Dürre in Berlin und Brandenburg - Auf dem Trockenen

Di 16.08.22 | 18:46 Uhr
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Das Tempelhofer Feld 2021 und 2022
Das Tempelhofer Feld im August 2021 und im August 2022 | Bild: Sentinel Hub

Die Waldböden in Brandenburg knistern, Berliner Bäume werfen frühzeitig Blätter ab, Flüsse in der Region verdursten. Wie schwer die Dürre in diesem Sommer wirklich ist, zeigen diese Satellitenbilder.

Die Farbe grün schwindet immer mehr aus dem Berliner Stadtbild und der Landschaft in Brandenburg. Ersetzt wird sie durch ein tristes Beige oder Braun. Die Region habe zuletzt ein mediterranes Klima gehabt, so der Deutsche Wetterdienst. Der Juli dieses Jahres sei "deutlich zu warm, erheblich zu trocken sowie sehr sonnig" ausgefallen.

In puncto Regenmenge sah es im Juli sowohl in Brandenburg als auch in Berlin alles andere als üppig aus. In Brandenburg fielen nur 35 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Schnitt der Jahre 1961 bis 1990 waren es 54 Liter pro Quadratmeter. In Folge der Dürre konnte sich im Landkreis Elbe-Elster ein Großbrand von mehr als 800 Hektar Fläche entwickeln.

In Berlin fielen zeitgleich sogar nur 30 Liter pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Im Schnitt der Jahre 1961 bis 1990 waren es 53 Liter pro Quadratmeter, also fast doppelt so viel.

In den Wäldern rund um Beelitz im Landkreis Potsdam-Mittelmark hat es im Juni dieses Jahres gebrannt. Die Spuren sind davon sind deutlich auf dem rechten Bild zu erkennen.

Schon im Frühjahr: enorme Trockenheit in Berlin und Brandenburg

Der fehlende Regen ließ in Brandenburg die Waldbrandgefahr schon im April dieses Jahres deutlich ansteigen. Der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel, sprach am 30. April gegenüber von rbb|24 von einer hohen Gefahrenlage. In elf von 14 Landkreisen galt zu dem Zeitpunkt die zweithöchste Waldbrandwarnstufe 4.

Die zunehmende Trockenheit beeinträchtigt Experten zufolge mittlerweile auch das Wachstum wichtiger landwirtschaftlicher Pflanzen. Am stärksten betroffen sei der Nordosten Brandenburgs, wo es mittlerweile von Mitte März bis Mai an etwa 40 Tagen nicht mehr regne, sagte Tobias Fuchs vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bei der Vorstellung des DWD-Klima-Statusberichts am im Mai 2022.

Der Bereich um den Park Sanssouci waren im August 2021 (linkes Bild) noch um einiges grüner als in diesem August.

Der Werbellinsee ist der zweitgrößte See Brandenburgs und ist an den tiefsten Stellen um die 50 Meter tief. Deshalb macht ihm die Dürre weniger aus als kleineren Gewässern, aber in der Landschaft rund um den See erkennt man, dass es zu wenig geregnet hat in den vergangenen Wochen.

Das Tempelhofer Feld gleicht eher eine Sandfläche auf dem Bild vom August 2022.

Sendung: rbb24 Abendschau, 16.8.2022, 19:30 Uhr

48 Kommentare

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  1. 48.

    Am 28. Juli war Erdüberlastungstag (bei uns schon im Mai) und keine/r hat's gemerkt, weil alle mit konsumieren beschäftigt waren.

  2. 47.

    Ich habe das Gefuel das der wirklich Grund fuer das Klima nicht erkannt wird.
    Die ueber die staendig steigende Bevoelkerung. Die immer mehr verbraucht.
    Wodurch Immer mehr hergestellt werden muss.

  3. 46.

    Ich frage mich jeden Tag, mit welcher Selbstverständlichkeit die Luft verpestet wird. Wissentlich. Einfach nur egoistisch. Wenn's zu warm wird in der Dreckkarre, einfach die Klimaanlage anmachen.

  4. 45.

    Das könnte man auch Evolution nennen, nur was wirklich wichtig ist wird überleben. Das entscheidet die Natur ganz von selbst. Nach dem Motto nur die harten kommen in den Garten.

  5. 44.

