Alkohol- und Verzehrverbot sowie Distanzunterricht - Potsdam verschärft Corona-Beschränkungen

Fr 11.12.20 | 20:45 Uhr
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Potsdam. Passanten gehen auf der Einkaufsmeile Brandenburger Straße unter weihnachtlicher Beleuchtung entlang. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Bild: dpa/Soeren Stache

Die Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam ergreift weitere Maßnahmen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Wegen anhaltend hoher Infektionszahlen gilt ab Samstag in stark frequentierten Bereichen der Potsdamer Innenstadt, Teilen von Babelsberg und Potsdam-West ein Alkohol-Konsumverbot in der Öffentlichkeit. Konkret handelt es sich dabei um diese Orte:

- Friedrich Ebert-Straße
- Brandenburger Straße, sowie Nebenstraßen oder Teilen davon
- Luisenplatz
- Teile der Karl-Liebknecht-Straße (Babelsberg)
- Teile der Rudolg-Breitscheid-Straße (Babelsberg)
- Teile der Nanenstraße (Potsdam-West)
- Teile der Geschwister-Scholl-Strape (Potsdam-West)

Bereits seit Donnerstag gilt an diesen Orten auch die Maskenpflicht.

Auf und rund um die Wochenmärkte gilt ab Samstag außerdem ein Speisen-Verzehrverbot. Laut einer Mitteilung des Potsdamer Rathauses dürfen Speisen wie Brötchen oder Pizza weiterhin gekauft, dann aber nicht mehr an Ort und Stelle verzehrt werden.

Maßnahmen auch an Schulen

Um die Infektionsketten an Schulen zu unterbrechen, hat das Gesundheitsamt in einem ersten Schritt den Präsenzunterricht für Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse ausgesetzt und ab kommenden Montag Distanzunterricht angeordnet. Davon ausgenommen sind Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen. Ebenfalls im Präsenzunterricht sollen Schülerinnen und Schüler in den Oberstufenzentren bleiben, die sich im letzten Ausbildungsjahr befinden. Auch an Förderschulen soll der Präsenzunterricht erhalten bleiben.

Darüber hinaus sind Schulsport und Schwimmunterricht untersagt - für alle Jahrgangsstufen. Ausgenommen sind hier Spezialschulen und Spezialklassen Sport.

"Die erhoffte Wirkung der seit November ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen ist bislang ausgeblieben", erklärte der Potsdamer Bürgermeister Mike Schubert (SPD). "Wir haben ein diffuses, über das Stadtgebiet verteiltes Infektionsgeschehen in Potsdam. Damit die Werte nicht noch weiter steigen, müssen wir handeln."

Sendung: Brandenburg Aktuell, 19:30 Uhr, 11.12.2020

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26 Kommentare

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  1. 26.

    Dass sie sinnlos ist und man irgendwann an der frischen Luft auch mal durchatmen möchte.

  2. 25.

    Die Effektivität des MNS war von Seiten der Politik ja lange quasi verleumdet worden, trotz seit Jahrzehntelangem Wissen, dass MNS Atemwegserkrankungen verhindert.
    Eine interessante Arbeit dazu ist diese:
    https://www.masktestingatnu.com/findings
    darin wird gezeigt dass sogar normale Operationsmasken einen 90% Schutz bieten, würden sie keine Beiluft ziehen. Sonst sind OP-Masken u.ä. unterschiedlichsten Studien zu Folge 50 -80% wirksam. Es geht ja immer um Erregerreduzierung. Je weniger Viren man aufnimmt desto geringer die Wahrscheinlichkeit krank zu werden.

  3. 24.

    Ergänzung: mit "Falsche Infos der Politik zur hohen Todeshäufigkeit v Covid-19, der Wirksamkeit v Masken.."meinte ich die unzulässige Verharmlosung durch die Politik im ersten Quartal 2020. Zum Beispiel: Am 04.03.2020 Spahn verlautbarte bezüglich Coronasorgen: "Die Folgen von Angst können weit größer sein als die durch das Virus selbst". Und die ewige Verleumdung der Effektivität von Masken. Die Effektivität von Masken bei Atemweginfektionen war schon jahrelang wissenschaftlich bekannt.

