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Quelle: dpa-tmn/Z.Scheurer

AOK-Auswertung zu Berlin und Brandenburg

In der Region leben immer mehr stark übergewichtige Menschen

In der Region gibt es aktuell deutlich mehr adipöse Menschen als noch vor einigen Jahren. Das zeigen Versichertendaten der AOK Nordost. In Brandenburg sind Menschen demnach wahrscheinlicher stark übergewichtig als in Berlin.

Der Anteil von Menschen mit Adipositas-Diagnose ist in Berlin und Brandenburg innerhalb von zehn Jahren stark gestiegen. Das berichtet die AOK Nordost unter Bezug auf eine Auswertung von Versichertendaten.

Starke Unterschiede zwischen Potsdam und Elbe-Elster

Demnach ist im Jahr 2021 jeder achte AOK-Versicherte in Brandenburg stark übergewichtig gewesen, also rund 13 Prozent der Bevölkerung. Zehn Jahre zuvor seien lediglich neun Prozent der AOK-Versicherten in Brandenburg adipös gewesen, hieß es.

Hochgerechnet auf die Bevölkerung würde dies bedeuten, dass aktuell etwa 313.000 Menschen in Brandenburg stark übergewichtig seien.

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Allerdings existierten große regionale Unterscheide im Land. So seien im Potsdamer Stadtteil Babelsberg Nord sechs Prozent der Versicherten adipös, in Uebigau-Wahrenbrück (Elbe-Elster) gebe es hingegen Ortsteile, in denen rund 41 Prozent der Menschen stark übergewichtig seien.

Anteil adipöser Berliner steigt um drei Punkte

Eine ähnliche Entwicklung habe es im gleichen Zeitraum in Berlin gegeben. Allerdings auf einem niedrigeren Niveau. 2021 sei bei jedem neunten Versicherte der Krankenkassen, also etwa elf Prozent, Adipositas diagnostiziert worden. Zehn Jahre zuvor seien es lediglich acht Prozent gewesen.

Hochgerechnet entspräche das etwa 380.000 Berlinerinnen und Berlinern.

Die wenigsten Adipositas-Diagnosen in Berlin gebe es im Kiez rund um die Immanuelkirchstraße im Ortsteil Prenzlauer Berg (sechs Prozent), in Oberspree (Treptow-Köpenick) seien hingegen rund 19 Prozent der Einwohner stark übergewichtig.

Deutlich erhöhtes Risiko für weitere Erkrankungen

Die AOK Nordost ist nach eigenen Angaben die größte Krankenkasse in Brandenburg wie in Berlin, die Auswertung sei annähernd repräsentativ für die Bevölkerung. Da die Zahlen auf ärztlichen Diagnosen basieren, müsse damit gerechnet werden, dass viele Betroffene nicht erfasst wurden. Die Dunkelziffer liege in beiden Ländern weit höher, hieß es.

Die Kasse weist darauf hin, dass Adipositas das Risiko für eine Reihe von Erkrankungen zum Teil deutlich erhöht. Stark übergewichtige Menschen leiden demnach besonders oft an Rückenschmerzen, Asthma und Depressionen, Bluthochdruck sowie Diabetes. Auch das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen werde durch Übergewicht deutlich erhöht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.08.2023, 18.20 Uhr

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