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Audio: rbb24 Inforadio | 11.03.2023 | Katharina Trümper | Quelle: dpa/Christoph Soeder

Wegen Tarifstreit

Warnstreik legt Flugverkehr am BER am Montag lahm

Am Montag werden keine Flugzeuge vom BER abfliegen und voraussichtlich auch kaum welche ankommen. Das teilte die Flughafengesellschaft mit. Grund dafür ist ein ganztägiger Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hat.

Die Gewerkschaft Verdi hat für Montag zum Warnstreik am Flughafen BER aufgerufen. Rund 200 Abflüge werden deshalb gestrichen. Betroffen seien etwa 27.000 Passagiere, teilte ein Flughafensprecher am Samstag mit. Auf der Flughafenwebsite waren am Sonntag auch bereits fast alle ankommenden Flüge für Montag gestrichen. Der BER bat die Fluggäste, die am Montag einen Flug vom BER geplant haben, sich an ihre Airlines zu wenden.

Fast alle Flüge am BER gestrichen

Diese Rechte haben Flugreisende bei einem Warnstreik

Aufgrund eines Warnstreiks am BER starten am Montag keine Passagierflüge, die meisten ankommenden Flüge sind auch gestrichen. Die Airlines müssen dafür sorgen, dass die Passagiere trotzdem befördert werden. Was Flugreisende wissen sollten.

Zum Warnstreik aufgerufen sind Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, der Fluggastkontrolle sowie der Personal- und Warenkontrolle. Grund für den Streikaufruf sind laut Gewerkschaft die bisher ergebnislos verlaufenden Tarifverhandlungen. Verdi fordert vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) die Zeitzuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit zu erhöhen sowie eine bessere tarifliche Regelung um Überstunden zu entlohnen.

Neben den Beschäftigten des BER hat Verdi auch die Mitarbeiter der Flughäfen in Hamburg, Hannover und Bremen zum Streik aufgerufen.

Verhandlungen bereits seit zehn Jahren

Nach Angaben der Gewerkschaft soll der Warnstreik am Montag um 3:30 Uhr beginnen und bis Mitternacht andauern. Die Streikenden sollen sich ab 8 Uhr vor dem BER-Terminal auf dem Willy-Brandt-Platz versammeln. Verdi rechnet mit rund 300 Teilnehmern.

Seit 2013 dauern die Verhandlungen zwischen Verdi und dem BDLS bereits an. Die Zuschläge für Arbeiten zu ungünstigen Uhrzeiten seien seit 2006 nicht mehr verbessert worden, hieß es. Erst durch eine erneute Verabredung in der Entgelttarifrunde 2022 war der Gewerkschaft zufolge der BDLS bereit, über die Forderungen zu verhandeln. Die Arbeitgeber hätten bisher kein Angebot vorgelegt.

Bereits Ende Januar hat ein Warnstreik der Beschäftigten den kompletten Flugverkehr des BER lahm gelegt. Rund 1.500 Beschäftigte hatten sich dem Streik angeschlossen. Rund 35.000 Passagiere waren von den Ausfällen betroffen. Die nächste Verhandlungsrunde ist vom 27. bis 29. März in Potsdam geplant.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.03.2023, 11:21 Uhr

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