  4. 23.

    Huhu, vll. weil so ein Spezialist wie sie gerade flach liegt?
    https://www.tagesspiegel.de/politik/nach-demo-in-leipzig-am-7-november-organisator-von-querdenker-protesten-an-corona-erkrankt/26712108.html

    Schätze mal, der hat vorher auch so wie sie "argumentasiert".

  5. 22.

    Vielen Dank für den TU-Link. Ich sehe die meisten Sachen ähnlich. Drosten ist kein Epidemiologe. Ich glaube deshalb d Fehler bzgl. epidemiolog. Einschätzungen. Molekularbiolog. + was die Tests betrifft ist er führend und macht m.E. keine Fehler. Ich glaube Drosten wird von der Politik so "verwendet" wie es der Politik eben passt. Er hatte frühzeitig auf die große Bedeutung von Kindern hingewiesen (Abstriche von Kindern, Tests in der Charite) und die Politik wollte das nicht. Die Fehler die allerorts geschehen sind m.E. Politikverschuldet, + in zweiter Linie Medienverschuldet. Medien schafften es nicht: 1. ausreichend über wissenschaftl. Zusammenhänge zu berichten + 2. kritische Distanz zu den Politikverlautbarungen einzunehmen: Falsche Infos der Politik zur hohen Todeshäufigkeit v Covid-19, der Wirksamkeit v Masken, der hohen Bedeutung v Kindern bei der Epidemie, der hohen Effektivität v Schnelltest wurden unkritisch aus v d Politik übernommen aber nicht in Frage gestellt.

  6. 21.

    @Peter a, zweite Antwort zum Thema MNS. Es wäre sehr aussagekrätfig , wenn sie nicht veröffentlicht würde und schön, wenn.
    Nach einem hier beim rbb gelesenen Interview mit dem HRI (Hermann-Rietschel-Institut der TU Berlin (Chair of Heating, Ventilation and Air Conditioning) erhielt ich auf Anfrage am 12.08.20 die Antwort mit folgendem Inhalt:
    "Bei normalem Mund-Nase-Schutz (chirurgische Masken sowie Stoffmasken) können Masken verhindern, dass z.B. beim Husten die Aerosole so weit in den Raum eingetragen werden. Für symptomfreie Infektionen (also ohne Husten) bringt ein Mund-Nase-Schutz auf Dauer vermutlich wenig, da die Aerosole auch an der Maske „vorbeiströmen“.
    und noch der Hinweis auf diesen Link:
    "Je nachdem welche Maske genutzt wird, ist die Effizienz sehr unterschiedlich zu bewerten.
    (...)und werden die Ergebnisse zeitnah auf unserem Blog https://blogs.tu-berlin.de/hri_sars-cov-2/ veröffentlichen."

  7. 20.

    Schön, dass mene Antwort an Sie nicht veröffentlicht wird.
    So kann ich Ihnen nur sagen, dass ich über Drosten sehr gut informiert bin, seine Podcasts so lange vefolgt habe, bis mir die Vermengung von Wissenschaft und Emotionalität zu sehr überhand nahm.
    Ich halte es auch für eine fatalen Fehler, ausschleßlich auf Virologen als Berater zu setzen. Gehe aber auch nicht davon aus, dass das in der Regierung so ist. Allerdings scheint deren Meinung einen sehr hohen Stellenwert, wenn nich den höchsten zu haben und das halte ich für den Fehler.
    Man sollte sich auch Soziologen. Kriegsforscher, Armutsforscher, Ökonomen sehr genau anhören.
    Zum Thema MNS gleich noch eine weitere Auskunft, die Sie interessieren könnte.

  8. 19.

