SPD-Chefin -
SPD-Chefin Saskia Esken hat die Polizeistrategie bei den Protesten gegen die staatlichen Corona-Beschränkungen in Berlin in Frage gestellt. "Die Demonstration hätte schon früher aufgelöst werden können", sagte Esken der ARD-"Tagesschau".
Dies sei jedoch erst bei der Kundgebung geschehen, die sich an den Demonstrationszug angeschlossen hatte. Bei der Kundgebung hätten sich noch mehr Menschen versammelt, sie hätten noch enger beieinander gestanden. "Dann war es allerspätestens Zeit, einzugreifen."
Polizei: Rund 20.000 Menschen bei Kundgebung
An dem Demonstrationszug hatten sich am Samstagnachmittag nach Schätzungen der Polizei bis zu 17.000 beteiligt, rund 20.000 waren es danach bei der Kundgebung. [tagesschau.de/faktenfinder] Da bereits während der Demonstration die Hygiene-Regeln ignoriert wurden, stellte die Polizei Strafanzeige gegen den Leiter der Versammlung.
Der erklärte den Demonstrationszug am Nachmittag selbst für beendet. Da auch auf der anschließenden Kundgebung viele Demonstranten weder die Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, löste die Polizei diese Versammlung am frühen Abend auf.
Der AfD-Co-Vorsitzende Tino Chrupalla verteidigte die Demonstranten. "Ich kann keine Fehlverhalten erkennen", sagte er der ARD. Er habe die Demonstration verfolgt. Es sei friedlich gewesen, die Menschen seien für ihre Grund- und Bürgerrechte auf die Straße gegangen. "Und das kann man nur begrüßen."
Sendung: Fritz, 02.08.2020, 21 Uhr