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Video: Brandenburg aktuell | 15.12.2021 | Carsten Krippahl | Quelle: dpa/Boris Roessler

Berlin und Brandenburg

Starke Nachfrage nach Impfterminen für Kinder

Die Corona-Impfungen von Fünf- bis Elfjährigen sind in Berlin und Brandenburg gestartet. Geimpft wird in Impfzentren, bei Kinderärzten - und in der Hauptstadt auch an Schulen. Die Nachfrage war am ersten Impftag bereits hoch.

In Berlin und Brandenburg sind am Mittwoch die Corona-Impfungen für Kinder zwischen fünf und elf Jahren gestartet.

Die Impfungen in Berlin finden an zwölf Schulen, am Zoo, im Naturkundemuseum und in den Impfzentren statt. Die Nachfrage nach Impfterminen war zum Start der Impfkampagne für Kinder unter zwölf Jahren am ersten Tag bereits groß: Die Senatsverwaltung für Gesundheit teilte auf Nachfrage des rbb mit, dass bis zum Mittag bereits rund 3.400 Anrufe bei der Impf-Hotline des Senats eingegangen seien. Bei den meisten Anrufen hätten Eltern Impftermine für ihre Kinder buchen wollen.

Probleme in MaHe und Neukölln

Bei den Schulen gab es allerdings einen Stolperstart: Wie ein Sprecher des Roten Kreuz dem rbb mitteilte, konnte in der für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf ausgewählten Schule am ersten Tag nicht geimpft werden, in der für Neukölln bestimmten Schule musste das Impfen abgebrochen werden. Das DRK beklagte erhebliche Probleme bei den Vorbereitungen.

Hunderte Kinderimpfungen täglich sollen möglich sein

In den Impfzentren Messe und Tegel sind gesonderte Kinderimpfkabinen eingerichtet worden, im neuen erst seit Mittwoch geöffneten Impfzentrum ICC ebenfalls. Impfstart war laut Gesundheitsverwaltung am Mittag. Ab Donnerstag sollen in den Impfzentren täglich rund 1.500 Impfungen für Kinder möglich sein; allerdings könne das wegen zeitlichen Beschränkungen am Wochenende oder einzeln befristeter Impfaktionen variieren, hieß es vom Senat. Für die Erstimpfung der Fünf- bis Elfjährigen stehen im Verantwortungsbereich des Senats aktuell 60.000 Impfdosen bereit.

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Impfmöglichkeit jeweils an einer Schule pro Bezirk

Die Organisation des Senats sieht vor, dass es an jeweils einer Schule pro Bezirk Impfmöglichkeiten gibt. Geplant sind dort die Impfungen von Mittwoch bis Freitag zwischen 12 und 18 Uhr und am Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr.

Am Naturkundemuseum sollen von Mittwoch bis Freitag sowie am Wochenende zu den gleichen Zeiten mobile Impfteams im Einsatz sein. In allen Fällen gilt, dass Kinder durch eine erziehungsberechtigte Person begleitet werden müssen. Impfungen sind außerdem nur mit Terminbuchung möglich.

Die Neuköllner Bezirksstadträtin Karin Korte (SPD) verteidigte am Mittwoch auf Radioeins vom rbb die Wahl von Schulen als Impf-Orte. Dies seien vertraute Orte für die Kinder. "Das ist da, wo sie jeden Tag sind und das ist auch vertrauensbildend für diese Impfaktion", so Korte.

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Stiko empfiehlt Kinderimpfung nur für Risikogruppen

Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet. Von dem mRNA-Vakzin sollen laut der Ständige Impfkommission (Stiko) zwei Dosen im Abstand von drei bis sechs Wochen gegeben werden. Für jüngere Kinder gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff.

Die Stiko empfiehlt solche Impfungen ausdrücklich für Kinder dieser Altersgruppe, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Außerdem können Eltern nach individueller Aufklärung auch ihre gesunden Kinder impfen lassen.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte lehnt Corona-Impfungen für Kinder an Schulen ab. Der Verbandssprecher und Berliner Arzt Jakob Maske bezeichnete sie am Montag als "eine Verschwendung von Ressourcen des öffentlichen Gesundheitsdienstes".

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Kinderimpfungen auch in Potsdamer Schinkelhalle

Auch in der Potsdamer Schinkelhalle ist am Mittwoch mit den Kinderimpfungen begonnen worden. In der Metropolishalle ist das ab Freitag möglich. Wie die Stadt mitteilte, seien am Dienstag 320 Termine freigeschaltet worden. Am Mittwochvormittag waren keine davon mehr verfügbar.

"Es gibt eine sehr große Nachfrage bei Eltern und auch bei einigen Kindern selbst", sagte Oberbürgermeister Mike Schubert. Für die Impfungen der Fünf- bis Elfjährigen werden jeweils mittwochs und samstags in der Schinkelhalle sowie freitags und samstags in der Metropolishalle je eine komplette Impfbahn vorgehalten. Insgesamt hat die Landeshauptstadt zunächst Impfstoff für 1.000 Kinder für die Erst- und Zweitimpfung bestellen können.

Schleppender Beginn in Frankfurt (Oder)

Die Stadt Frankfurt (Oder) hat derweil ihr Impfangebot im Impfzentrum auf dem Messegelände ausgebaut. Mit dem Start einer vierten Impfstraße hat sich die Tageskapazität von 300 auf 400 Menschen erhöht. Der größte Anteil entfällt auf Booster-Impfungen. Auch fünf- bis elfjährige Kinder sollen auf dem Frankfurter Messegelände nun geimpft werden. Allerdings ist die Anzahl bisher noch sehr begrenzt - vorrätig sind maximal nur zehn Impfungen, die an die Jüngsten verabreicht werden können, wie der Frankfurter Stadtsprecher Uwe Meier sagte.

Darüber hinaus können sich fünf- bis elfjährige Kinder aber in mehr als 100 brandenburgischen Arztpraxen impfen lassen. Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) hatte am Dienstag eine entsprechende Liste auf ihrer Webseite [kvbb.de | pdf] veröffentlicht. Auch im Universitätsklinikum Brandenburg (Havel) sollen Kinderimpfungen angeboten werden.

Sendung: Inforadio, 15.12.2021

 

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