    @Peter a
    Danke danke, aber ich bin sehr gut im Bilde.
    Seinerzeit und anfangs habe ich Drostens Podcasts noch verfolgt. Bis dan den Punkt - der leider bereits früh erreicht wurde - , an dem er aufhörte, Wissenschaftler zu sein und anfing, Politik betreiben zu wollen und seine pers. Emotionalität zu deutlich mit dem Wissenschaflichen vermengte.
    Direkt von den Maksen-beforschenden Epidemiologen, auf die ich hier durch ein Interview aufmerksam wurde habe ich dann per Mail auch dezidierte Auskünfte zu den Masken, speziell MNS erhalten. Dort wurde mir bestätigt, dass selbige wenig , bzw. geringen Schutz bieten. Originalen Text könnte ich noch heraussuchen, wenn es interessiert.
    Schutz bieten FFP2 und FFP3. Aber das ist mittlerweile ja hinreichend bekannt.

  9. 18.

    ...dann sollten wir aber sofort alle und überall Maske tragen. Es gibt keinen leichteren Weg zu beweisen, dass Sie recht haben...

  10. 17.

    Huhu, alles spricht dagegen, warum soll man sich in an der frischen Luft mit Maske tragen gefährden.

  11. 16.

    @hdittmar: Über Drosten sind Sie leider falsch informiert. Er ist Virologe und SARS- bzw. Coronaexperte - es gibt im Grunde genommen niemanden in Europa der derart umfangreich Coronaviren erforscht hat. Er ist jedoch keinesfalls Epidemiologe. Es ist logischerweise ein Fehler von Politik und Medien in einer Corona-Epidemie, falls das Problem die Epidemie ist, einen Coronaexperten zu fragen. Wenn das Problem die Epidemie ist, so muss man Epidemiologen fragen. Diese haben, insbesond. wenn sie Experten für infektiöse Atemwegserkrankungen waren von Anfang an das richtige gesagt,gestützt auf schon weit vor 2020 vorhandene Studien: Masken sind ein wesentliches Element der Pandemiebekämpfung v.a. bei niedrigen bis moderaten Zahlen.Drosten hat seine Meinung zu Gunsten MNS aufgrund von einigen physikalischen Studien geändert.Er ist kein Epidemiologe, drum waren ihm epidemiolog. Zusammenhänge nicht bekannt. Managmentfehler der Politik und Unfähigkeit der Medien die richtigen Experten zu fragen.

  12. 15.

    Die Frage ist falsch gestellt: "Was spricht gegen ein Maskenpflicht im Freien?"

    Die richtige Frage lautet: Was spricht denn dafür?

  13. 14.

    Meine vollste Zustimmung! Und ich gehe auch mit den anderen Kommentaren mit, mit dem Maskentragen kann man die Schuld an den Neuinfektionen halt gut vollständig auf die Bürger abwälzen: "Ihr tragt keine Maske beim Spaziergang draußen, na das habt ihr jetzt davon, steigen eben die Zahlen wieder!" Wirklich ziemlich billig von unseren Machthabern...

    Nun ja, ich trinke für die armen Potsdamer einen Glühwein mit, zum Glück für euch ist Berlin ja nicht weit. ;)

  14. 13.

    Ja so denken Politiker auch immer....
    Es ist aber so, das die Politik nachzuweisen hat das Maßnahmen verhältnismäßig sind und zielführend usw.
    Der Bürger hat nicht die Aufgabe und vor allem nicht die Verpflichtung nachzuweisen das etwas sinnlos ist.

    Seit über einem Monat gibt es Maskenpflicht auf diversen Straßen..... nicht mal im nachhinein macht man sich die Mühe zu schauen hat sich denn da irgendwas verändert.

  15. 12.

    "Kommt raus an die frische Luft und verteilt euch!" ist doch die Botschaft der Stunde!
    Wenn renommierte Virologen "Maskentragen im Freien" als weitgehend nutzlosen Aktionismus bezeichnen und trotzdem solche freiheitsbegrenzenden Aktionen durchgezogen werden, wird einfach nur guter Wille und Vertrauen aufgebraucht und das Problem weitet sich aus.
    Es müssen wissenschaftlich effektive Wege gewählt werden und andererseits die Staatsautorität streng limitiert bleiben.

  16. 10.