    Weiß nicht, wo Sie herkommen, „Bonnie“, aber ich, 54, in Berlin geboren und aufgewachsen, habe als Kind auf der Straße Völkerball gespielt. Noch vor hundert Jahren gab es mehr Fahrräder als Autos in Berlin, vor 200 Jahren gar keine Autos. Und Stadt ist Berlin noch länger. Insofern ist Ihre Aussage „Autos gehören zur Stadt.“ einfach nur falsch. Eher ist es so, daß wegen schlecht ausgebautem ÖPNV die Menschen auf dem Dorf ihre Autos brauchen.

  6. 42.

    Für die Einen ist es Unkraut, für die Anderen eine naturbelassene Wiese.

  7. 41.

    "Autos gehören zur Stadt. "
    Wer sagt das bzw. wo ist dies festgeschrieben?
    Wie haben wohl unsere Urväter und -mütter Städte gegründet ohne Autos?

    Dogmen bringen keinen weiter. Lösungen sind gefragt. Fakt ist, der individuelle PKW-Verkehr erbringt mit seinen Steuern und Abgaben nicht im Ansatz einen Ausgleich für die Kosten, die er der Gesellschaft aufbürdet. Deshalb muss die Gesellschaft verträgliche Wege finden, diese Last zu reduzieren. Sagt ein begeisterter Autofahrer, der freiwillig immer öfter auf Rad und Bahn umsteigt...

  8. 40.

    Autos gehören zur Stadt.
    Die idee alles zu verbieten und die Kinder auf der Strasse statt in Parks und Spielplätzen toben zu lassen klinkt doch sehr nac zugezzgenen vom Dorf!

    Wer keine Lust auf Grossstadt hat soll doch bitte aufs Land schielen und Berlin nicht belästigen mit Dorfkultur.

  9. 38.

    Viele Planzenarten kommen auch mit sehr wenig Wasser und wenig menschlichem Zutun aus. Gar keine Bäume, Sträucher, Windschutzhecken, etc. neu anzupflanzen, ist die schlechteste Variante für unser Klima und unsere Natur. Auch die riesigen Monokulturen der Agrarindustrie und der Holzindustrie sollten langsam, mal hinterfragt werden.

  10. 36.

    Ich finde es schrecklich, was mit unserer Natur, auch und vor allem durch unser Zutun geschieht.

    Jedoch nehme ich mich nicht so wichtig. Die Natur wird sich selbst heilen. Das Leben findet einen Weg. Mit oder ohne Menschen. Wenn wir es nicht raffen, dann eben ohne uns. Die angebliche Spitze der Evolution wird gekappt. Na und? Kann nur gut sein für den Planeten.

  11. 35.

    Schön dass sie mal wieder alles an den Autos festmachen, nach dem Motto sind die erstmal weg sind alle Probleme gelöst. Ich gebe ihnen allerdings recht es müssen weniger Autos werden, am besten wäre erstmal eine zweitwagensteuer und die recht teuer. Aber darum geht's ja hier nicht, wir haben das Tempelhofer Feld das könnte man bepflanzen ebenso den Flughafen Tegel nur um einige Beispiele zu nennen. Warum das allerdings nicht passiert sollte man vielleicht an anderer Stelle nachfragen.

  12. 33.

    Einfach mal einen raushauen, und sich an den Antworten derer ergötzen die es kapiert haben, das es kein ganz normaler Sommer ist , wie die letzten mindestens 5 Sommer auch schon Nicht ( Trockenheiten und Hitze 2019 bis 2020, Flut und Unwetterkatastrophen 2021)
    Wachen sie auf und leben sie 2022, und nicht 1985 wo es wirklich noch ganz normale Sommer gab mit um 25 Grad und immerwieder Regen , und nur selten Hitzewellen mit weit über 30 Grad

  13. 32.

    Das einzige bei uns im Garten was noch grün ist, ist das Unkraut.

  14. 31.

    @ Oliver, jo es ist Sommer. Und Sie waren definitiv zu lange in der Sonne.

  15. 30.

    Vor allem die nichgenutzen Wege,sprich Fahrradwege können dann Mal weg.Nichtgenutzte Radleichen umgehend wieder recyceln und Radroudys auf Dauer aus dem Verkehr ziehen.Wege die man mit mit dem Auto zurück legen muss kann man auch zu Fuß erledigen und Brauch nicht noch zusätzlich bestehende Infrastruktur für sportliche Aktivitäten wie Radfahren zerstören.

  16. 28.

    Es sollte aufgehört werden massiv Wohnungen zu bauen, das Problem der überteuerten Mieten wird damit auch nicht gelöst. Statt dessen wird die Stadt massiv verdichtet, vorhandene Grünflächen vernichtet.

