steht dieses Mal Vize-Chef und kaufmännischer Leiter Gerd Windisch. Das bestätigte am Mittwoch der Bürgermeister von Schöneiche, Ralf Steinbrück (SPD), dem rbb. Er gilt als Initiator der Abwahlanträge.

Das ist bereits der zweite Abwahlantrag innerhalb einer Woche. Bereits am Montag war ein solcher gegen den Verbands-Chef André Bähler eingereicht. Diesen sollen sieben Bürgermeisterinnen und Bürgermeister beziehungsweise Amtsvertreter aus der Region unterschrieben haben – vier von ihnen sollen zudem Mitglieder im WSE-Vorstand sitzen.

Umgang mit Tesla scheint Hintergrund zu sein

Bähler leitet seit März 2020 den Wasserverband Strausberg-Erkner und hatte dabei auch die Ansiedlung des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide von Seiten des WSE begleitet. Seit Längerem steht er deshalb in der Kritik. So hatte Bähler sich immer wieder kritisch gegenüber Entscheidungen des Brandenburger Umweltministeriums, des dazugehörigen Landesamtes für Umwelt und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Oder-Spree hinsichtlich Teslas geäußert.

Auch die Absage an mögliche neue Bebauungspläne wegen fehlenden Frischwasser-Ressourcen hatte dazu geführt, dass Bähler innerhalb der Verbandsversammlung von den betroffenen Mitgliederkommunen kritisiert wurde. Windisch soll das Vorgehen Bählers stets gestützt haben.

Durch Abwahl soll Neuanfang geschafft werden

Mit der Abwahl Bählers und Windischs erhoffen sich die Antragssteller laut Steinbrück ein Neuanfang an der Spitze des Wasserverbands.

Sollten bei der nächsten Verbandsversammlung Ende September beide von den Mitgliedskommunen abgewählt werden, müsste laut Gesetzeslage derjenige Bürgermeister oder Amtsdirektor die kommissarische Leitung übernehmen, der am ältesten ist.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.08.2023, 17:30 Uhr

77 Kommentare

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  1. 77.

    Klar Führungskräfte sind Führungskräfte, weil diese so gute Führungskräfte sind^^

    Hat im übrigen überhaupt jemand offiziell begründet, warum es diesen Abwahlantrag gibt? Eventuell gibt es auch schlicht persönliche Differenzen zwischen einigen Protagonisten, kommt häufiger vor...

  2. 76.

    Es hat von den Aufgezählten keiner behauptet, dass der B-Plan undemokratisch wäre. Das ist nicht der Punkt. Wie alt? Genug Grundwasser für eine Fabrik vorhanden? Also die Basics wurden nicht gemacht. Einfach so. Und dann: Lösungen müssen her, lt. Woidke. Und wie sehen die wohl aus? Teure Fernwasserleitungen auf Kosten der Bürger, weil es keine zusätzlichen Steuereinnahmen gibt. Wasserpreise anheben. Und bis die Leitungen gebaut sind, werden jahrelang die Fördermengen „befohlen“. Egal was bis dahin austrocknet. Der Straussee zeigt es an. Ergebnisse: Alles teurer, Wasser weg, Steuermilliarden vergeudet, Einnahmen fast nichts, Arbeitslosenstatistik verschlechtert, sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in Brandenburg gesunken, Transferleistungen aus dem Länderfinanzausgleich muss wieder erhöht werden. Als Geber würde ich streiken!

  3. 75.

    Aber mal ehrlich.

    Bei der Auswahl von Führungskräften wird doch besondere Sorgfalt an den Tag gelegt. Eine herausragende Position als Vorstand oder Stellv. bekommt man doch nicht so im vorbeigehen. Die Quali, die Praxiserfahrung, die Teamfähigkeit, die Teamführung, das Wissen und und v. m. zeichnen eine Führungskraft aus und das soll bei diesen beiden Herren jahrelang gefehlt haben.
    Ich bezweifle das, dass ist meine Wertung.
    Mein Vater und mein Großvater hätten bei ihren Firmen nie eine fachliche oder moralische Pfeife zum Geschäftsführer bestellt.

  4. 74.

    Der B Plan war eben vorher da und wurde auch bei Festsetzung des WSG nochmals extra bestätigt.

    Läuft unter is so, egal wieviel Sie, Wossi und andere lamentieren, schimpfen und demokratische Entscheidungen verächtlich machen.

