Corona-Regeln in Berlin -
Unabhängig von weiteren geplanten Lockerungen von Corona-Maßnahmen in Berlin werden in Kultureinrichtungen grundsätzliche Hygieneregeln weiterhin Bestand haben. "In den Kultureinrichtungen ist Corona nicht vorbei", betonte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Dienstag im rbb24 Inforadio. Man werde weiterhin darauf achten, dass Besucherinnen und Besucher sicher seien, so Lederer.
In Häusern wie der Philharmonie, dem Berliner Ensemble und dem Renaissance-Theater besteht weiterhin eine Maskenpflicht, andere Häuser wie die Staatsoper Unter den Linden, Deutsche Oper, und Komische Oper empfehlen seit dem 21. April das Tragen von FFP2- oder medizinischen Masken. Auch in einzelnen Museen wie beispielsweise im Naturkundemuseum gilt nach wie vor FFP2-Maskenpflicht. Der Senat empfiehlt optional zu einer Maskenpflicht eine Testpflicht sowie Mindestabstände auf Sitzplätzen. Die Umsetzung wird aber den Kultureinrichtungen überlassen.
Gleichwohl befürwortet Lederer das Vorhaben des Senats, die Isolationspflicht von mit Corona-Infizierten auf fünf Tage zu begrenzen. Dies soll für Infizierte gelten, die an Tag fünf ihrer Infektion bereits seit 48 Stunden symptomfrei sind. Ein entsprechender Beschluss soll am Dienstag gefällt werden.
Lederer verweist auf Omikron-Kenntnisse der Wissenschaft
Dazu sagte Lederer, grundsätzlich sei dies eine schwierige Abwägung. Immer wieder seien Kulturveranstaltungen komplett ausgefallen, weil beispielsweise ein Ensemblemitglied positiv getestet, aber symptomfrei gewesen sei. Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) halte aber die Verkürzung der Isolationspflicht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen für vertretbar, und dem schließe er sich an.
Die Folgen der Omikron-Variante seien besser beherrschbar, so Lederer: "Wir haben als Kulturverwaltung immer sehr auf enge Kooperation mit der Wissenschaft gesetzt und deswegen auch Empfehlungen für Präventionsstandards gemeinsam mit den Kultureinrichtungen erarbeitet."
Lederer: "Kultursommer ist genau richtig"
Auf einer vergleichbar sicheren Seite in Sachen Infektionsschutz sei man derweil bei Veranstaltungen im Freien, weswegen er auch optimistisch auf den bevorstehenden Kultursommer blicke: Von Juni bis September plant Berlin zum zweiten Mal ein 90-tägiges Freiluft-Veranstaltungsprogramm. Es soll auch dabei helfen, das kulturelle Leben in der Hauptstadt nach zwei Jahren Corona-Pandemie wiederzubeleben.
"Es ist auch richtig zu sagen, kostenfrei und draußen im Sommer, da ist das Risiko deutlich geringer und deswegen ist der Kultursommer genau richtig, wie eben auch die Fortsetzung unserer Hilfen für Kulturbetriebe und freie Szeneeinrichtungen", sagte Lederer.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten im letzten Jahr habe man nun wichtige Erfahrungen gesammelt, die Kommunikation mit den Bezirken verbessert und früher mit der Planung des Kultursommers begonnen, so Lederer. Er sei deshalb optimistisch, dass in diesem Jahr alles besser laufen werde.
Sendung: rbb24 Inforadio, 26. April 2022, 7:25 Uhr