  17. 27.

    Nun denn. Es ging nur um die Idee, nicht um die mit Sicherheit auftretenden Probleme und (Ver-)Hindernisse. Das ist eine ganz andere Hausnummer und die Bewässerung wird eine der Kleineren sein.

  18. 26.

    Leider müssten die gepflanzten Bäumchen dann aber auch immer wieder gegossen werden. Sonst wäre ihre ganze Pflanz-Aktion sinnlos. Und wer sollte das übernehmen, das Gießen?

  19. 25.

    Obwohl gefühlt weit weg, wäre ich auch dabei. Eine schöne Idee. Aber fünf Bäumchen kosten auch eine Menge. Nicht jeder, der vll. gern mitmachen würde kann das stemmen. Ihre Idee mit einer Spendenfinanzierung gepaart, z.B. über https://www.gofundme.com/de-de könnte auch jene dazu bringen, die vll. etwas klamm sind.

  20. 24.

    Ich wäre dafür den Autoverkehr stark einzugrenzen und so unbequem zu machen, so das dann doch irgendwann mal weniger Autos in der Stadt fahren. Dann könnten einige verdichtete Flächen vielleicht auch aufgebrochen werden, denn dazu gehört ja auch die überbordene sekundäre Infrastruktur wie Autohäuser, Tankstellen, Waschanlagen..warum wird eigentlich das Wässern von Gärten reglementiert, nicht aber das Autowaschen gänzlich untersagt. Und die Autos die dann noch verbleiben, gehören in Parkhäuser, denn erwiesenermaßen sind es kleine Heizungen.

  21. 23.

    Bei den Kastanien gibt es für das Erscheinungsbild eine zweite Ursache. Die verlieren schon seit ein paar Jahren die Blätter regelmäßig im August, weil sie von der Miniermotte befallen sind, die so gut wie keine natürlichen Feinde hat.
    Aber es gibt die Theorie, dass die Bäume irgendwann durch Genmutation ein Pflanzengift bilden, das sie vor Fressfeinden schützt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Miniermotten
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rosskastanienminiermotte#Nat%C3%BCrliche_Feinde

  22. 22.

    Ach Trolliver. Mal einen raushauen, sich aufs Sofa setzen, Popcorn futtern und grinsen. Das wäre jetzt die einzig vertretbare Erklärung für deinen Post.

  23. 21.

    Die lange, immer öfter wiederkehrende Trockenheit schadet nicht nur Pflanzen und Tieren, sondern auch uns Menschen.
    Bei denen, die zu wenig trinken, trocknet das Großhirn aus und die Denkfähigkeit sinkt rapide.
    Aber was soll's? Es is ja Sommer und über den Winter, der nicht mehr stattfindet, brauchen Betroffene dann nicht mehr nachdenken.

  24. 20.

    Die drei relativ alten Kastanienbäume ( nach Aussagen älterer Bewohner* ca. 50 Jahre alt) in unserem Innenhof sehen jetzt -Mitte August 2022- schon so aus wie eigentlich Anfang/Mitte Oktober! Die Blätter vertrocknet braun und die noch kleinen Kastanien-Igel fallen jetzt schon ab ! ! ! Dabei haben diese Bäume es noch gut, sie stehen NICHT an der Straße, haben wirklich viel Platz und wir Anwohner kümmern uns um die Bäume... Es ist schon erschreckend, denn es geht ja nicht nur "unseren" Bäumen so

  25. 19.

    Ich würde Ihnen beim Bepflanzen von Freiflächen, mit Bäumen, gerne helfen - ganz meine Meinung !!! Schatten von Bäumen, ist der größte Mangel in Berlin und in Brandenburg. Wo kein Schatten ist, ist eben nur heiße Sonne.

  26. 18.

    Schade um das Tempelhofer Feld. Ich hätte gern bei einer groß angelegten Bürgeraktion zum Bepflanzen des Feldes mit je 5 Bäumen pro Teilnehmendem mitgemacht. Damit hätte man Schatten gehabt. Leider scheint der braune Sand die Oberhand zu gewinnen.

  27. 17.

    Sie haben den Enrnst der Lage absolut nicht verstanden. Es ist eben kein normaler Sommer mehr, und das seit mehreren Jahren in Folge.

  28. 16.

    Nein, Oliver, es ist nicht „einfach nur Sommer“. Seit fast einer Woche Temperaturen von an und über 30 Grad in Berlin ist nicht der mitteleuropäische Sommer, der normal war.