  5. 73.

    Tja so ist das nunmal wenn die Wasserversorgung kommunale und nicht Landes- oder Bundesaufgabe ist.
    Hat aber auch seine Vorteile, weil jede Kommune selbst entscheiden kann, wie ihre Bürger mit Wasser versorgt werden. Trinkwasserversorgung für die Bürger ist nunmal die Haupt- und wichtigste Aufgabe eines Wasserversorgers.
    Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft dürfen sich da gern hinten anstellen oder es selbst versuchen. Ist natürlich einfach den Hahn aufzudrehen und das billige Trinkwasser für industrielle Zwecke zu nutzen.
    Nicht vergessen Wasser ist Lebensgrundlage für Menschen, Autos o.ä sind dies nicht also auch keine Daseinsvorsorge.
    Auch große Strukturen würden nicht mehr Wasser in den brandenburgischen Sand zaubern.
    Nicht falsch verstehen ich habe nix gegen Industrie in Brandenburg aber die überschaubaren Strukturen haben sich Jahrzehntelang bewährt und machen es auch heute. Ein zentraler Versorger kümmert sich eben wenig um Probleme die klein aber lokal bedeutsam sind.

  6. 72.

    "...und wir können uns viele unproduktive Beamtenjobs sparen..."

    Beispielsweise hätte man sich die Verordnung zur Festsetzung des Wasserschutzgebietes für das Wasserwerk Erkner, Wasserfassungen Neu Zittauer und Hohenbinder Straße vom 21. März 2019 komplett sparen können, da gegen diese mit Zustimmung der Politik seit der Ansiedlung der Tesla Manufacturing Brandenburg SE in Grünheide ständig verstoßen wird.

  7. 71.

    In einer Demokratie darf man sich nicht nur über Erfolglose und letzte Plätze ärgern, man darf die auch benennen, die einem das 34 Jahre lang eingebracht haben. Und das alle Großprojekte vergeigt wurden ist kein Fake. Der Platz reicht hierfür nicht aus...

  8. 70.

    Herr Neumann, Sie lügen wie gedruckt! Der WSE musste ein minimales Bußgeld von 8.000 Euro zahlen, weil er in einer Brunnengalerie in einem extrem heißen Sommer die Genehmigung leicht überschritt. Jetzt darf er zwar mehr fördern, richtig, aber keine Infrastruktur wird "nur schleppend ausgebaut". Von den beantragten und genehmigten vier Mio m³/a sind folgende Beschränkungen bekannt:
    Neu Zittau: -0,213 Mio Sulfat in der Spree
    Erkner Nord: -1,39 Mio Phenolblase (verantwortlich der Bund)
    Strausberg: -0,425 Mio Textilreinigung Blume (verantwortlich der Landkreis)
    Das sind 2 Mio m³ im Jahr, die der WSE unverschuldet nicht nutzen kann! Machen Sie sich doch mal mit der Realität vertraut! Von früher 16 Mio bewilligten Kubikmetern stiegen die Zulassungen netto nur auf 17 Mio um 1 Mio, weil auch Förderrechte verringert wurden in Neu Zittau um -3,1 Mio! Tatsächlich nutzen kann der WSE 15 Mio, er braucht aber 18 Mio. Darum dreht sich der Streit und die Erhöhungen wurden beklagt.

  9. 69.

    dann meldet sich auch unser aller Freund Arne Christiani (BM in Grünheide-Mark) und wählt beide WSE-Chefs ab (siehe MOZ etc.). Was er nicht weiß: Das Stasi-Archiv und seine 3.000-seitige Stasi-Akte sind flutungssicher. ...

  10. 67.

    Bin ich für hoheitliche Aufgaben zuständig? Sie haben offensichtlich aber ja wenig Vertrauen in Herrn Bähler.

  11. 66.

    Im Landkreis Oder-Spree hat der Landrat die eigene SPD derart in Rage gebracht, bis sie ihn nicht mehr folgen wollten. Nu isser weg. Der Landrat Schmidt (SPD) gegenüber verschiedenen Zeitungen erhebliche Erinnerungslücken aufweist und auch sonst irgendwie einen sehr verwirrten Eindruck hinterlässt, ist man wohl dabei, in den nächsten Tagen auch einen Antrag auf Abwahl von Landrat Schmidt (SPD)zu formulieren und kompromisslos durchzusetzen. Denn MOL benötigt endlich einen "Neuanfang" - Recht hat er.

