Finsterwalde - Zwei Anzeigen nach Demo gegen Rechtsextremismus

Mi 31.01.24 | 10:28 Uhr
Eine Teilnehmerin auf einer Demonstration in Finsterwalde am 28.01.2023 hält ein Schild "Nie wieder ist jetzt" in die Höhe. (Quelle: rbb)
Video: rbb24 | 29.01.2024 | Nachrichten | Bild: rbb

Nach einer Demonstration gegen Rechtsextremismus in Finsterwalde (Elbe-Elster) am Sonntag hat es nach Angaben der Polizei zwei Anzeigen gegeben. Sie stehen in Zusammenhang mit einer Rangelei am Rande der Demonstration.

Wie die Polizei dem rbb bestätigte, werde von Amts wegen gegen Peter Drenske ermittelt, der für die AfD im Brandenburger Landtag sitzt. Er soll gegen das Versammlunggesetz verstoßen haben.

Rangelei am Rande der Kundgebung

Drenske wollte sich mit mehreren Mitstreitern sowie einem Transparent mit AfD-Logo und dem Schriftzug "Für Freiheit und Demokratie - Gegen Extremismus" an der Demo beteiligen, war von den Versammlungsleitern jedoch offentlichtlich nicht erwünscht. Nachdem er auch einem Verweis der Polizei nicht folgen wollte, kam es zu einer Rangelei mit mehreren Demonstranten.

Der AfD-Abgeordnete habe seinerseits eine Anzeige wegen Körperverletzung gestellt, hieß es von der Polizei.

Polizei zählt 14.000 Demo-Teilnehmer in ganz Brandenburg

Nach Schätzungen des rbb haben an der Demonstration gut 600 Personen teilgenommen. Die Veranstaltung war eine von vielen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus, die in Brandenburg an diesem Wochenende stattfanden. Ein Sprecher der Polizei sagte der Deutschen Presseagentur (dpa), rund 14.000 Demonstranten hätten sich an gut 40 Veranstaltungen beteiligt.

In Frankfurt (Oder) beteiligten sich nach Polizeiangaben bis zu 5.000 Menschen, in Oranienburg (Oberhavel) mehr als 1.000, in Beeskow (Oder-Spree) rund 150 Menschen. Die Veranstaltungen verliefen hier laut Polizei störungsfrei. Weitere Demonstrationen gab es in Zossen (Teltow-Fläming) und Ribbeck (Havelland). In Ribbeck sprach die Polizei von bis zu 150 Menschen, ein rbb-Reporter schätzte die Zahl auf rund 300 Demonstrationsteilnehmer.

In Brandenburg/Havel habe es sowohl eine Demonstration als auch einen Gedenkspaziergang mit Stolperstein-Putzen gegeben, teilte die Polizei dem rbb am Dienstag mit. Auch in Potsdam fand eine Gedenkveranstaltung statt. In Borkheide, Kloster Lehnin (beide Potsdam-Mittelmark), Rathenow, Dallgow (beide Havelland) und Rangsdorf (Teltow-Fläming) versammelten sich ebenfalls Menschen zu Demonstrationen gegen Rechtsextremismus.

Auch in Herzberg (Elbe-Elster) gab es eine Demonstration mit 300 Teilnehmern. Zwischenzeitlich soll es hier zu angespannten Situationen gekommen sein. Details teilte die Polizei jedoch nicht mit.

Gestört wurde eine Versammlung in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark), teilte die Polizei am Dienstag mit. Demnach kam es demnach zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen Personengruppen mit mutmaßlich unterschiedlichen politischen Meinungen. In diesem Zusammenhang sei eine Strafanzeige gefertigt worden. Darüber hinaus verlief die Versammlung störungsfrei, hieß es.

Sendung: Antenne Brandenburg, 29.01.24, 12:30 Uhr

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