Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg - Keine Platzbeschränkungen im Nah- und Regionalverkehr geplant

Fr 27.11.20 | 14:45 Uhr
Symbolbild: 12.03.2019, Brandenburg, Trebnitz: Die «Oderlandbahn», ein Zug der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), fährt durch den Ort Trebnitz im Landkreis Märkisch-Oderland. (Quelle: dpa/Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 27.11.2020 | Susanne Henckel | Bild: dpa/Pleul

Um wegen Corona Abstände zu schaffen, lässt die Deutschen Bahn bei Reservierungen Plätze frei. Für den VBB kommt das im Nahverkehr nicht in Frage. Jeder Platz werde gebraucht - die Reisezeit sei im Nahverkehr aber auch nicht so lang.

Auch wenn die Corona-Zahlen in der Hauptstadtregion auf hohem Niveau liegen, soll der Nahverkehr nach Angaben des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) uneingeschränkt weiterlaufen. Anders als in den Fernzügen der Deutschen Bahn, wo Passagiere laut neuer Corona-Verordnung zumeist nur Fensterplätze nutzen sollen, wird es demnach in Bussen und Bahnen der VBB keine Platzbeschränkungen geben.

"Menschen im Nahverkehr brauchen jeden Sitzplatz"

Zu den Ankündigungen der Bahn sagte VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel dem rbb: "Wir können das weder umsetzen, noch haben wir die Kapazitäten. Denn es ist tatsächlich so, dass die Menschen im Nahverkehr natürlich jeden Sitzplatz brauchen."

Henckel betonte, dass die Reisezeit aber auch oft "erheblich kürzer" sei. "Das Problem ist der Luftaustausch und die Dauer der Reisezeit. Wenn Sie jetzt von Bonn nach Berlin im ICE sitzen, dann dauert das ein paar Stunden. Das ist nicht zu vergleichen mit einer S-Bahn-Reise hier in Berlin oder mit dem Regionalexpress nach Cottbus. Und das ist der Hintergrund der Entscheidung."

Desinfektion und offene Türen

Henckel erklärte, dass der VBB zurzeit das komplette Fahrplan-Angebot fahren lasse. Dies sorge für Entlastung beim Passagieraufkommen in den Wagen. Auch würden die Fahrzeuge gründlich gereinigt und desinfiziert, sowie die Türen an den Fahrzeugen teilweise automatisch aufgehen, um den Luftaustausch zu gewährleisten. "Und wir haben auch mit neuen Aufklebern die Reisenden um Verständnis gebeten, dass beispielsweise in der S-Bahn auch mal ein Fenster auf ist. Das ist dann ähnlich wie in den Schulen, wo die Schülerinnen und Schüler mit Jacke und Wärmflasche sitzen müssen."

Gleichwohl hat Henckel eine Studie zum Infektionsgeschehen in Nahverkehrssystemen in anderen europäischen Regionen in Auftrag geben. Damit erhofft sich die VBB-Geschäftsführerin weitere Hinweise darauf, wie der Schutz vor der Ansteckung mit dem Coronavirus weiter verbessert werden kann.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.11.2020, 12:30 Uhr

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