Hokus Pokus Krokus - Kommt jetzt der Frühling in Berlin und Brandenburg?

Do 15.02.24 | 12:00 Uhr
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Archivbild: Zahlreiche Krokusse sind zu sehen im Ortsteil Schmargendorf, Bezirk Berlin Wilmersdorf. (Quelle: imago images/Zeitz)
Bild: imago images/Zeitz

In der Winterjacke wird es jetzt langsam zu warm, der erste Cappuccino draußen schmeckt schon wieder, mancherorts stecken Blümchen bereits die Köpfe hervor. Ist der Frühling in Berlin und Brandenburg so langsam da?

Auf warmes und trockenes Frühlingswetter werden wir wohl noch etwas warten müssen: "Astronomisch gesehen sind wir immer noch im Winter", so Andreas Arndt vom ARD-Wetterkompetenzzentrum gegenüber dem rbb.

Am heutigen Donnerstag jedoch erwarten die Menschen in Berlin und Brandenburg frühlingshafte Temperaturen und ein wolkenverhangener Himmel. Auf sehr milde 12 bis 14 Grad klettern die Werte, wie der Deutsche Wetterdienst voraussagte. Nach einem teils neblig-trüben und regnerischen Donnerstagmorgen bleibt es den weiteren Tag über meist bedeckt. Regional fällt Regen, besonders in Südbrandenburg gibt es aber auch längere trockene Abschnitte.

In Brandenburg könne das Thermometer auch mal bis zu 17 Grad Celsius in der Spitze erreichen. Das sei "definitiv außergewöhnlich, aber kein Rekord", so der Meteorologe.

Frühling startet 2024 am 20. März

Offizieller - das heißt astronomischer - Frühlingsbeginn 2024 auf der Nordhalbkugel ist der 20. März. Dann sind Tag und Nacht genau gleich lang - dasselbe findet auch zum Herbstanfang als Tagundnachtgleiche statt. Der Grund ist die Neigung der Erdachse.

Sie ist auch der Grund, warum die Tage nun wieder etwas schneller heller werden.

Der Frühling wird noch einmal unterteilt in Vorfrühling, Erstfrühling und Vollfrühling. Festgemacht werden diese Phasen an den Entwicklungen der Natur, zum Beispiel wann sich Knospen, Blätter und auch Blüten zeigen. Mit dem Vollfrühling ist dann der Höhepunkt erreicht und geht allmählich in den Sommer über.

Pollenflug im Vorfrühling hat bereits begonnen - Belastung für Allergiker

Doch obwohl hierzulande noch offiziell im Winter herrscht, hat der Vorfrühling bereits begonnen. Festgemacht wird dies an der Blüte der Haselnuss. Diese fand in Brandenburg in diesem Jahr am 28. Januar statt. "Das ist zwei Wochen früher als im langjährigen Mittel üblich", so Wetterexperte Arndt.

Auch Frühblüher wie Krokusse und Schneeglöckchen zeigten sich bereits in manchen Parks und Gärten. Doch laut Arndt seien diese ebenfalls zwei Wochen zu früh dran mit ihrer Blüte.

Neben Haselnuss fliegen auch bereits die Erlenpollen, so Arndt. Für Allergiker keine leichte Zeit - galten die Wintermonate früher als "Verschnaufpause" beobachten Fachleute mittlerweile, dass sich wegen des Klimawandels beinahe die Zeiten überschneiden, in denen die letzten Pollen der Vorsaison verschwinden und die ersten der neuen Saison auftauchen.

Hochwasserwarnstufe 1 in Teilen Brandenburgs

Das Frühjahr bringt oft Hochwasser mit sich. So haben auch die Niederschläge in den vergangenen Wochen die Flüsse in Brandenburg wieder anschwellen lassen. Es gilt nach Angaben des Landesumweltamtes (LfU) an einzelnen Flussabschnitten von Elbe, Spree, Neiße und Oder aktuell die Hochwasserwarnstufe 1 [lfu.de].

Der viele Regen führt aber auch abseits der großen Flüsse zu Problemen. An der Oder bei Güstebieser Loose im Oderbruch (Märkisch-Oderland) steht das Wasser bereits wieder bis zum Deichfuß. Gibt es in den nächsten Tagen weitere Niederschläge, so Arndt, könnte die Gefahr von Hochwasser weiter steigen.