  12. 65.

    Ein sehr guter Vorschlag mit der Zentralisierung. Dann hört das Kompetenzgerangel auf und wir können uns viele unproduktive Beamtenjobs sparen.

  13. 64.

    100 Kilometer Leitung kosten in MExiko eine dreiviertel Milliarde Dollar, um Teslas neue Fabrik zu versorgen. Brandenburg hat eine regionale Wasserversorgung ohne Fernwasser netz, ganz entgegen zur Versorgung von Niedersachsen (VW) oder Baden-Württemberg (Mercedes, Porsche) oder München (BMW). Das sollten Sie einfach mal realisieren. Natürlich kann man Fernwasserleitungen bauen. Dazu muss jedoch das Land die regionale Wasserversorgung aufheben und zentralisieren, denn keiner der kleinen Einzelverbände kann das leisten und kein Verband sieht es ein, seine Wasserreserven, die er für die Versorgung seiner Bevölkerung braucht, für andere zu opfern. Also müssen Sie erstmal eine Wasserquelle haben, aus der Sie so viel Wasser entnehmen können, dass eine Fernleitung wirtschaftlich ist.

  14. 62.

    Dass Sie sich aus Teilen meines Kommentars ihren Nicknamen zurechtbasteln, ehrt mich außerordentlich, halte ihn dennoch – so wie ihren Kommentar auch - für wenig aussagekräftig und insbesondere viel zu lang.

  15. 61.

    dass Wasser da ist, dann kann man dem doch nicht widersprechen. Was erlauben sich diese Anderen nur?!

  16. 60.

    Ohne Tesla bräuchte der WSE auch gar kein eigenes Klärwerk andenken, denn die KApazitäten würden völlig ausreichen. Bähler hat sich da nicht nur bewegt - er plant doch das Klärwerk in Freienbrink. Nur wollte ihm erst das Land den Boden nicht verkaufen, dann zu einem Fantasiepreis, jetzt entzieht das Land die Unterstützung, weil die Kapazitäten doch reichen werden, denn Tesla will seine Abwässer selbst klären. Was den Bau in den Werken angeht - in Grünheide kriegt Tesla auch haufenweise Teile angeliefert, die sie dann zusammenbauen. Trotzdem brauchen sie viel mehr Wasser pro Auto!

    Bei den WSE-Zahlen liegen völlig falsch. Wie wäre es erstmal, sich selbst zu informieren, bevor Sie solchen Unsinn verbreiten? Die Fassung in der Neu Zittauer Straße ist auf 1,9 Mio m³ von erlaubten 2,5 Mio m³ wegen des Sulfatgehalts der Spree limitiert! https://www.moz.de/lokales/erkner/wasser-in-erkner-zwischen-tesla-gigafactory-und-der-stadt-soll-mehr-trinkwasser-gefoerdert-werden-67003571.html

  17. 59.

    Aber mal ehrlich.

    Mein Vater und mein Großvater hätten bei ihren Firmen nie eine fachliche oder moralische Pfeife zum Geschäftsführer bestellt.

  18. 58.

    Die Märchenstunde Neumann geht weiter: Der WSE hat zusätzliche Wasserrechte zwar für Tesla sofort bekommen, die er für die Allgemeinheit schon Jahre vorher beantragt hat, aber nie versäumt, irgendwelche "Brunnen entsprechend auszubauen" oder an vorhandenen Brunnen mehr fördert können, wenn die neu gefasst werden. Sie zeigen eine völlige Unkenntnis der Lage vor Ort. Ursächlich sind Altlasten, die das Land für unsanierbar hält! https://www.w-s-e.de/fileadmin/user_upload/03_service/05_formulare_und_downloads/04_Wissenswertes/s20_20200205_informationen_vv.pdf

    In Brandenburg ist nunmal die Wasserversorgung regional. Das zu ändern wäre Aufgabe des Landes, nicht des Wasserverbandes. Dass nicht jeder Verband ein eigenes Klärwerk betreibt, ist genauso sinnvoll, weil Skaleneffekte durch die Zusammenarbeit gehoben werden. Das Klärwerk Münchehofe (im Brandenburger Verbandsgebiet!) kann so viel effizienter arbeiten.

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