    Natürlich kann man mit einem hartem lockdown alles in den Griff kriegen, ist ja logisch wenn keiner mehr keinen trifft, aber genauso logisch ist es, dass man damit natürlich die Wirtschaft den Wohlstand und das Leben und das Gesundheitswesen! am Ende auf Mittelalter Niveau zurück fährt.

  17. 9.

    Bis heute ist für 2020 im Vergleich mit der zu erwartenden Mortalität keine Übersterblichkeit in Deutschland feststellbar (siehe destatis.de).

    Dafür werden aktuell Maßnahmen gesetzt, die bei Unternehmen zu einer entsprechenden "Übersterblichkeit" führen werden. Wehe dem, der keinen krisenfesten Arbeitplatz hat.

    Auch die immensen Kosten wird die Gesellschaft tragen müssen. Die nächsten Jahre werden für viele so einschneidend werden, dass man sich das heute noch gar nicht vorstellen kann.

    Ich persönlich hoffe für mein Kind, dass die Schulpflicht ausgesetzt wird. Dann muss es wenigstens diesen unzumutbaren Zustand mit dem ganztägigen Masken-Tragen nicht ertragen.

    Und: Maskenpflicht im Freien ist zwar öffentlichkeitswirksam aber der gesundheitliche Nutzen wahrscheinlich kaum messbar.

  18. 8.

    Am besten ist immer dieser Spruch!!! Wir müssen handeln!!!

  19. 7.

    Auf den Punkt gebracht! Offenbar sind wir inzwischen hier:
    „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
    A. Einstein (unsicher)

  20. 6.

    Doch, es geht noch etwas, Ausgangsverbot, dann brauchen Sie sich nicht mit Ihrer Maske rumärgern.

  21. 5.

    @Björn: Sie denken zu weit. Da kommt mancher nicht mehr hinterher.
    "ansonsten wirkt das langsam unglaubwürdig"
    Es war von Beginn an unglaubwürdig.
    Ich erinnere mich an einen Herrn Drosten - anfangs noch Wissenschaftler -, der was von der Unwirksamkeit von MNS erzählte und dann Wendehals-mäßig kurze Zeit später der Politik zu Munde redete.
    Alles, was an Maßnahmen hinterher kam, ist in sich so widersprüchlich gewesen, dass man von "glaubwürdig" Lichtjahre entfernt war. Und ist.
    Es ist alles nur ein trauriges Irrenhaus.

  22. 4.

    So ein Schwachsinn... Mit den verboten von Speisen auf Wochenmarkt und Alkoholverboten brechen weitere einnahmemoeglichkeiten weg. Man sollte wenigstens im gleichen Zug die novemberhilfen schnell mal anschieben statt immer weitere Verbote zu erlassen. Gut, dass bald gewählt wird. Diese Politik ist derart Bürgerfremd - unfassbar.

  23. 3.

    Zitat: ""Die erhoffte Wirkung der seit November ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen ist bislang ausgeblieben", erklärte Schubert." Und dann ist es logisch, die Maßnahmen zu verschärfen? Könnte es nicht eher sein, daß zumindest große Teile der Maßnahmen einfach nicht die wesentlichen Infektionsketten treffen und man eher nach einem anderen Ansatz suchen sollte? Außerdem: Wenn man niemals den täglichen Pendlerverkehr durchs Land irgendwie einschränkt, wird sich diese aktuelle Welle immer weiter ausdehnen, das schon wenige Virusträger reichen, um eine neue Infektinskette zu starten. Die Entscheidungsträger müßten sich mal entscheiden, ob sie die Epidemie wirklich so ernst ansehen, wie sie auf Pressekonferenzen von sich geben => dann müßten auch entsprechende Schritte unternommen werden - ansonsten wirkt das langsam unglaubwürdig.

  24. 2.

    Sehe ich auch so. Reiner Aktionismus. Die Maske ist halt billig und kostet den Staat nichts.

  25. 1.

    Maskenpflicht im Freien? Mehr Aktionismus geht kaum. Vielleicht doch: die Straßen desinfizieren wie es medienwirksam in anderen Ländern getan wurde. Komplett sinnlos, aber sieht ganz toll aus.

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