Blockierte Busspuren in Berlin - BVG schleppte in diesem Jahr schon rund 7.500 Fahrzeuge ab

Mo 18.12.23 | 12:56 Uhr
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Symboilbild: Ein Abschlepper der Berliner Verkehrsbetriebe BVG. (Quelle: IMAGO/Dirk Sattler )
Bild: IMAGO/Dirk Sattler

Aktuelle Zahlen zeigen, dass Busspuren in Berlin immer häufiger blockiert werden. Seit 2020 schleppt die BVG falschgeparkte Fahrzeuge auf Busspuren ab - allerdings setzt das Unternehmen nicht mehr selbst um.

  • BVG lässt Falschparker nur noch von externen Anbietern abschleppen
  • allein in diesem Jahr wurden bereits rund 7.500 Fahrzeuge umgesetzt
  • rund 40 BVG-Mitarbeiter weiterhin im Einsatz, um Busspuren zu kontrollieren

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) schleppen falsch geparkte Fahrzeuge nicht mehr selbst ab. Das kündigte BVG-Chef Rolf Erfurt bereits in der vergangenen Woche im Verkehrsausschuss an.

Das Unternehmen bekräftigte am Montag auf Nachfrage, dass sich am grundsätzlichen Verfahren nichts ändere. "Die gesamte Verantwortung, Beauftragung und Bearbeitung liegen nach wie vor vollständig in unseren Händen. Der einzige Unterschied ist, dass bei einer blockierten Busspur oder Haltestelle nun meist ein privater Abschlepper in unserem Auftrag anrückt", teilte Pressesprecher Markus Falkner am Montag rbb|24 mit.

BVG: Notwendigkeit eines Abschleppdienstes wird nicht kleiner

Die Zahlen belegen laut Falkner, dass "die Notwendigkeit der Einsätze leider nicht kleiner wird". Bis November dieses Jahres wurden bereits etwa 7.500 Fahrzeuge durch oder im Auftrag der BVG umgesetzt. Zum Vergleich: Waren es 2020 noch rund 4.900 Abschleppvorgänge, stiegen die Zahlen in den Folgejahren weiter an: 2021 auf 7.400 und 2022 auf 7.900.

"Wenn ein Bus im Stau steht, weil ein Falschparker die Busspur blockiert, betrifft das pro Bus bis zu rund 100 Fahrgäste", so der Pressesprecher. Bei gleicher Taktung werde auch mehr Personal benötigt, wenn die durchschnittliche Geschwindigkeit der Busse sinke. Nach rbb-Informationen ist die Durchschnittsgeschwindigkeit der Busse in den vergangenen Jahren von 17,98 auf 17,90 Kilometer pro Stunde gesunken.

Busspur-Kontrolleure weiter im Einsatz

Neben den BVG-eigenen Abschleppern seien seit einiger Zeit auch private Dienstleister im Auftrag des Unternehmens tätig. "Seit Beginn dieses Jahres sind hauptsächlich unsere Dienstleister im Einsatz, um Falschparker auf Busspuren oder in Haltestellen umzusetzen. Dieser Einsatz von externer Expertise hat sich als sehr effektiv erwiesen", teilte der Sprecher weiter mit.

Im Mobilitätsausschuss des Berliner Senats sagte BVG-Chef Erfurt am vergangenen Mittwoch, dass das Unternehmen ein Verkehrs- und kein Abschleppunternehmen sei. Für die BVG seien aber weiterhin rund 40 Mitarbeiter im Einsatz, die die Busspuren kontrollieren und gegebenenfalls einen Abschleppdienst rufen. Die rund 35 Mitarbeiter des Abschleppservice seien ebenfalls weiter mit den bisherigen Fahrzeugen im Einsatz, vorrangig für interne Einsätze.

Seit Januar 2020 darf die BVG auf Basis des Mobilitätsgesetzes mit eigenen Abschleppfahrzeugen ausrücken und/oder im eigenen Auftrag abschleppen, um die Busspuren freizubekommen.

29 Kommentare

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  1. 28.

    "Ich bin selbst Radfahrende und versprühe gg. NIEMANDEN Hass und Hetze....."

    Okay, wie kommt dann der Satz zustande?

    "Ihr Hass gegen die Autofahrer lässt Sie offenbar die Realität nicht mehr sehen." Das war ihre Antwort auf den Kommentar von Isi 18.12.2023 | 14:22 Uhr.

    Ich seh da keinen Hass, sondern eine sehr nüchterne Zustandsbeschreibung,

  2. 27.

    Jeden Tag höre ich , wer in Deutschland lebt soll sich an Deutsche Regeln und Gesetze halten.
    Weiß jetzt nicht wo sie das Problem sehen.

  3. 26.

    "Aber bei der heiligen Kuh Auto werden halt gerne einmal beide Augen zugedrückt und alle verfügbaren Hühneraugen noch dazu."

    Und es wird obendrein behauptet die Radfahrenden wären die größten Rowdys und als Begründung wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Das geht bis zur Verunglimpfung von Verkehrstoten. "Selbst schuld" ... "Vorfahrt erzwungen" usw.

  4. 25.

    Antwort auf "Novalis " vom Montag, 18.12.2023 | 22:10 Uhr
    "Aber wenn sie seitenlang Hass und Hetze gegen Radfahrende versprühen geht das so in Ordnung? " Sie haben wohl auf den falschen Kommentar geantwortet, oder??
    Ich bin selbst Radfahrende und versprühe gg. NIEMANDEN Hass und Hetze.....

  5. 24.

    "Busspuren gehören abgeschafft. Dafür dass diese nur gelegentlich für wenige Sekunden genutzt werden und die Hauptzeit brach liegen, ist das eine Verschwendung der knappen Infrastruktur."

