Reaktion auf Vorwürfe in Hessen - Brandenburger Linke plant Beratungsangebot für Opfer sexualisierter Gewalt

Di 19.04.22 | 17:15 Uhr
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Brandenburger Partei "Die Linke". (Quelle: dpa/Fabian Sommer)
Bild: dpa/Fabian Sommer

Bei der hessischen Linkspartei soll es jahrelang zu sexuellen Übergriffen gekommen sein - das erschüttert auch andere Landesverbände. Die Linke in Brandenburg zeigt sich entsetzt und plant nun ein externes Beratungsangebot für Opfer.

Nach Vorwürfen sexualisierter Gewalt in der hessischen Linkspartei will der Brandenburger Landesvorstand ein dauerhaftes externes Beratungsangebot für Opfer schaffen.

"Das Entsetzen über die Vorfälle bei uns ist groß. Bislang sind uns aber noch keine Vorkommnisse in unserem Landesverband bekannt", sagte der Vorsitzende Sebastian Walter auf Anfrage des rbb. Gemeinsam mit der Co-Vorsitzenden Katharina Slanina schlage er dem Vorstand nun die Bildung einer unabhängigen Vertrauensgruppe vor.

Bundespartei will Machtstrukturen analysieren lassen

Man stehe "vor einem Prozess", so Walter. Das Problem mache auf ein Machtgefälle aufmerksam. "Wenn wir uns als feministische Partei ernst nehmen, dann müssen wir handeln." Es gehe um Aufklärung und Opferschutz.

Die Bundespartei hat inzwischen angekündigt, einen unabhängigen Expertenrat einzusetzen, der Machtstrukturen in der Partei analysieren soll. Auslöser der Debatte sind Recherchen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" [Bezahlbeitrag] und Vorwürfe mehrerer sexueller Übergriffe in der hessischen Linkspartei.

Johlige: "Null Empathie gegenüber den Opfern"

Im Fokus der Kritik steht dabei auch die derzeitige Bundesvorsitzende Janine Wissler, die mehr als ein Jahrzehnt der Landtagsfraktion vorstand. Zu den Beschuldigten gehört unter anderem ihr ehemaliger Lebensgefährte. Kritiker werfen Wissler vor, Opfer nicht ausreichend geschützt zu haben. Wissler hatte das in einer Erklärung vergangene Woche [die-linke.de] zurückgewiesen. Mittlerweile haben sich laut Medienberichten auch Betroffene aus anderen Landesverbänden gemeldet.

Die Brandenburger Landtagsangeordnete Andrea Johlige forderte in einem persönlichen Schreiben vom Dienstag [andrea-johlige.com] Parteiverantwortliche der Bundes- und Landesebene auf, mehr für Aufklärung und Opferschutz zu tun. Sie kritisierte die schriftliche Stellungnahme von Janine Wissler zu den Vorwürfen. "Die Erklärung macht mich offen gestanden sprachlos. Null, wirklich null Empathie gegenüber den Opfern, kein Wort des Bedauerns, kein Problembewusstsein, keinerlei Eingeständnis eigener Fehler." Es fehle jegliche Opfersensibilität, so Andrea Johlige.

Sendung: rbb24, 19.04.2022, 17 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    Mike, es muss Ihnen wichtiger sein, mich zu storken und Ihren geistigen Müll über mich zu ergießen, als sich dem eigentlichen Thema anzunehmen, in dem es um die Verlogenheit und frauenfeindliche Haltung innerhalb der SED-Linken geht.
    Was aber ist anderes von einem offensichtlichen Sympathisanten dieser Mauerschützen-und Stasipartei zu erwarten? Eben aus diesem modrigen Holz aus Intrigen, Verleugnungen, Verrat sind sie geschnitzt.

  2. 19.

    "Wenn Sie das, was in der SED gutheißen, dann gehören Sie dazu. Aber, selbst zu erkennen würde schon reichen, wenn Sie sich den an mich gerichteten Kommentar noch einmal durchlesen.Wahrscheinlich auch deswegen Ihre häufig wechselnden Nicks, in der Hoffnung, dass Ihr geistiger Müll, den Sie ansonsten, nicht auffällt. "

    Wechselnde Nicks? Man sollte nicht mit Steinen werfen wenn man im Glashaus sitzt. Das gilt auch für den geistigen Müll den sie hier unter ständig wechselnden Nicks absondern. Nicht wahr, Bernd Stelter?