  29. 15.

    Nachtrag: auch der Mensch wird irgendwann von der Weltgeschichte verschwinden. Der Unterschied für mein Verständnis: die Dino‘s konnten dies nicht erfassen. Anders als wir Menschen…wir können ermessen, was geschieht. Und sehen die Katastrophe, die kommt. Und nur versuchen, hinauszuzögern, was seit Millionen Jahren mit dem Wandel der Erde geschieht. Ich kann mich als 1960er Generation nur entschuldigen bei unseren Kindern,,nicht früher etwas getan zu haben. Wir/ ich habe es versäumt.

  30. 13.

    Sommer ja…nur, dass die heißen Tage zugenommen haben und die Jahreszeiten verschoben sind, wenn überhaupt ein Übergang noch merkbar ist. Wir dürfen nicht negieren, dass die Sommer insgesamt heißer werden. Ja, es gab immer heiße Tage/Sommer. Aber die Intensität hat zugenommen. Wir werden akzeptieren müssen, dass das Klima sich (wieder )ändert. Hat die Erdgeschichte immer getan. Wir haben unseres dazugetan und beschleunigt. Wir können das ganze vielleicht noch entschleunigen, aber nicht aufhalten.

  31. 11.

    Ja, es ist Sommer! Und es gab auch schon früher ein paar heißere Tage und weniger Regen. Wer aber jetzt noch immer nicht kapiert hat, dass der Klimawandel in vollem Gange ist; wir jetzt schon durchschnittlich bis zu drei Grad mehr haben, als in all den Jahren zuvor; die Dürreperioden länger und extremer werden seit Aufzeichnung: der hat echt den Schuss nicht gehört!

  32. 9.

    Es gibt Luftaufnahmen vom Tempelhofer Feld von verschiedenen Jahren im Internet zu sehen. Darauf ist das Feld fast nie in grünem Antlitz zu sehen sondern eher gold/gelb und vertrocknet und das bei grünen Bäumen im Umfeld. Also kommt dieses öfter vor !

  33. 7.

    Mensch Oliver, da haste dir aber viel Mühe gegeben beim Nachdenken und Verstehen.

    Es war auch letztes Jahr Sommer. Und die Jahre davor auch. Die Auswirkungen der jetzigen Hitzewelle, die schon ca seit fast Juni anhält ist für einen Berliner Sommer eben nicht normal.

    Aber wer weiß, vielleicht verwechselst Du ja die Erinnerungen an frühere Sommer mit deinem früheren Familien-Sommerurlaub an der Adria/am Balaton/Tunesien.

  34. 5.

    Du hast auch den Schuss nicht gehört, oder? Ich empfehle die Sendung mit der Maus, da wird die Klimakatastrophe für 6Jährige erklärt.

  35. 4.

    Erstmal wir haben Sommer da ist es mal warm und es scheint die Sonne. Es gibt ja auch kaum noch Grünflächen in Berlin die auch noch mit Bäumen bewachsen sind es werden Grünflächen vernichtet um Häuser zu bauen z.B. Hellersdorf Zossener Straße, Landsberger Ecke Blumberger Damm. Wenn ich alles versiegel brauche ich mich nicht zu wundern daß es keine Flächen mehr gibt die Wasser speichern können.

  36. 3.

    Und nächstes Jahr heulen alle rum,weil es zuviel regnet. Man Leute, es ist Sommer.

  37. 2.

    Ich kenne sehr viele, mich Inbegriffen, die das lange verdrängt haben bzw. nicht wahrhaben wollten. Ich habe meine Meinung inzwischen geändert, habe Angst vor dem, was wahrscheinlich kommt. Nicht wegen mir,wir haben unser Leben gelebt. Nein Angst um Kinder und unser Enkelchen. Das heißt jedoch nicht, das ich nicht auf die Umwelt geachtet hätte. Im Gegenteil, ich könnte um jeden Baum heulen, der nicht mehr ist. Sehr traurig

  38. 1.

    Es ist erschreckend. Ich habe 2014 eine Wohnung gekauft und hab mir noch überlegt ob ich schon mal vorsorglich die Leitungen für die Klimaanlage legen lassen soll. Hätte ich das nur gemacht. Aber mit Klima retten wir die Welt nicht, aber vielleicht krepiere ich nicht wegen der Hitze. Gott sei gepriesen, dass ich keine Kinder un Enkel habe. Das habe ich lange bereut und jetzt fühle ich es als Privileg.

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