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Quelle: dpa/Omar Marques

Manipulierte Fotos und Videos

Facebook-Konzern Meta lässt mehr KI-Inhalte mit Warnhinweisen zu

Kann das echt sein? Für das Auge sind von KI künstlich erstellte Fotos und Videos schon jetzt nicht mehr von der Realität zu unterscheiden. Das eröffnet ein riesiges Missbrauchspotential, gerade in sozialen Netzwerken. Die Facebook-Mutter Meta warnt nun, statt zu löschen.

Der Facebook-, Instagram- und Whatsapp-Konzern Meta wird mehr von Künstlicher Intelligenz erzeugte oder manipulierte Fotos und Videos mit Warnhinweisen auf seinen Plattformen lassen, statt sie zu löschen. Das gab der Konzern mit Sitz in Kalifornien am Freitag bekannt. Meta folgt mit der Änderung einer Empfehlung seines unabhängigen Aufsichtsgremiums, das eine Einschränkung der Redefreiheit befürchtete. Die Lockerung gilt nicht für Inhalte mit Hassrede, Mobbing oder Falschinformationen zu Wahlen, wie der Konzern mitteilte. Diese würden weiterhin gelöscht.

Meta will Inhalte unter anderem Anhand von Metadaten der Dateien mit der Kennzeichnung "Made with AI" versehen. Außerdem soll eine hauseigene Technologie zum Einsatz kommen, die mit KI erstellte Beiträge automatisch erkennen soll. Die neuen Regeln sollen für Facebook, Instagram und den Kurznachrichtendienst Threads gelten. "Wir sind der Meinung, dass Transparenz und die Bereitstellung zusätzlicher Informationen die bessere Art und Weise ist, diese Art von Inhalten zu behandeln", schrieb die Vize-Chefin der Abteilung für Inhaltsrichtlinien bei Meta, Monika Bickert, in einem Blog-Eintrag. So könne eine Einschränkung der Meinungsfreiheit durch das Löschen von Inhalten vermieden werden.

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Neue Kennzeichnungen ab Mai

Dank Fortschritten bei der KI-Technologie wird es immer einfacher, täuschend echt aussehende Bilder - und inzwischen auch Videos - von Software erstellen zu lassen. Damit lässt sich auch die öffentliche Meinung manipulieren, denn für das menschliche Auge sind solche gefälschten Bilder und Videos kaum und gar nicht mehr als solche zu erkennen. Gerade Menschen, die nicht geübt und kompetent im Medienkonsum sind, laufen Gefahr, die damit bewusst verbreiteten "Fake News" für wahr zu halten. Das ist besonders bei der Einflussnahme vor Wahlen gefährlich für demokratische Gesellschaften. Das Meta-Aufsichtsgremium "Oversight Board" hatte unter anderem angesichts der in diesem Jahr anstehenden Präsidentschaftswahl in den USA vor der Veröffentlichung irreführender, KI-generierter Inhalte gewarnt.

In Fällen, in denen diese Gefahr besonders groß ist, will Meta zusätzliche Markierungen besonders prominent platzieren. Die neuen Kennzeichnungen sollen im Mai eingeführt werden. Zum Juli will Meta dann den bisherigen restriktiveren Umgang mit KI-Inhalten aufgeben. Neben Meta haben weitere große US-Techunternehmen wie Microsoft, Google und OpenAI Maßnahmen zur Kennzeichnung KI-generierter Inhalte beschlossen.

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