  3. 18.

    "Wenn Sie das, was in der SED gutheißen, dann gehören Sie dazu. Aber, selbst zu erkennen würde schon reichen, wenn Sie sich den an mich gerichteten Kommentar noch einmal durchlesen.Wahrscheinlich auch deswegen Ihre häufig wechselnden Nicks, in der Hoffnung, dass Ihr geistiger Müll, den Sie ansonsten, nicht auffällt. "

    Wechselnde Nicks? Man sollte nicht mit Steinen werfen wenn man im Glashaus sitzt. Das gilt auch für den geistigen Müll den sie hier unter ständig wechselnden Nicks absondern. Nicht wahr, Bernd Stelter?

  4. 17.

    In Fällen sexualisierter Gewalt steht meist Aussage gegen Aussage. Doch es gibt Chatverläufe, Fotos, E-Mails, eidesstattliche Versicherungen der Betroffenen und weitere Dokumente, die Hinweise auf mutmaßliche Grenzüberschreitungen, Machtmissbrauch und eine toxische Machokultur liefern. Sie zeichnen das Bild einer Partei, die Betroffene zu selten unterstützt und möglichen Tätern kaum Einhalt geboten hat. Fraktionsvorsitzende der Linken in Hessen war zu der Zeit Janine Wissler, heute eine von zwei Bundesvorsitzenden.
    @Mike, so blöd kann doch keiner denken, oder? Wenn Sie das, was in der SED gutheißen, dann gehören Sie dazu. Aber, selbst zu erkennen würde schon reichen, wenn Sie sich den an mich gerichteten Kommentar noch einmal durchlesen.Wahrscheinlich auch deswegen Ihre häufig wechselnden Nicks, in der Hoffnung, dass Ihr geistiger Müll, den Sie ansonsten, nicht auffällt. Hoffentlich bekommen Sie keinen Tennisarm vom Nazi-Keulen-Schwingen.

  5. 16.

    Habe heute einen Bericht über Picasso gelesen.
    Also ich sehe das Problem nicht gehässig aus irgendeiner Richtung kommend (derzeit Kirche und Die Linke) sondern als ein Problem der gesamten Gesellschaft.
    Nur weil aufgedeckt heißt das nicht, das andere das dieses Problem nicht auch in anderen Bereichen zu finden sind.

  6. 15.

    Ja da freut sich die extreme Rechte. Merke: Wer mit dem Finger auf andere zeigt, bei dem zeigen 4 Finger auf sich selbst.

    Da räkeln sich halbnackte Frauen vor Hitler Devotionalien.

    Die Linke enstand aus dem Zusammenschluß der SED Nachfolgepartei PDS und WASG, die von überwiegend ehemaligen sPD Mitgliedern gegründet wurde. Sie sind es also, der "denunziert, verleugnet, beleidig".

    Ihr Stasi-Spitzel Dehm hat längst die Fronten gewechselt ist befindet sich heute in Gesellschaft ihresgleichen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Diether_Dehm#Unterst%C3%BCtzung_f%C3%BCr_Ken_Jebsen

  7. 14.

    So hat man den Ruf nach "Umsorgt*innen" auch noch nicht gehört...
    Im (Grammatik-)Wort "Sein" - im Handeln "Schein"? Und wie wäre es um das Tierwohl bestellt, wenn Tiere, wie die betroffenen Frauen, eine ähnliche Behandlung erfahren hätten? Und die zugezogenen Frauen erst?

  8. 13.

    Ja da freut sich die extreme Rechte. Merke: Wer mit dem Finger auf andere zeigt, bei dem zeigen 4 Finger auf sich selbst.

    Da räkeln sich halbnackte Frauen vor Hitler Devotionalien.

    Die Linke enstand aus dem Zusammenschluß der SED Nachfolgepartei PDS und WASG, die von überwiegend ehemaligen sPD Mitgliedern gegründet wurde. Sie sind es also, der "denunziert, verleugnet, beleidig".

    Ihr Stasi-Spitzel Dehm hat längst die Fronten gewechselt ist befindet sich heute in Gesellschaft ihresgleichen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Diether_Dehm#Unterst%C3%BCtzung_f%C3%BCr_Ken_Jebsen

  9. 12.