    Private Autos gehören abgeschafft, fahren zu 99 % nur mit einem Insassen und stehen 70 % von 365 Tagen nur nutzlos herum und verschwenden einen Großteil Verschwendung der knappen Infrastruktur.

    "Da muss sich niemand wundern, wenn dies Verstöße provoziert. "

    Sie sind also auch dafür Bankraub und Steuerhinterziehung zu legalisieren? Man merkt doch deutlich wie manche Autofahrer ticken, deren Hobby auch noch von allen Steuerzahlern finanziert wird.

  6. 23.

    Vielen Autofahrern sind die Verkehrsregeln gleichgültig, viele deuten se auch einfach für sich um und halten sich für so wichtig, daß sie mal eben den Straßenverkehr lahm legen. Die 350 Euro wären gut aufgehoben in der Anlage weiterer Busspuren ud deren Ausstattung mit Überwachungskameras.

  7. 22.

    Kostet so ein Vorfall den Halter jedes Mal 350€? Das ist ja eine tolle Einnahmequelle!

  8. 21.

    Busspuren gehören abgeschafft. Dafür dass diese nur gelegentlich für wenige Sekunden genutzt werden und die Hauptzeit brach liegen, ist das eine Verschwendung der knappen Infrastruktur. Wenn die BVG über ihre Fahrpläne jammert, dann müssen sie eben mal realistische Fahrpläne aufstellen und nicht so, als könne man im Berufsverkehr wie Nachts um 3 Durchfahren.
    Außerdem ist das die Folge der verfehlten RRG Verkehrspolitik. Ich musste heute in den Samariterkiez in Friedrichshain. Dieser ist komplett reserviert für die Anwohner (die aber ihrersets selbstredend vor anderer Haustüren fahren). Da muss sich niemand wundern, wenn dies Verstöße provoziert. Ich habe hinter einer Sitzecke auf der Straße geparkt. Als wenn jemand bei dem Wetter seit schon 3 Monaten dort sitzen würde.. blockiert aber 2 Parkplätze für 3 Monate im Sommer.

  9. 20.

    Ach, es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Weiter so und ohne Gnade! Bin selber auch täglicher Autofahrer und finde diese Rücksichtslosigkeit zum K…..

  10. 19.

    Antwort auf "Enri" vom Montag, 18.12.2023 | 20:30 Uhr
    "7500 Fahrzeuge bei 40 Kontroleuren macht ca. 1 Fahrzeug je Arbeitstag je Mitarbeiter...." Rechnen Sie lieber in Ruhe noch mal nach.... und überdenken Sie Ihren Text noch mal.

  11. 18.

    Antwort auf "Isi" vom Montag, 18.12.2023 | 14:22 Uhr
    "7500 sind nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein- ..." 7.500 in elf Monaten nur von den Busspuren sind doch kein Tropfen... Ihr Hass gegen die Autofahrer lässt Sie offenbar die Realität nicht mehr sehen.

  12. 17.

    7500 Fahrzeuge bei 40 Kontroleuren macht ca. 1 Fahrzeug je Arbeitstag je Mitarbeiter. Schlechte Quate, wie ich finde.

  13. 16.

    Wiso Aufklärung? Das lernt man beim Führerschein!
    Aber wenn selbst die Fahrschulen auf der Busspur parken fällt mir nix mehr ein.

  14. 15.

    Sorry, ganz oft sind die Leute zu faul ein paar Schritte zu laufen und müssen vor der Tür parken. Beim Friedrich von Weizäckerplatz gibts ne Tiefgarage, sie ist billiger als die Parkzone und Platz gibts. Aber rs ist halt bequemer vor der Tür zu parken! Wo soll den auch der Platz herkommen? Busspuren sind wichtig.

  15. 14.

    Ginge es hier um auf der Busspur parkende Fahrräder hätten wir jetzt 130 Kommentare Minimum und nicht nur eine Handvoll. Offenbar halten die Autofreiheitsforderer das Thema für nicht bedeutend genug.
    Auf der einen Seite fordert man Führerschein für Radfahrer. Auf der anderen Seite ist Fehlverhalten von führerscheinbesitzenden Autofahrern keinen Kommentar wert. Wie passt das zusammen?

  16. 13.

    7500 sind nur der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein- bei konsequenter Anwendung geltenden Rechts wären da etlichen Nullen mehr hintendran- und noch sehr viel mehr, wenn das OA seine Aufgaben diesbezüglich erledigen würde und konsequent Falschparker entfernen würden, die auf Rad- und Gehwegen, im Kreuzungsbereich, Feuerweheinfahrten, vor abgesenkten Bordsteinkanten, in Fußgängerfurten, also generell überall da, wo Parken einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr darstellt.

    Aber bei der heiligen Kuh Auto werden halt gerne einmal beide Augen zugedrückt und alle verfügbaren Hühneraugen noch dazu.

  17. 12.

    "Problem" ist auch das viele auch nur "ganz kurz" vielleicht fünf Minuten falsch parken, wobei oft dutzende Radler behindert werden

    Ob ein Abschleppfahrzeug immer rechtzeitig vor Ort sein kann?

  18. 11.

    Also wir haben das schon in der Schule gelernt, was richtig und falsch ist. Und sein Auto abzustellen, wo Parkverbotszone ist, ist nun mal falsch. Unwissenheit schützt nicht vor Strafe. Man kann nur daraus lernen.

  19. 10.

    "Abschleppen statt Aufklärung!"

    Hmmm...
    Sollte die Aufklärung nicht bereits durch den Besuch einer Fahrschule erfolgt sein?

    Was ist daran missverständlich?

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