Niederschläge führen zu mehr Bodenfeuchte

In Bergregionen sieht es noch einmal anders aus: In den Alpen sowie den Mittlegebirgen läge derzeit eher wenig Schnee, teils fehle er ganz. Das bedeute auch, dass Flüsse im Frühjahr nach einem ersten Anschwellen der Pegel aufgrund des ausbleibenden Schmelzwassers wieder absinken können, so Wetterexperte Andreas Arndt.

Positiv ist, so der Wetterexperte, dass aufgrund der Niederschläge der letzten Wochen aber die Böden wieder stärker durchfeuchtet sind. Bezüglich der Trockenheit der letzten Jahre habe dies zu einer "deutlichen Linderung" geführt, so Arndt. Es sei eine Erholung für die Natur, aber definitiv nicht ausgeglichen, denn es sei nicht absehbar, ob die Feuchtigkeit im Boden erhalten bleibe.

Bis zu 17 Grad Celsius am Freitag möglich

In der Nacht zu Freitag ist es wechselnd, teils stark bewölkt. Vorrangig im Norden Brandenburgs regnet es leicht. Die Temperaturen sinken auf Tiefstwerte von 6 bis 9 Grad.

Ungewöhnlich mild wird das Wetter auch am Freitag mit Temperaturen von 14 bis 17 Grad. Nach wechselhafter Wolkendecke heitert es zwischendurch auf. Im Tagesverlauf verdichtet sich die Bewölkung. Vor allem am Nachmittag und am Abend fällt von West nach Ost gebietsweise Regen. Der Wind weht schwach, teils mäßig.

In der Nacht zu Samstag ist es stark bewölkt und regional regnet es leicht. Die Werte gehen auf 10 bis 7 Grad zurück. Der Wind weht schwach bis mäßig.

Wetter bleibt tendenziell mild und kann wechselhaft sein

Das Wochenende beginnt mit vielen Wolken und örtlich mit etwas Regen. Ab dem Samstagnachmittag lockert es zunehmend auf und bleibt meist trocken. Auf Höchstwerte von 9 bis 12 Grad steigen die Temperaturen. Ein mäßiger Wind mit vorübergehenden Böen lässt zum Abend nach.

Vorerst erwarte Berlin und Brandenburg kein neuer Wintereinbruch, es bleibe laut ARD-Wetterkompetenzzentrum zunächst erst einmal eher mild und wechselhaft, zwischendurch scheine auch mal die Sonne. Nachts kann es auch noch zu Nachtfrost kommen bei aufklarendem Himmel.

Sendung: rbb24 Abendschau, 15.02.2024, 19:30 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    " zunächst erst einmal eher mild und wechselhaft, "

    erfreulich bei den hohen Energiepreisen

  2. 6.

    Hoffen sie besser nicht auf eine Kaltphase.
    Die Wurzeln der Wintergetreide sind bereits aktiv und wachsen.
    Pflanzen aller Gattungen kommen in den Prozess, den wir Vegetationsphase nennen.
    Unterschätzen sie nicht den aktuell voranschreitenden Sonnenstand.
    Da ist ab März nicht mehr viel auf Kälte zu hoffen.
    Bis Ende Februar wird es nass-kalt mit windigen Epochen sein.
    Ist die Vegetation erst in Wallung, gibt es kein zurück mehr.
    Die Vögel sind seit mindestens 2 1/2 Wochen auffällig aktiv.

  3. 5.

    Ich kann mich auch gut erinnern....aber so ein bisschen Frühlingsfeeling ist schon okay:-)

  4. 4.

    Zu früh zu warm. Ich hoffe auf ne Kaltphase vor dem eigentlichen Frühling

  5. 3.

    Es wird im weiteren Verlauf immer wieder Kälterückfälle geben. Das ist ganz normal. Auch im März sind Dauerfrost und nächtlicher Strengfrost nicht ungewöhnlich. Ich erinnere an den März 2013, also noch gar nicht lange her.

  6. 2.

    Schon erschreckend, wie warm der Februar ist, auch wenn es sich natürlich angenehm anfühlt...

  7. 1.

    Jetzt weiß ich warum ich öfter Hatschi machen muss. Na ja, geht auch hoffentlich wieder vorbei.

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