    "Mal sehen, ob die Medien diesmal die gleiche Härte anwenden wie bei manch anderen Skandalen in der Vergangenheit."

    Sie meinen die "süße Maus" in der Berliner cDU, welche vertuscht und verharmlost werden sollte? Also von der cDU, nicht den Medien.

    "Gerade in Milieus, die sich selbst ständig als unfehlbar und moralisch überlegen deklarieren, können solche Abgründe erst richtig gedeihen. "

    Völliger Quatsch. Das beweist nur dass Die Linke keine Ausnahme in unserer Männergesellschaft ist.

  10. 11.

    Bei der Linken bröckelt es überall. Erst im Bund unter 5%, im Saarland über 10% verloren und nun der angekündigte Rücktritt der Parteivorsitzenden Frau Henning-Wellsow! Und bei den nächsten beiden Lantagswahlen werden sie auch keinen Blumenstrauß gewinnen. Dazu noch das Problem in Hessen. Auch in Brandenburg bewegen sie sich stramm auf die 5% Grenze zu. Time to say goodbye!

  11. 10.

    Hintergrund ist ein Bericht des SPIEGEL vom Freitag. In diesem bekundeten zehn zumeist ehemalige Mitglieder der Linkspartei sowie ihrer Nachwuchsorganisation Linksjugend solid, von Parteikollegen sexuell belästigt worden zu sein. Mittlerweile haben sich 20 weitere Personen gemeldet, die ebenfalls von sexuellen Übergriffen innerhalb der Linkspartei berichten.

  12. 9.

    Empathie gegenüber den Opfern ist doch schon lange außer Mode gekommen. Dafür werden die Täter umso mehr umsorgt.
    Besonders Linke und Alt-68er sehen in dieser Politik eine Weiterentwicklung der Gesellschaft.

  13. 8.

    "Mal sehen, ob die Medien diesmal die gleiche Härte anwenden wie bei manch anderen Skandalen in der Vergangenheit" - na mit Sicherheit hier bei den schreibenden "Link*innen"... Wenn man sonst damit auffällt vorzuschreiben, wie andere zu leben haben, dann schaut man nun besonders genau hin...

  14. 7.

    Ist es legitim, hier eine Wette zu veranstalten?
    Motto "Eine Partei zerlegt sich selbst, wie lange wird es sie noch geben?"

  15. 6.

    Die viermalige Wandlung der ehemaligen Mauerschützen-und Stasipartei SED zur DIE LINKE hat nichts gebracht, außer dass jetzt deren Mitglieder denunziert, verleugnet, beleidigt werden. An der Spitze der ehemalige Stasi-Spitzel Jörg-Diether Wilhelm Dehm-Desoi, der die Opfer verhöhnt und ihnen puren Populismus vorwirft, weil sie die sexuellen Übergriffe im SPIEGEL und der FAZ bekannt machten.
    Eben: einmal SED immer SED

  16. 5.

    Wie kann man die Erklärung der Parteivorsitzenden denn bitte verstehen, wenn da von wirklich null Empathie gegenüber den Opfern, kein Wort des Bedauerns, kein Problembewusstsein zusammenfassend die Rede ist. Handelt es sich hier eventuell um einen "Normalzustand", der hier versehentlich ans Licht kommt? DIe armen Opfer sind zu bedauern!

  17. 4.

    Mal 'n Tipp. Milieu ist ungleich Partei. Na klingelts im Beutel?

  18. 3.

    War nicht Hessen der Vorzeige-Landesverband der Linkspartei im Westen?

  19. 2.

    Blabla....Wo ist ihr Bewies das es bei anderen Parteien schlimmer ist??? Ne, da kommt nüscht. Wie auch zu erwarten. Also: Locker bleiben!!!! Die Peinliche aufgeregtheit lohnt nicht. Und wirkt lächerlich. Und leicht durchschaubar!

  20. 1.

    Mich wundert das überhaupt nicht.
    Gerade in Milieus, die sich selbst ständig als unfehlbar und moralisch überlegen deklarieren, können solche Abgründe erst richtig gedeihen.
    Mal sehen, ob die Medien diesmal die gleiche Härte anwenden wie bei manch anderen Skandalen in der Vergangenheit.

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