Lageso-Jahresbericht 2019 -
Immer weniger Berliner Unternehmen stellen schwerbehinderte Menschen ein. Etwa zwei Drittel der Unternehmen mit mehr als 20 Arbeitsplätzen kämen ihrer Beschäftigungspflicht nicht nach, sagte der Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso), Franz Allert, am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2019.
2018 seien 65 Prozent (4.987) der 7.628 Unternehmen verpflichtet gewesen, die sogenannte Ausgleichsabgabe zu zahlen, weil sie weniger als die vorgeschriebenen fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen besetzten. 2017 lag der Anteil der zahlungspflichtigen Unternehmen bei 64 Prozent (4.617), 2016 waren es 63 Prozent (4.214).
Ausgleichzahlungen in Höhe von 41,9 Millionen Euro
Die Summe der geleisteten Ausgleichsabgaben lag 2019 bei 41,9 Millionen Euro und damit 3,7 Millionen Euro höher als 2018. Davon flossen 35,8 Millionen Euro zurück in die Integration von schwerbehinderten Arbeitnehmern, unter anderem als Leistungen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Zur Verbesserung der Rahmenbedingungen hat Berlin unter anderem Zuschüsse zu Investitionen in Arbeits- und Ausbildungsplätze mit bis zu 50.000 Euro pro Arbeitsplatz verdoppelt. Der Eigenanteil für Inklusionsbetriebe wurde zugleich auf zehn Prozent halbiert. Das sind Unternehmen, die mindestens 30 Prozent und höchstens 50 Prozent ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen besetzen. Sie kommen unter anderem in der Gastronomie, in Wäschereien, im Landschaftsbau und bei Gebäudereinigungen zum Einsatz.
Sendung: Abendschau, 19.8.2020, 19:30 Uhr