rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Audio: Fritz | 16.02.2023 | Franziska Spiecker | Quelle: dpa/A.Gora

Zweiter Tag in Folge

Verdi ruft erneut zu Warnstreiks bei Yorck-Kinos in Berlin auf

Die Gewerkschaft Verdi setzt ihre Warnstreiks bei den Yorck-Kinos in Berlin auch am Freitag fort.

In allen elf Kinos der Gruppe soll im Laufe des Tages gestreikt werden, teilte Verdi mit. "Die Arbeitsniederlegung wird bis zur Nacht auf Samstag, 2:00 Uhr andauern", hieß es in der Mitteilung. Die zentrale Streikkundgebung soll demnach von 20:30 bis 22:15 Uhr vor dem Kino International stattfinden, in dem auch zwei Filme der Berlinale laufen. Laut der Pressesprecherin der Yorck-Gruppe, Katja Schubert, können die Berlinale-Vorstellungen wie geplant stattfinden.

Bereits am Donnerstag gestreikt

Der Konflikt zwischen Verdi und der Kinogruppe dauert bereits seit einigen Monaten an, es gab bereits mehrere Warnstreiks - so auch zum Auftakt der Berlinale am Donnerstag.

Verdi will für die Beschäftigten höhere Löhne erreichen. Derzeit werden in der Einstiegsstufe 12,50 Euro pro Stunde gezahlt, Verdi fordert mindestens 13 Euro pro Stunde. Die Gewerkschaft kritisiert zudem, dass zu viele Mitarbeiter nur befristet eingestellt würden - das Unternehmen halte sich damit nicht an einen Tarifvertrag, der regulär nur zehn Prozent Befristungen vorsehe.

Kinogruppe: Gewerkschaft lehnt Schlichtungsverfahren ab

Die Kinogruppe argumentiert, dass Verdi ein Lohnniveau deutlich über dem anderer Kinos fordere. "Wir haben in den Verhandlungen immer wieder betont, dass wir einigungsbereit sind, ein Tarifabschluss aber das wirtschaftlich Machbare im Auge behalten muss", teilte das Unternehmen mit. Die Situation der Kinos sei auch nach der Pandemie wirtschaftlich weiter "äußerst angespannt". Man habe Verdi ein Schlichtungsverfahren angeboten, die Gewerkschaft habe das aber abgelehnt.

Bei der Yorck-Kinogruppe sind etwa 160 Menschen beschäftigt. Das Cinema Paris, der Delphi-Filmpalast und das Kant-Kino gehören zwar zum Verbund der Yorck-Kinos, haben aber einen anderen Besitzer.

Sendung: rbb24 Abendschau, 17.02.2023, 19:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen